Knarren, Kanäle und kitschiger Synthie-Pop
Auf den ersten Blick schindet die Großstadt ordentlich Eindruck: Nachdem ich den Fahrer aus einem fremden Sportwagen geprügelt habe, begebe ich mich erst einmal auf eine Spazierfahrt durch das erfreulich große, frei befahrbare Areal. Rund um die Wolkenkratzer wird die Stadt von realistisch nachempfundenen Kanälen durchschnitten, auf deren Wasser sich stimmungsvoll das Licht der Abendsonne spiegelt. Sobald ich etwas näher hinschaue, |
Ob mit Neigungssensor, virtuellem Lenrad oder Schiebereglern: Boote, Autos und Motorräder verhalten sich viel zu bockig. |
bekommt die hübsche illusion aber dicke Risse: Am stärksten stören die durchgehend niedrige Bildrate (getestet wurde auf einem Ipod Touch mit 32 GB Speicher) und die mitunter wilden Textur-Fehler. Manchein Straßenzug verwandelt sich durch massives Geflacker urplötzlich in einen Rasenfläche – oder er beginnt zu glänzen wie das Wasser in den Kanälen.
Nach der Besichtigungstour mache ich mich wieder an die Arbeit. Mein Alter Ego Johnny ist schließlich nicht zum Spaß in der Stadt unterwegs, sondern will seinen Bruder aus den Fängen von Gangster-Boss Vega befreien. Mit einem propellergetriebenen Flachboot mache ich mich auf den Weg zu einem Verbündeten. Der alteingesessene Hochstapler Roscoe lebt in einem abgelegenen Areal inmitten eines Sumpfes. Er hat zwar nicht mehr so viel Einfluss wie zu seinen besten Zeiten, besitzt aber immerhin noch eine Horde Krokodile, welche aufdringliche Besucher von seinem Anwesen fern halten. Als ich ankomme, beißen die Biester munter in meinen Waden herum, bevor ich dem Festmahl mit meiner Bleispitze ein Ende bereite.
König der Panzerechsen
Nachdem ich auch einen seiner Verwandten aus den Fängen der Reptilien befreit habe, versorgt Roscoe mich regelmäßig mit Aufträgen, welche auch mir auf meiner Mission weiterhelfen. Mal müssen Feinde aufgespürt, von der Straße gerammt und liquidiert werden, ein anderes mal greife ich zur Kamera und fotografiere konspirative Treffen. |
Grillfreunde kommen mit dem Flammenwerfer auf ihre Kosten. Auch eine Bazooka, ein Scharfschützengewehr und andere Schätzchen lassen sich erwerben. |
Natürlich bestreite ich auch Wettrennen auf den Straßen und Kanälen der Stadt. Oder ich spicke einen Polizeiwagen mit einer kleinen Bombe. Als ich kurz darauf erkenne, dass die Detonation den falschen Cop erwischt hat, renne ich schell eine Treppe hinauf und knipse mein Opfer mit dem Scharfschützengewehr aus – Mission erfüllt!
Die Entwickler haben sich Mühe gegeben, die Missionen nicht zu eintönig zu gestalten – trotzdem hat mir kaum einer der Aufträge wirklich Spaß bereitet. Entweder fällt die Aufgabe viel zu einfach aus oder die ungenaue Steuerung macht mir einen Strich durch die Rechnung. Trotz (abstellbarem) Auto-Aim und Deckungs-Mechnanik arten die meisten Feuergefechte in chaotisches Geballer aus. Wenn die Geschichte es vorsieht, schlüpfe ich auch kurzzeitig in die Rolle meiner Partnerin Betty und gebe Johnny Deckung, während eine Horde feindlicher Bandenmitglieder angreift. Sofern man genug Gesundheit mitgebracht hat, lassen sich die meisten Kämpfe recht einfach gewinnen – anders schaut es auf der Straße aus.
Stimmungskiller Touchscreen-Steuerung
Durch das träge Fahrverhalten und die schwammige Lenkung ist es ziemlich nervtötend, ein anderes Fahrzeug zu beschatten, ohne aufzufallen oder zu weit zurückzufallen. Ständig rausche ich in den Gegenverkehr oder bleibe anderswo hängen. Egal ob ich die Neigungs-Variante oder eines der Bedienelemente auswählte, das Ergebnis sorgt stets für Frust am Steuer. Nach einiger Zeit bin ich dazu übergegangen, |
Auf dem iPhone 4 sieht die Kulisse dank Anpassung an das höher aufgelöste Retina-Display eine ganze Ecke hübscher aus. |
lieber ein paar Fußgänger vom Bürgersteig zu rammen als zu ruckartige Lenkbewegungen zu machen, welche mich mit dem Gegenverkehr kollidieren lassen und mir so die komplette Mission versauen. Offenbar haben die Entwickler das auch erkannt, denn ich muss schon ganz schön viele Fußgänger ins Jenseits schicken, bis die Polizei endlich nach mir fahndet. Die Boote reagieren sogar noch bockiger als die vierrädrigen Fortbewegungsmittel: Eine falsche Bewegung und schon hängt man mit dem geschrotteten Boot auf der Böschung.
Immerhin sorgen ab und zu die Zwischensequenzen für eine angenehme Pause vom anstrengenden Gangster-Alltag: Die Charaktere wurden zwar mit reichlich kantigen Extremitäten ausgestattet und bewegen noch nicht mal ihre Lippen, doch der beauftragte Drehbuchautor der Serie „The Wire“ hat gute Arbeit abgeliefert. Auch die englischen Synchronsprecher machen ihre Sache gut. Wer der englischen Sprache nicht mächtig ist, muss sich übrigens mit den deutschen Untertiteln zufrieden geben. Ein kleines Highlight sind auch die hochgradig albernen Radio-Spots über Menschenhandel, Banken mit vertrauenserweckenden Greifvögeln im Logo und andere Skurrilitäten. Wie bei GTA schalte ich zwischen einigen Radiostationen hin und her – inklusive dem obligatorischen Sender mit kitschigem Synthie-Pop. In Kürze soll übrigens auch eine iPad-Umsetzung des Spiels erscheinen – wann genau das sein wird, steht aber noch nicht fest.
Hab's mir Gestern aufgrund des Aktionsangebotes von 0,79€ gekauft.
Das Geld hätte ich besser investieren können.
Die Steuerung ist echt ne Katastrophe und nach 10 Missionen immer noch Null Atmosphäre.
Schlimm ist das dieser Abklatsch eines der besten Spiele der letzten Jahre (GTA 4) durchschnittlich mit 4,5-5 Sternen bewertet wird und sich scheinbar verkauft wie warme Semmel.
Natürlich ist der Vergleich iPhone/PS3/X-Box etwas hoch gegriffen, aber ein bisschen Anspruch sollte doch jeder haben...
Das Spiel ist so dermassen billig und eignet sich kaum zu mehr, als damit für 10 Sekunden bei Kollegen zu blenden: "Ey, guck mal hier - ist wie GTA".
Leider fallen die meisten Gameloft Spiele in diese Kategorie. Dann lieber "native" iPhone Games, welche an die Gegebenheiten des Gerätes angepasst sind.
Das hängt auch ganz stark davon ab, wie man den iPod / das iPhone betreibt. Was z.B. sehr viel Akku zieht, ist wenn man W-Lan an hat, obwohl man offline spielt. Habe das dann immer aus, auch Bluetooth. Außerdem ist die standardmäßig eingestellte Helligkeit viel zu hoch, habe die ordentlich runter geregelt, was auch viel Akku spart.
Außerdem sollte man immer über Kopfhöher und nicht über den integrierten Lautsprecher den Sound abspielen, denn auch der zieht detlich mehr Storm.
Wenn man diese Dinge beachtet, hält zumindest ein iPod Touch 3g oder 4g wesentlich länger durch als die von dir angegeben 1,5 Stunden. Ich denk mal 4-5 Stunden bei garfisch aufwändigen Titeln wie Modern Combat 2 sind realistisch.
Eher: Wer die Vii aus China mag, weil's ja doch soviel guenstiger ist als dass Original, sollte sich nicht wundern wenn sich "Stiftung Warentest" trotzdem ueber die abartig schlecht verarbeitete Peripherie aufregt
Edit: ThePlake hat was viel passenderes. Ich pack das hier mal weg.