Es gibt also zig Konstellationen zum Probieren und Experimentieren. Allerdings haben es nicht alle Finessen in die DS-Version geschafft: Die Beziehungen zwischen den Charakteren spielen z.B. keine Rolle, da man keine Partnerschaften aufbauen kann – auf Wii konnte man so effiziente Duette in den Kampf schicken. Auch das bekannte Wegschubsen auf ein anderes Feld sowie das Retten leichterer Freunde ist nicht dabei. Im Kampfsystem vermisst man zudem das magische Dreieck, das auf Wii noch für mehr Vielfalt in den arkanen Duellen gesorgt hat.
Dahinter verbarg sich quasi ein Schere-Stein-Papier-Prinzip, wie es auch in den konventionellen Gefechten greift. Ich verstehe nicht, warum man das gestrichen hat, zumal ja auch Magier vorkommen und mit ihrem Feuer für Verheerungen sorgen. Hier hätte man über eine Verzahnung der arkanen Kräfte auch auf dem DS noch mehr Spieltiefe anbieten können.
So bleibt das geschickte Taktieren auf konventionelle Angriffe beschränkt – da kann man immerhin weiter aus dem Vollen schöpfen: Es gibt nicht nur sechs Waffentypen, darunter Schwert, Lanze, Axt, Bogen und Stab, sondern auch diverse Waffenränge, die z.B. die Effizienz hinsichtlich Schaden oder Ausweichen beeinflussen.
Rundentaktik im Gelände
Jeder Tod schmerzt: Auch auf dem DS gibt es keine Wiederbelebungszauber – wenn ein Freund stirbt, hat das permanente Konsequenzen. |
Die Landschaft wirkt sich auf eure Statistiken aus: Auf See und in Wäldern bekommt man z.B. besondere Ausweichboni, so dass man immer ein Auge auf den Untergrund werfen sollte. Allerdings hat man das Prinzip der Geländetaktik nicht konsequent genug umgesetzt: Warum gibt es z.B. keine Anpassungen auf Brücken oder Abzüge im freien Gelände? Hier könnte man Fire Emblem noch weiter entwickeln. Dafür gewähren Wälder und Festungen nicht nur einen Schub an Defensivkraft, sondern auch Heilungspunkte – das macht sie zu wertvollen Landmarken, die man klug nutzen sollte. Hinzu kommen Arenen, in denen man seine Leute schneller aufwerten kann sowie Arsenale, in denen man frische Ausrüstung kaufen kann. Wenn man bedenkt, dass jede Waffe bei Gebrauch abnutzt, sind auch diese Positionen strategisch wertvoll.
Überhaupt lohnt sich vor der Schlacht ein Studium der Karten: Es gibt oftmals mehrere Wege zu einem Ziel und man hat die Möglichkeit, seine Armee für Überraschungsmanöver aufzuteilen oder an schmalen Pässen zu positionieren, um eine Übermacht aufzuhalten – all das sorgt für sehr viel Dynamik. Wie in allen Fire Emblem-Spielen wird rasches Vorrücken allerdings gnadenlos bestraft: Wer schnell und planlos zu einem Zielpunkt vorprescht, wird herbe Verluste erleben und schnell aufgerieben.
Belohnung für Personalabbau?
Völlig unverständlich ist für mich, dass man Nebenkriegsschauplätze nicht mehr freischalten kann, indem man besonders schnell und effizient ist, also gut spielt, sondern indem man seine Truppe dezimiert – richtig gehört: Manche Level öffnen sich an einem gewissen Punkt erst dann, wenn eine bestimmte Anzahl an eigenen Kämpfern auf dem Friedhof liegt! Wollte man damit die Spielbalance für Einsteiger sichern, die zu schnell Verluste erleiden? Aber wo soll dann die Motivation für Veteranen entstehen? Wer die Zusatzkapitel öffnen will, muss also innerhalb der eigenen Truppe immer weiter ausmisten. Was bieten die Zusatzkapitel als Belohnung? Man kann nur dort weitere Verbündete gewinnen, die teilweise bessere Werte haben, aber ich hätte mir gewünscht, dass man für gute Strategien auf dem Schlachtfeld und nicht für Personalabbau mit Todesfolge belohnt wird. Der Königsweg wäre ein optionaler gewesen: Wenn die eigene Truppe zu schwach besetzt ist, öffnen sich Zusatzkapitel, um die Mannschaftsstärke wieder herzustellen. Wenn die eigene Truppe stark besetzt ist, öffnen sich Zusatzkapitel, in denen man besondere Gegenstände, mehr Gold, weitere Storyzweige oder Ähnliches erhält.
Neu: Klassen wechseln
Aber man kann auf die Zusatzkapitel pfeifen und seine Truppe auch so entwickeln. Schade ist nur, dass man seine Kämpfer immer noch nicht manuell entwickeln kann. Sprich: Werte werden je nach Klasse automatisch erhöht, wenn Charaktere eine Erfahrungsstufe gewinnen. Möchtet ihr einen Recken besonders fördern, müsst ihr ihn also oft an die Front schicken und die finalen Hiebe setzen lassen. Das war immer so, aber hätte man nicht wenigstens beim Helden Marth einen Zugriff ermöglichen können? Natürlich hat man so den Vorteil der Effizienz, aber eben auch den Nachteil der beschränkten Einflussnahme. Der wird dadurch ausgeglichen, dass man im Laufe der Kampagne erstmals die Klassen der Verbündeten wechseln und sie somit auf einen ganz anderen (Heiler wird Magier, Geistliche wird Kriegerin) oder effizienteren (Schütze wird Scharfschütze) Weg bringen kann.
Dieses System ist sinnvoll, wenn man ab der zehnten Stufe innerhalb seiner Kampfrichtung aufsteigt. In dem Moment des kompletten Wechsels werden allerdings auch einige Grundwerte wie Körperpunkte oder Geschicklichkeit geändert – man gewinnt also nicht nur neue Stärken, man verliert auch alte. Das ist theoretisch auch gut so, denn bei reiner Addierung könnte man sich zu schnell übermenschliche Helden bauen. Aber auch hier bleibt der Held außen vor: Marth ist und bleibt Lord, er kann seine Klasse nicht wechseln – warum nicht? Und ich habe zwar vom Aufstieg zu einer besseren, aber praktisch kaum vom totalen Klassenwechsel Gebrauch gemacht, weil er erstens nur sinnvoll ist, wenn einem z.B. Bogenschützen oder Magier fehlen, und weil er zweitens auch den Charakter des Begleiters ändert – zwar nur optisch, aber irgendwie wird aus einem alten Bekannten dann doch ein Fremder.
Hurra, endlich Multiplayer!
Apropos Kulisse: Während ein Age of Mythology im animierten Kampf selbst auf DS begeistern kann, bleibt Fire Emblem hinter den Möglichkeiten zurück. Die Duelle sehen nicht schlecht aus und vor allem das Hauen und Stechen vom Pferd aus wirkt in Bewegung durchaus elegant – die Animationen sind also okay. Aber die 3D-Figuren erinnern während der Kämpfe eher an platt gedrückte 2D-Sprites, denen es an Details mangelt und die es in viel hübscherer, reiner 2D-Version auf dem technisch schwächeren GBA gab. Da war grafisch auf dem DS mehr drin, zumal die handgezeichneten Portraits einen wesentlich besseren Eindruck vermitteln.
Darauf haben Fans Jahre gewartet, das fehlte auch auf Wii: Ihr könnt entweder online gegen Herausforderer antreten oder über die drahtlose Verbindung mit Freunden vor Ort zusammen spielen – wenn alle ein Modul besitzen. Man stellt eine Truppe aus bis zu fünf Kämpfern zusammen und duelliert sich auf sechs Karten inklusive Nebel des Krieges. Schön ist, dass es eine Chatfunktion gibt und dass man seine eigenen, individuell entwickelten Charaktere in die Schlacht führen kann. Außerdem hat man über das Internet Zugriff auf einen speziellen Waffenshop, um seine Helden noch besser auszurüsten oder weiter zu entwickeln. Neben dem An- und Verkauf gibt es auch die Möglichkeit, einem Freund seine erfahrenen Truppen zu leihen.
Also ich bin mit der Wertung vollkommen zufrieden.
In FE11 fehlt es meier Meinung nach an der Charakterdetailliebe.
Manche Charakter haben nur ein paar Sätze zu sagen, und damit hat es sich auch dann.
Jedoch ein echter Fire Emblem-Fan sollte auch dieses FESpiel kaufen!
Ohne Frage ein gutes Spiel.
Allerdings nicht zu vergleichen mit Radiant Dawn auf der Wii, das eine deutlich spannendere und komplexere Story und abwechslungsreichere Missionen bietet.
Ja, Fire emblem ist mit seinem RPG/Strategie-System schon absolut einzigartig und genial. Schade das ich keinen DS habe. Würde gerne mal wieder einen Teil von der grandiosen Serie verschlingen ist schon ne weile her.
Sagt mal, kennt vielleicht irgendjemand ein Spiel mit einem ähnlichen Spielprinzip für den PC? Gibt es sowas? Würde mich mal interessieren.
80% ?
Schad, hatte mir mehr erhofft.
Aber ok ^^ mal schaun wies wird.