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Grand Theft Auto 4 (Action-Adventure) – Grand Theft Auto 4

Ich könnte mir das Leben so einfach machen: Ich könnte hier im Einstieg lang und breit über die Geschichte von GTA labern, über seine Vogelperspektiven-Anfänge bei DMA-Design, über die 3D-Wucht, mit der GTA 3 die Spielelandschaft für immer verändert hat, über die Erwartungen, die GTA 4 nach den brillanten Vorgängern Vice City und San Andreas angestaut hat. Mache ich aber nicht.

© Rockstar Games / Take 2

Das Ganze ist insofern ungemein nützlich, als dass Liberty City wirklich, wirklich groß ist und irre viel bietet: Die Stadt besteht aus dreieinhalb großen Inseln, die mit einander verbunden sind – der Serientradition folgend dürft ihr euch anfangs nur auf einer tummeln, die anderen werden nach und nach freigeschaltet. Das bringt neben aufgezwungener Übersichtlichkeit auch einen leider ebenfalls serientypischen Nachteil mit sich, nämlich den des unerwünschten Schwerverbrecherdaseins:

Die Figuren, deren ihr während der Story begegnet, sind zum Teil herrlich durchgeknallt. Wie hier im Bild gut zu sehen, dürft ihr Niko auch frische Klamotten verpassen – nicht so ausufernd viele wie noch in San Andreas, aber genug, um der Sache einen persönlichen Touch zu verleihen.

Wie in San Andreas gibt es unsichtbare Grenzen, die, wenn man sie überschreitet, was bei einem freiwilligen Ausflug im Heli oder einem unfreiwilligen über die Kante einer Brücke sehr schnell passiert, einem sofort sechs »Gesucht«-Sterne verpasst, was, wie bereits erwähnt, ein mittelsicheres Todesurteil ist. Das ist doof. Eine »Alter, dreh sofort um – du hast noch 20 Sekunden Zeit!«-Warnung wäre nett gewesen.

Niko und die Frauen

Rockstar Games ist eine Firma, die sehr viel Geld in Marktforschung investiert. Eines der Resultate dieser Spitzeleien war, dass die meisten Spieler die Massen an Personalisierungs-Möglichkeiten in San Andreas schlichtweg ignoriert haben. Resultat: Der »Pimp my wirklich alles«-Faktor wurde erheblich zurückgekurbelt: Ihr könnt nach wie vor Klamotten kaufen, aber deutlich weniger als zuvor. Es gibt kein Autotuning mehr, kein Bodybuilding, kein Fettwerden, kein Aufmöbeln der Motorradfahr-Skills. Dafür könnt ihr nach wie vor einige Freundinnen haben: Die lernt ihr entweder per Verkupplung von anderen Figuren oder per Internet kennt. Bevor sie euch allerdings auf einen »Warm Coffee« einladen, stehen euch diverse Dates ins Haus, die ihr via Handy ausmachen könnt und besser einhalten solltet – bei einer Verabredung sitzen gelassen zu werden soll ja bei Frauen nicht so irre gut ankommen. Die Auswahl der künftigen Gespielinnen ist bemerkenswert umfangreich: Von der naiven Jura-Studentin über die gelangweilte Porno-Darstellerin bis hin zur zuchtfreudigen Madam reicht die Auswahl.

Generell hat Rockstar Games mal wieder unter Beweis gestellt, dass keiner so gut herrlich kaputte Figuren auf die Reihe bekommt wie sie: Der unfassbar durchgeknallte Mikhail, die hysterische Wuchtbrumme Elizabeta, der völlig unverständliche Jamaikaner Little Jacob (mit seinem noch weitaus unverständlicheren Kumpel Badman), die Labertasche Roman, der das ist, was man im Englischen wohl als »Full of shit« bezeichnen würde oder der vor Testosteron nur so platzende Fitness-Junkie Brucie, der hibbeliger ist als ein Kolibri mit Red Bull-Überdosis, sind nur ein paar Beispiele aus dem reichhaltigen Fundus der Skurrilitäten. Und Niko? Der hat eine mysteriöse Vergangenheit in der Armee und behauptet von sich selbst, die englische Sprache nur schlecht zu sprechen. Aber er nutzt ohnehin andere Wege, um sich verständlich zu machen.

»We all make dumb things – that’s what makes us human!«

Unabhängig vom Alter ist GTA 4 ein Spiel, das man auch genießen kann, wenn man nichts macht. Man muss es nur ansehen: Wie die Sonne auf dem Wasser glitzert. Oder der Mond, während man selbst in einem Motorboot die Stadt umkreist und ob der 

Die Fahrzeugsteuerung wurde gegenüber den Vorgängern komplett umgearbeitet: Es mag nun realistischer sein, erfordert aber auch mehr Gewöhnung.

beeindruckenden Skyline die Kinnlade kaum wieder hochgeklappt bekommt. Wie der Himmel die Umgebung anfangen sich zu verfärben, wenn ein Unwetter naht. Wie die Leute panisch die Jacken über den Kopf ziehen oder die Regenschirme auspacken, wenn dichter Regen einsetzt. Wie die vielen, vielen Leute und Fahrzeuge auf den Straßen miteinander interagieren. Wie Polizisten Streifzettel verteilen, wie morgens die Müllmänner ihre Runden drehen. Mir fällt kein anderes Spiel ein, in dem man sich irgendwo hinstellen und einfach abwarten und die Aussicht genießen kann, während um einen herum tatsächlich immer etwas Sinnvolles los ist! Weder Assassin’s Creed <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=10542′)“>

noch San Andreas <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=5997′)“>
noch Crackdown <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=8627′)“>
haben ein Vergleichbar »echtes« Gefühl einer glaubwürdigen Großstadt auf die Fernseher bannen können, die nicht wie mit dem Lineal gezogen, sondern organisch, ungerade, ungehobelt wirkt – ein bemerkenswerter Aquariums-Effekt, gewissermaßen wie »Die Siedler« in der Großstadt. Allerdings hat diese Illusion auch ihre Grenzen: Es gibt z.B. nur eine sehr beschränkte Anzahl an Gebäuden, die man frei betreten kann – nicht mal Gaststätten oder Bars sind außerhalb spezieller Missionen bzw. Verabredungen mit Freunden nutzbar. Das ist nicht schlimm, aber es wirkt wie ein schwarzer Fleck auf einem makellosen Gemälde.       

  1. Meira5 hat geschrieben:Schade das einige von San Andreas hier nicht miteingebunden worden ist, wie das Trainieren, fett werden usw. Naja, alles in Allem ein PERFEKTES Spiel!
    So unterschiedlich sind Meinungen. Ich bin froh, dass sie diese Pseudo-Rollenspiel-Elemente nicht wieder reingebracht haben. Ich will nicht das Gefühl haben, Die Sims zu spielen.
    Beim Spiel schließe ich mich an. Geniales Teil. Bin auf den Nachfolger gespannt.

  2. So, den 4er habe ich auch mittlerweile durch. Es hat lang gedauert, da ich es nie so richtig durchgezockt hatte. Jedoch war das kein Grund dass das Spiel schlecht wäre oder sonst was, einfach keine Zeit gehabt. Ich muss einfach so viel loben, deshalb fasse ich es so kurz wie möglich. Einen großen Wahnsinn hat da Rockstar Games mal wieder hinbekommen. Der 5er, den will ich jetzt gar nicht erwähnen, das wird auch noch gezockt, ist auch schon bereit. Das einzig negative an GTA 4 ist ab und an die Grafik, die eigentlich ja große Klasse hat, doch die Texturen, unscharften Kanten etc. sind einfach nervend. Trotzdem 9/10 Punkten. Schade das einige von San Andreas hier nicht miteingebunden worden ist, wie das Trainieren, fett werden usw. Naja, alles in Allem ein PERFEKTES Spiel!

  3. und genau das ist der Grund wieso 4Players hier endgültigt ganz weit hinter die Kollegen zurückfällt. JEGLICHER Kritikpunkt, der hier aufgeführt wurde, hätte ebenso problemlos auch bei dem Test zu GTA IV gennant werden können. Wieso hat/haben sich der/die Tester nun also entschieden diese Kritikpunkte wegzulassen, bzw. jetzt aufzufühen. Ganz einfach; wegen der hier so hoch gepriesenen "Subjektiviät", die mit diesem Test hier beweist, dass sie letztendlich eine einzige Farce ist.

  4. Masters1984 hat geschrieben:Das würde bei Büchern/Filmen ja keiner wagen und die kulturelle Vielfalt der deutschen Sprache ginge verloren.
    Bei ursprünglich englischen Büchern und Filmen wartest du meist aber auch Monate, bis sie in deutscher Sprache veröffentlicht werden, weil die Übersetzung eben ihre Zeit bedarf. Das lohnt sich bei GTA nicht, weil da eh kaum einer drauf warten würde. Und im Gegensatz zu Büchern ist die Sprache bei einem Videospiel auch nicht ganz so wichtig.

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