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Galaxy on Fire 2 (Arcade-Action) – Galaxy on Fire 2

67 Prozent habe ich der Weltraumoper für Apple-Plattformen verpasst – ich weiß gar nicht mehr, wieso. Das Spiel wurde von hungrigen Galaxiekämpfern geradezu verschlungen: Sie haben nach Erzen gegraben, haben ihr Raumschiff aufgerüstet und sind mitten in einen All-umfassenden Krieg geschlittert. 67 Prozent – dabei war das noch viel zu hoch!

© Fishlabs / Apple

Der Raumschiffkolletor

Natürlich wusste ich, dass Galaxy on Fire 2 auf iOS vor allem vom flotten Raumschiffbau profitierte: Ratzfatz hatte man einen Auftrag auf der To-do-Liste, selbigen erledigt und genug Zaster für einen besseren Laser, größere Ladefläche, stärkere Panzerung, einen schnelleren Traktorstrahl zusammen – schon konnte das Spielchen weiter gehen. Bessere [GUI_PLAYER(ID=94227,width=377,text=Ob iOS oder PC: Galaxy on Fire 2 setzt auf Kurzweil – ist am großen Bildschirm aber einfach fehl am Platz.)] Hardware, schwierigere Missionen, mehr Geld, bessere Hardware, schwierigere… Die kurzen Spielschleifen scheuchten Science Fiction-Fans buchstäblich im Minutentakt auf die Jagd nach neuer Ausrüstung – ein passabler Zeitvertreib.

Weltraumkoller

Auf dem PC fällt dieses spielerische Kartenhaus allerdings wie im Sturm zusammen! Natürlich funktioniert das Ewigsammeln auch mit Maus und Tastatur – so halbwegs. Aber gerade PC-Abenteurer wollen einen Weltraum, in dem sie unendliche Weiten entdecken, wo sie in knallharten Raumschlachten ihr fliegerisches  Können unter Beweis stellen, wo sie handeln und eine fantastische Geschichte erleben. Ich denke an gigantische Stationen wie die der X-Serie. Ich will wie in Independence War dem verrauschten Knistern des Funkverkehrs lauschen. Mir kommt eine Saga wie Wing Commander in den Kopf, taktisches Fliegen wie in Tie Fighter oder Freespace – von alldem ist diese mickrige „Galaxy“ Lichtjahre entfernt.

Im wahrsten Sinne des Wortes: Denn der Weltraum – das Gebiet, das unendliche Weiten darstellt -, es gibt ihn gar nicht. Es gibt lediglich Stationen, oft mit einem Asteroidenfeld direkt vor der Tür. Entfernt man sich von diesen Basen, kommt man nirgendwo, wirklich nirgendwo hin. Ich kann keinen Planeten anfliegen, keine Sonne umkreisen: Das sind tote Objekte auf einem Hintergrundbild. Will ich dorthin reisen, muss ich den Autopiloten aktivieren – der Ladebildschirm bringt mich dann in das neue Gebiet.

Jede Mission spielt sich in dem sehr engen, unmittelbaren Umfeld einer Station ab: Selbst gestaffelte Wegpunkte befinden sich tatsächlich in Laufreichweite der Basis. Man geht

Der Ausbau der Raumschiffe ist zwar motivierend - das alleine macht allerdings keine gute Weltraumoper aus.
Der Ausbau der Raumschiffe ist zwar motivierend – das alleine macht allerdings keine gute Weltraumoper aus. © 4P/Screenshot

buchstäblich vor die Tür, rattert ein paar Gegner aus dem All und dreht wieder um. In schier endlosen vom Zufall erstellten Aufträgen hebe ich Piratennester aus oder transportiere Passagiere – immer und immer wieder, alles quasi auf dem Abstreicher, manchmal nur durch das Schnellreise-Laden unterbrochen. Der Abbau von Asteroiden erfolgt ebenfalls direkt vor der Tür. Das Ballern für die Handlung ist kaum aufregender. Ich darf in dem an Elite angelegten Handelsuniversum keine Basis errichten, keine Flotte aufbauen und meine Habseligkeiten nicht einmal in einem Depot verstauen.

Abgeschossen

Das nicht vorhandene Fluggefühl gibt schließlich jeder Illusion den Rest: Fliehkräfte spürt man kaum, den Seitwärtsflug sowie das Bremsen meistern die Raumschiffe ohne erkennbare Schubdüsen und durch Asteroiden poltern die Flieger, als bestünden diese aus Schaumpolystyrol. Wozu auch? Die Gegner zischen auf vorhersehbaren, immer gleichen Schienen vorbei. Es blitzt nicht genug, es kracht nicht richtig – auch wenn es im späteren Verlauf durchaus große Schlachten gibt. Die Kämpfe sind erschreckend ödes Draufhalten! Kümmert es da eigentlich noch, dass die Musik gelangweilt vor sich hin döst, dass der Klischee-Plot von bemühten Stimmen über Textfenstern verquasselt wird und dass das Artdesign den uninspirierten Normaldurchschnitt bedient? Schade, dass sich irgendwer um eine PC-exklusive HD-Auflösung bemüht hat – SD hätte diese Einfallslosigkeit vielleicht verschleiern können.

  1. Also mir hat das Spiel allen Unkenrufen zum Trotz gefallen. Klar, die Fakten des Testberichtes (kleiner Weltraum usw.) sind alle richtig, aber warum müssen alle Spiele auf einem PC mind. 100 Stunden lang dauern? Für Feierabendzocker ist das Game meines Erachtens goldrichtig: Einfach zu verstehen, übersichtlich, absturzfrei, stets eindeutig formulierte Ziele usw. Und auch der Preis ist vertretbar.

  2. Danke! Danke! Danke!
    Dafür das wenigstens ihr noch die Eier in der Hose habt dieses Pad-Gedöns nicht als richtiges Spiel zu interpretieren und es entsprechend abzustrafen wenn sich jemand erdreitest sowas ohne zusätzliche Arbeit für das 5fache des ursprünglichen Preises an die PC-Spieler zu bringe.
    Demnächst bringen die noch Asphalt 4 auf den PC und preisen es als Fahrsimulator an...
    Galaxy on Fire 2 war auf dem Pad bestimmt nicht übel aber dieses Spiel ohne irgendeine Überarbeitung auf den PC zu porten war wohl nicht die wirklich richtige Entscheidung.
    Und bevor mir jemand mit "Plants vs. Zombies wurde auch nicht abgewertet" kommt... bei Plants vs. Zombies hat auch keine Marketing-Abteilung behauptet das es mehr ist als es ist... nähmlich ein einfaches Tower-Defense-Spiel.
    Aber mein Gott... wenn Leute wie die Bedenkenträger gegen den 4p-Test hier sich gern von Spielefirmen verulken lassen... es sei allen gegönnt. Gott sei Dank nehmen nicht alle Menschen das kritiklos hin was uns heutzutage viel zu oft vorgesetzt wird und sagen es auch. Industrie-Sprachrohre und Werbehuren haben wir genügend in der Spiele-Magazin-Branche.
    Deshalb wiederhole ich mich auch nochmal gern: Danke! Danke! Danke!

  3. Ich habs mal gespielt und ich fand es eigentlich recht ordentlich. Aber auch ziemlich kurz, was die Story anbelangt. Man hat recht schnell ein gutes Schiff, mit dem man jede Mission schafft. Und nachdem man die Story durch hat, gibts irgenwdie nichts mehr, das mich an dem Spiel fesselt. Aber mangels aktueller Konkurrenz in dem Genre bin ich ganz dankbar für die HD Version für den PC.

  4. Schöner Test, endlich wird dieses "was auf dem Tablet funktioniert, muss auch auf dem PC funktionieren" demontiert. Wing Commander, Freespace, Freelancer & Co. da sind Weltraumspiele für den PC. Galaxy on Fire macht auf nem Tablet unterwegs echt Laune, auf nem PC erwartete ich persönlich mehr. Vergleiche das gerne mit Railshootern und echten FPS: Unterwegs hui, zu Hause pfui. Da hilft auch keine verbesserte Grafik etwas. Wann kommt endlich mal wieder ein richtiges Weltraumspiel für den PC? Etwas wie Freespace oder Descent... so traurig.

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