Fluch der Karibik 2, die Dritte
Nachdem ich mich auf PSP äußerst gelangweilt mit Jack Sparrow durch untote Piraten gefochten und mit Will Turner, Elizabeth Swann sowie erneut dem betrunkenen Piraten auch auf DS endlose Gegnerwellen beseitigt habe, hängen mir die lieblosen Versoftungen zum Halse raus. Kein Spiel muss Messlatten in die Höhe schieben, um mich zu begeistern, aber mein Zockerherz erwartet ein Mindestmaß an Spannung, von einem Blockbuster dieses Kalibers sowieso. Die beiden Filmumsetzungen von Entwickler
Amaze haben mich in dieser Beziehung maßlos enttäuscht und ich schiebe das GBA-Modul eher lustlos als neugierig in den Handheld-Schacht.
Da ihr auch auf Nintendos Kleinem grob dem Plot des Films folgt, nehmen die Ereignisse ihren Lauf im Gefängnis, aus dem ihr mit dem Vorzeigecharakter Jack Sparrow fliehen müsst. Sowohl die Briten als auch Ork-ähnliche Fantasywesen stellen sich euch in den Weg. Auf dem GBA findet die Action allerdings nur in zwei Dimensionen statt, so dass ihr euch durch ein Action-Adventure im Stil von Prince of Persia schlagt. Natürlich gibt es aber viel Säbelrasseln statt akrobatischen Herausforderungen: Doppelsprung, schöne Animationen und verschiedene Angriffe (u.a. ein cooler Rutsch in die Beine der Widersacher) – das spielt sich flott und sieht gut aus. Im Ansatz macht Amaze auch auf dem GBA alles richtig. Aber überfluten mich später erneut ewig gleiche Gegner, ohne wenigstens den Hauch von Spannung zu entfachen?
Privateer in der Karibik
Die Frage wird schnell beantwortet, denn nachdem ich den Ausgang des Kerkers erreicht und die in Bildern erzählte Zwischensequenz verfolgt habe, bin ich erst einmal als Kapitän unterwegs. Und zwar nicht der irgendeines Schiffes, sondern jenes coolen, schwarzen Potts, den Jack Sparrow sein Eigen nennt. Aber was soll ich tun? Wohin geht die Reise? Ein Kompass gibt zwar die Richtung der Insel an, auf der die Handlung fortgeführt wird, aber weil ich auf die Nacherzählung des Films keine Lust habe, segle ich erst einmal frei durch die Karibik, steuere eine der zahlreichen Inseln an und gehe dort auf Schatzsuche.
Im Hafen kaufe ich Jack eine dickere Weste, blättere für bessere Schiffsteile Gold hin und
fülle den Lagerraum mit Proviant.
Langsam dämmert es mir: Ich sollte mich gemütlich auf die Couch legen, die Schultern lockern und den DS fest umklammern. Die zähe Action der NDS-Fassung verschwindet aus meinem Kopf, die unsägliche Monotonie auf PSP gerät in Vergessenheit. Männer, tauscht den schwachen Rumpf gegen stärkeres Holz, wechselt die laschen Geschosse gegen schwere Kanonen und setzt die teuer erkauften schnellen Segel – die Black Pearl, der Schrecken der Meere, der Albtraum der Briten ist unterwegs!
Von der Schatzsuche in den Kerker
Ähnlich wie im ehrwürdigen Pirates! oder dem spritzigen Overboard! (sind Seeräuber-Titel ohne Ausrufezeichen eigentlich nur die Hälfte wert?) begegnen euch auf hoher See Schiffe der britischen Flotte, welchen die Piraten ein Dorn im Auge sind. Wenn ihr direkt auf sie zufahrt, kommt es zum Gefecht. Dann müsst ihr euer Gefährt so steuern, dass ihr dem Gegner eine Breitseite verpassen könnt ohne selbst eine Ladung schweres Blei einzustecken. Sind die Briten geschlagen, versenkt ihr deren Kahn mit einer finalen Salve oder entert ihn kurzerhand. Letzteres solltet ihr dann tun, wenn ihr auf englisches Gold scharf seid oder eure Vorräte zur Neige gehen. Denn mangelt es der Mannschaft an Grog oder Nahrung, meutert sie und ihr müsst zurück ins Gefängnis. Habt ihr euch erneut aus diesem heraus gekämpft, stehen euch Schiff und Crew aber wieder zur Verfügung.