Denn einige grundsätzliche Probleme bestehen natürlich weiterhin – und dieses Jahr reicht es mir. Und ich meine damit nicht nur die Bugs oder Probleme, die erst nach 20 oder 30 Saisons auftreten und daher nur Hardcore-Dauerspielern einen Strich durch den Spielspaß machen. Doch der Audiokommentar in den 3D-Spielen stört mich nicht erst seit dieser
Auflage. Darüber hinaus fallen mir dieses Jahr weitere Unstimmigkeiten in der Zuschauerakustik auf. Der Schiedsrichter pfeift ein Foul gegen die Gästemannschaft und dennoch skandiert das gesamte Stadion „Schieber“? Das passt nicht. Das wiederum passt zum schwachen akustischen Gesamteindruck, den der 3D-Modus zum wiederholten Male hinterlässt und den ich auch als Fußballverrückter, bei dem viel von der Manager-Faszination im Kopf stattfindet, mittlerweile nicht mehr wegfantasieren kann.
Wobei die 3D-Matchdarstellung ohnehin nach und nach zu einem kleinen Störfaktor geworden ist. Vor ein paar Jahren, als man auf die seinerzeit aktuelle FIFA-Engine zurückgriff, war das „Live-Spiel“ für Manager-Verhältnisse ein Augenschmaus – auch wenn hier und da die Berechnung für merkwürdige Animationen sorgte. Mittlerweile hat der Zahn der Zeit aber gehörig an der Grafik genagt. Während die FIFA-Serie mittlerweile visuell zu neuen Höhenflügen ansetzt, herrscht hier seit Jahren mehr oder weniger Stillstand, der mittlerweile auf die Stimmung drückt und bei mir dafür sorgte, mich nur noch mit dem Textmodus oder der Schnellberechnung zu befassen.
Doch da warten ganz andere Probleme: Zum einen sind die Einflussmöglichkeiten hier gänzlich anders als beim vollen Match. Was im Prinzip zu verschmerzen wäre, wenn nicht auch schon seit Jahren für jeden Modus andere Berechnungsalgorithmen verwendet würden. Hier sollte Bright Future für die Zukunft ansetzen und einen Standard definieren, der für alle Ansichten und Ergebnisermittlungen dient. Man hat im Umfeld viele nützliche (und einige unnütze) Werte, die jeden Spieler und jedes Team definieren. Und obwohl mir natürlich klar ist, dass vieles beim „echten“ Fußball von Glück und Zufall abhängig ist,
wirken die Ergebnisse hier weiterhin zu willkürlich, zu zufällig. Und innerhalb der verschiedenen Berechnungsformen auch zu uneinheitlich. Gerade so, als ob die erwähnten Werte nur für diesen oder jenen Modus Gültigkeit besitzen. Immerhin lässt sich über den Saisonverlauf eine gewisse Ergebnisse-Kohärenz feststellen, wenn man kontinuierlich mit einem Modus die Resultate ermitteln lässt.
Alles schlecht?
Ja. Das Jammern meinerseits ist dieses Jahr groß. Denn so cool und unterhaltsam die wesentlichen Inhalte auch im FM 13 sind -was ihn letztlich vor dem Absturz bewahrt-, so bekannt sind sie leider auch. Das wird Neueinsteiger jedoch nicht stören. Die bekommen ein umfangreiches, mit offiziellen Lizenzen gespicktes Paket, das auch langfristig motivieren kann. Bis ich den HSV wieder nach Europa geführt und auf finanziell sichere Beine gestellt hatte, sind einige Saisons ins Land gezogen, während derer ich mich auch als Nationaltrainer Englands mit Ruhm bekleckern konnte. Doch diesen Spaß hatte ich auch schon mit dem Vorjahresmodell. Und das gibt es mittlerweile für weniger als den halben Preis und bietet zudem noch den kurzweilig unterhaltsamen Online-Modus, der hier der Schere zum Opfer gefallen ist.
Wie schaut es denn nun mit einer Verknüpfung von FIFA 13 und Fussball Manager 13 aus? Geht da wieder was? War doch so die Gerüchteküche drum...
Bei aller Huldigung der Vergangenheit, wer tief durchatmet und wirklich herausfinden will, ob sich die Realität mit der Nostalgie noch messen kann, könnte ernüchtert werden: Die frühen BMs sind mittlerweile schon viel zu simpel, um wirklich zu begeistern. Allerdings ist der Bundesliga Manager und seine Entwickler immerhin weitestgehend stets ehrlich geblieben: Er machte gar keinen Hehl daraus, dass man sich auf dem Transfermarkt Zahlen zwischen 1 und 99 einkaufte, die dann zur Teamstärke aufaddiert und einfach mit der Stärke des Gegners vergleichen wurden, um ein Ergebnis zu ermitteln. Und auf das Echtzeitspiel in 2D-Isografik vom Kicker Manager schwören heute noch einige, denn im Gegensatz zu Fussball Manager oder Anstoss seien hier taktische Änderungen tatsächlich etwas transparent erkennbar gewesen - etwas, das weder davor noch danach ein in Deutschland entwickeltes Managerspiel packte. Die Nachfolgetitel...
War ja auch nicht ganz ernstgemeint. Ich kenn den lizenzrechtlichen Rattenschwanz schon, der da dranhängt. Aber vom Gameplay her war das DER Fußballmanager für mich. Sollte Evil EA mal aus einer Trinklaune heraus ein HD-Remake für iPad veröffentlichen, wäre ich der erste der zugreift.
In der heutigen Zeit ist es leider auch nicht mehr so einfach. Grade bei solchen Artikeln ist es leider wichtig, daß man gewisse Lizenzen hat und die auch recht umfangreich. Für viele Nutzer ist es vom Gefühl her wichtig, daß man mit einem Lukas Podolski spielt oder ihn in seinem Team managen kann und nicht einen Lukas "Pidulsko" oder wie auch immer der Name dann ohne Lizenz wäre.
Gäbe zwar die Möglichkeit mit einem Editor da nachzubessern, aber ich weiß nicht genau, wie es dort dann rechtlich aussieht. Bin mir nicht ganz sicher, aber ich meine im Kopf zu haben, daß Ascaron bei einem der letzten Anstoss Teile da etwas Ärger hatte, wegen dem Editor...
Würde gern mal wieder einen guten Manager zocken. Aber diese egal-was-man-einstellt Mechanik macht das ganze Spiel sinnlos. Das hat mich schon beim 10er abgeturnt.
Das Sega-Ding ist leider nichts für mich. Zu trocken, zu einseitig.
Können die nicht einfach mal den Bundesliga Manager Professional neu auflegen?