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Forza Motorsport 4 (Rennspiel) – Forza Motorsport 4

Turn 10 lebt und liebt offensichtlich den Rausch der Geschwindigkeit, denn die Entwickler stehen nicht nur auf flotte Wagen, sondern machen auch selbst ordentlich Tempo: Gerade mal zwei Jahre nach Forza 3 rast schon der Nachfolger mit einer frischen Grafikengine, überarbeiteter Fahrphysik sowie einigen Neuerungen wie der Kinect-Unterstützung über die Ziellinie. Wird Forza 4 die neue Messlatte im virtuellen Motorsport? 

© Turn 10 / Microsoft

Träume auf vier Rädern

Neben aktuellen Modellen, die z.T. erst durch die beigelegten Download-Codes oder die Installation der zweiten Spieldisk den Weg ins Spiel finden, bietet die Auswahl auch tolle Exoten wie den Wiesmann GT MF5 oder Radical SR8 RX sowie Oldtimer vom Schlag eines Oldmobile Hurst/Olds 442 aus dem Jahr 1969 oder Ford Mustang-Modellen aus den 70ern. Selbst der DeLorean DMC-12 hat es ins Sortiment geschafft, wenn auch ohne Fluxkompensator und Zeitreisen, aber dafür verknüpft mit einem passenden Achievement. Na, wie schnell wird man mit der Kiste wohl fahren müssen, um seine Gamerscore wieder um ein paar Punkte zu erhöhen? Allerdings fällt auf, dass sich wieder viele Rechtslenker unter den europäischen und amerikanischen Modellen befinden. Ich kann es verstehen, wenn ich z.B. in einem Nissan GT-R oder Toyota Supra auf der „falschen“ Seite Platz nehmen muss, aber wenn ich in einem Ford Fiesta oder VW Scirocco sitze, dann doch bitte so, wie es sich gehört oder mir zumindest die Wahl lassen, auf welcher Seite ich sitzen will. Schade ist zudem, dass man die Sitzposition im Cockpit wieder nicht den eigenen Wünschen anpassen kann, sondern mit einer Standardansicht Vorlieb nehmen muss. Diese ist nicht unbedingt schlecht, doch bietet Gran Turismo 5 mit seinen drei Variationen mehr Komfort und kommt allen entgegen, die auch aus dem Auto heraus mehr von der Straße sehen wollen.

Zurück in die Zukunft?

Zurück in die Zukunft?

Löblich ist, dass Forza 4 eines der wenigen Rennspiele ist, bei dem die Innen- und Außenspiegel trotz schwankender Framerate brauchbar sind: Zum einen wird der Detailgrad so hoch gehalten, dass man tatsächlich etwas in ihnen erkennt, zum anderen nutzt man für die Außenspiegel eine leichte Zoom-Funktion, um die Verfolger deutlich darzustellen, frei nach dem bekannten Aufdruck „Objekte in ihrem (Rück)spiegel scheinen oft näher als sie sind“.

Je nach gewähltem Modell kann es allerdings auch passieren, dass die Außenspiegel nicht sichtbar sind. Hier bietet sich der Blick zurück auf Knopfdruck als Alternative an – eleganter ist jedoch das Head-Tracking via Kinect, das trotz einer leichten Verzögerung überraschend gut funktioniert. Das gilt auch für die Stimm-Navigation, mit deren Hilfe man schnell an sein gewünschtes Ziel gelangt. Nur die Erkennung englischer Begriffe wie „Tuning-Einstellungen“ oder „Upgrade“ bereitet immer wieder Probleme. Hier sollte man von dem Trick Gebrauch machen, es wie ein Deutscher ohne Englischkenntnisse auszusprechen, auch wenn es sich extrem dämlich anhört. Die Erfolgschancen liegen dadurch trotzdem sehr viel höher, dass Kinect diese Sprachbefehle versteht.

Auf Entdeckungsreise

Die Liebe, die Turn 10 seinen Stars entgegen bringt, wird im neuen Autovista-Modus offensichtlich: Dabei handelt es sich im Prinzip um eine interaktive Entdeckungsreise, bei der man eine Auswahl an besonderen Automobilen ganz genau unter die Lupe nehmen darf. Die 24 Auserwählten wurden extrem aufwändig modelliert – selbst wenn man die virtuelle Kamera wahlweise via Controller oder Kinect-Gesten ganz nah an den glänzenden Lack, die Motoren oder Cockpitinstrumente heran führt, bleiben die hoch aufgelösten Texturen knackscharf. Leider ist die Technologie noch nicht so weit, derart fotorealistische Fahrzeuge auf die virtuellen Straßen zu entlassen, doch zumindest bekommt man hier schon einen Ausblick darauf, wie die Zukunft vielleicht aussehen könnte, auch wenn man sie hier nur bestaunen und (noch) nicht fahren darf. Jeder der Wagen, deren Erkundungserlaubnis man meist erst durch den Gewinn einer Herausforderung starten darf, bieten eine Vielzahl an Stellen, die durch ein Icon markiert werden und interessante Informationen beinhalten, die von einem guten Sprecher und passenden Zwischensequenzen vermittelt werden. Jeremy Clarkson, seines Zeichens Moderator der britischen Kult-Show Top Gear, lässt es sich ebenfalls nicht nehmen, seinen ungefilterten Senf zu den Karossen abzugeben. Dabei hat der Kerl immer wieder den einen oder anderen amüsanten Spruch auf den Lippen, wenn er das jüngste Porsche-Modell in einem kleinen Nebensatz z.B.
Das Auto als Erkundungslevel? Autovista macht es möglich.

Das Auto als Erkundungslevel? Autovista macht es möglich.

hämisch als „ultimativen VW Käfer“ bezeichnet. Ich kann nur hoffen, dass Turn 10 in Zukunft weitere Boliden zum Autovista hinzufügt, denn hat man erstmal jeden Millimeter der 24 Hochglanz-Varianten begutachtet, kann man sich den erneuten Besuch sparen.

Die haben doch einen Schaden!

Nach den beeindruckenden Einblicken in Autovista kann man es fast verstehen, wenn weder die Autohersteller noch die Entwickler ihre eleganten Traumwagen nach Unfällen als verbeulte Schrottkisten auf dem Bildschirm sehen wollen. Tatsächlich scheint man sich bei Forza 4 bezüglich der Darstellung von Schäden etwas mehr zurückzuhalten als bei den Vorgängern. Zwar gibt es viele Kratzer und auch Beulen in der Karosserie, doch abfallende Teile wie Motorhauben oder Stoßstangen sowie bis zur Unkenntlichkeit zerstörte Wagen gibt es hier nicht. Auch die Räder bleiben jederzeit mit der Achse verbunden, so dass man insgesamt nicht alles aus dem (optischen) Schadensmodell herausholt, was vielleicht möglich gewesen wäre. Die Auswirkungen auf die Fahrphysik, die sich optional zumindest in der Karriere und bei Onlinerennen aktivieren lassen, wirken ebenfalls inkonsequent: Zwar gehen viele Teile vom Motor über das Getriebe bis hin zur Aufhängung in mehreren Stufen kaputt, doch ist der Grad der Schäden nicht immer nachvollziehbar oder vollkommen realistisch. Trotzdem gibt das Schadensmodell insgesamt immer noch mehr her als im gepatchten Gran Turismo 5 oder anderen Simulationen. Vielleicht widmet man in der nächsten Konsolengeneration dem Thema mehr Aufmerksamkeit und schafft es, das Zustandekommen und die Auswirkungen von Schäden authentischer zu simulieren.

  1. Weiß jemand wie man dieses November Speed DLC Pack bekommen kann, wenn man den Season Pass bereits heruntergeladen hatte?
    Auf dem normalen Marktplatz kann man es nur für Microsoft Points kaufen, in der Beschreibung steht aber dass man es NICHT kaufen soll, da man ansonsten bezahlen muss.
    Im Marktplatz im Spiel selber ist das Pack garnicht erst vorhanden.

  2. Wegen der regeln brauchst du dir keine sorgen machen,
    Die sind eig selbsterklärend und es gibt auch erklärungen zu den verschieden flaggen. Die regeln sind im spiel auch ziemlich locker.
    Der karriere modus ist wesentlich spannender gemacht.
    Es dauert allerdings auch lange, bis man erfolgserlebnisse hat.
    Man muss das dinng sozusagen " lernen".

  3. ^^ja der Karrieremodus is glatt sinnlos langweilig...
    Was nützt die tolle Physik & Grafik wenn das Spiel dermassen langweilig präsentiert daher kommt...
    Bin enttäuscht, dachte der K-Modus würde nun abwewchlungsreicher,aber nein...so blöder Top Gear Rotz dabei.
    Habs Online noch nich probiert. Aber da is auch nix anderes, rennen usw. nur gegen Menschen.
    Würde auch zu F1 11 greifen, allerdings machen mir die Regeln zu schaffen.

  4. Das ding is bullshit!!!
    Ich für jeden mist irgend ne belohnung oder ne neue karre!!!
    Man kann ja gar nich verlieren gegen die cpu- fahrer.
    Ich will eine herausforderung, wenn ich bei ner simulation alle fahrhilfen ausschalte und es auf die schwerste stufe stelle!!!
    Wird morgen wieder umgetauscht.
    Dann doch lieber formel 1

  5. Bin ich froh das ich beide Konsolen besitze. Forza 4 ist genial genauso wie GT5 genial ist. Nur hab ich bei GT5 schon fast alles erreicht. Nun gehts mit Forza weiter!

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