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Gemini Rue (Adventure) – Gemini Rue

In Gemini Rue spielt man einen Detektiv, der sich seinen Weg durch eine düstere Zukunft rätseln muss, in der auch scharf geschossen wird. Das ist nicht das Einzige, was am kleinen, aber feinen Independent-Adventure aus Amerika an den großen Bruder Blade Runner erinnert. Kann es dem Cyberpunk-Genre neues Leben einhauchen?

© Joshua Nuernberger / Wadjet Eye Games

Bulle auf heikler Mission

Alles beginnt mit Azriel,

Einsamer Streiter für das Gute in verregneter Stadt. Azriel sucht jemand und kommt so auch an wenig strahlende Orte.

der auf einen städtischen Planeten namens Barracus geschickt wird, um jemanden zu suchen. Der raubeinige Typ im Trenchcoat war einst Mitglied des organisiertren Verbrechens, jetzt arbeitet er aber für die Guten. So bleibt dem Ex-Killer im Trenchcoat auch gar nichts anders übrig, als sich immer noch mit seinen ehemaligen Kollegen zu befassen. Seine Kontakte hat er noch und so kümmert er sich um Aussteiger, die ebenfalls das Lager wechseln wollen. Kein Wunder, dass ihm die allgegenwärtige Boryokudan-Mafia den Garaus machen will. Doch auch bei seinen neuen Kollegen hat er nicht nur Freunde, da ihm einige nicht trauen.

Ein wenig erinnert das schon an Harrison Ford in Blade Runner, wenn der Protagonist einsam seine Runden durch die verregneten Straßen der Stadt dreht. Während es aber im Cyberpunk-Film darum ging, unliebsame Androiden auszuschalten, geht es hier eher um den Kampf gegen eine Gangsterorganisation, die ihre Krakenarme quer über die ganze Galaxie schlingt. Wie sein Vorbild Deckard führt er stets eine Schusswaffe mit sich, um gegen die Boryokudan-Gangster gewappnet zu sein, die überall rumlungern. Verlassen kann er sich nur auf seinen engen Freund Matthius. Dann verschwindet plötzlich Azriels leiblicher Bruder. Wer hat ihn entführt?

Schöne neue Welt?

Das ist nicht der einzige Handlungsstrang,

Der zweite Held ist in einem seltsamen Komplex gefangen. Er erinnert sich an nichts und muss sich erst zurecht finden.   

denn man kann auch einen Mann namens Delta Six spielen. Das scheint nicht sein richtiger Name, denn er hat sein Gedächtnis verloren. Oder wurde es etwa gelöscht? Nun ist er in einer mysteriösen Anstalt eingesperrt, aus der es kein Entkommen zu geben scheint. In dem futuristischen Komplex sind noch einige andere Leute, von denen angeblich keiner weiß, wer er ist. Wem kann er vertrauen? Es gibt einen festgelegten Tagesablauf, den man einhalten muss: Der Tag beginnt mit dem morgendlichen Wecken und abends geht punkt zehn Uhr das Licht aus. Dazu gehört auch Training und immer wieder Training. Überall sind Überwachungskameras, die jeden Schritt verfolgen. Gibt es keinen Fluchtweg?

Download: Demo (138 MB)


Obwohl die zwei Handlungen und Geschichten, die man abwechselnd spielt, scheinbar nix miteinander zu haben, deutet sich im Spielverlauf eine Verbindung an. Eine Antwort scheint hinter der eigentlichen Persönlichkeit von Delta Six zu stecken. Wer ist er wirklich? Zunächst sieht das Adventure wie ein typischer Zukunftsthriller aus, aber je weiter man spielt, desto mehr kommen auch Themen wie Überwachung oder Gedankenkontrolle vor. Darf man das Gedächtnis eines Menschen einfach so löschen, wenn man es könnte? Hier gibt es eine weitere Verbindung zu Blade Runner, wo die Replikanten ebenfalls mit ihren gefälschten Erinnerungen kämpfen.

Minimalistische Rätsel

Nicht nur die Hintergründe, auch die Rätsel wissen zu gefallen:

Rätsel der anderen Art. Da das Inventar dünn ist, muss man sich behelfen. Man weicht etwa Wachen aus, um in ein Gebäude zu gelangen. 

 Abgesehen von den unvermeidbaren Inventaraufgaben, die sich jedoch in Grenzen halten, weil das Inventar aufs Allernötigste geschrumpft ist, gibt es allerhand Interessantes zu lösen. Bei Azriel ist das in der Regel normale Detektivarbeit, wenn man Leute befragt, die Datenbank durchforstet oder Verdächtige sucht. Gelegentlich ist sogar richtiges Überlegen gefragt, etwa wenn man die richtige Tür gefunden hat, sie aber partout nicht aufbekommt. Zwar führt Azriel neben Knarre und Kommunikator immer auch sein Diebeswerkzeug mit, um Schlösser zu öffnen, aber in diesem Fall handelt es sich um ein elektronisches Schloss. Wie kommt man trotzdem rein, ohne den Alarm auszulösen?

Die Aufgaben, vor die Delta Six im Knast der Zukunft gestellt ist, sind ein wenig anderer Natur. Kaum vorstellbar, aber sein Inventar ist noch kleiner, so dass er auf die Grundfunktionen von Betrachten, Berühren, Treten oder Sprechen zurück geworfen wird, um weiter zu kommen. Auch wenn es nur wenige Räume sind, geht es bei ihm darum, wie er aus der Anstalt fliehen kann. Zudem muss er so tun, als würde er ein guter Gefangener sein. Er muss zum Schießtraining, zu den regelmäßigen Mahlzeiten und abends pünktlich in seine Zelle. Wie kann er sich mit seinen Leidensgenossen unterhalten, ohne dass es die Kameras mitbekommen? Im Laufe des Spiels muss er ein paar echte Kopfnüsse lösen, die etwa die Lüftung betreffen.
                 

  1. Gibt es ja nun auch auf Deutsch und bin gerade fertig. Kann mich dem Urteil der Tester nur anschließen: In den ersten 5 Sekunden sachte ich noch "Bei Guybrush'S Pixel du meine güte ist das ein Matsch an Optik!"
    Aber spätestens wenn der Protagonist dann einsam in der düsteren Welt im Regen steht kommt dieser wundervolle Blade Runner Charme auf den man vor 10 Jahren(?) beim spielen hatte.
    Die Geschichte (vor allem die von Delta Six) fesselt einen schnell, da man seiner verlorenen Erinnerung ja nicht trauen kann, und jeder vermeindliche "Freund" un Wahrheit dein übelster Feind sein könnte. Die Rätsel sind nicht schwer, aber auch nicht immer erschreckend einfach. Zumal es keine aufgesetzten Puzzle Passagen wie etwa bei Black Mirror gibt: Die 3 Spieleeinlagen wo man mal eine Maschine anwerfen muss oder Belüftungen einstellen soll sind wenige ausnahmen, ansonsten sind alles logische Schritte. Die Actioneinlagen sind nur Anfangs etwas aufdringlich, Am Ende halten sie sich in maßen
    Das Ende überrascht mich persönlich nicht, aber ich kenne von duzenden "Professionellen" Werken weitaus schwächeres. Ein Tipp für Nostalgiker und Leute die Geshcichte vor Optik stellen

  2. DasGraueAuge hat geschrieben:Demo geladen, bis zur 1. Szene im Regen gekommen, ausgemacht. Zur Website und gekauft.
    Die Atmosphäre allein ist schon 12 Euro wert. Danke für den Test, wäre sonst komplett an mir vorbei gegangen.
    Same here! Sowas von gekauft! Und läuft Spitze auf einem Netbook! Einfach nur genial, das sind die ganz besonderen Spielmomente im Leben eines Gamers. Enfach wunderbar. :)

  3. Paranoia Agent hat geschrieben:
    RyuKawano hat geschrieben: meiner Bestellung (auf die ich leider immer noch warte :cry: )
    Mein Spiel ist am Montag angekommen, allzulange sollte es also bei dir nicht mehr dauern, denke ich.
    Werd's am WE mal installieren und schaun, ob das Vertrauen in das Spiel gerechtfertigt war.
    Es ist daaaaaaa :)

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