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Grand Theft Auto: Chinatown Wars (Action-Adventure) – Grand Theft Auto: Chinatown Wars

Rockstar Leeds kennt sich mit großem Autodiebstahl aus: Die früher als Mobius Entertainment bekannten Briten haben schon mit den PSP-Ausflügen Liberty City Stories und Vice City Stories bewiesen, dass sie gigantische Gangster-Welten problemlos auf kleine Handheld-Bildschirme zaubern können. Chinatown Wars verfolgt einen ganz ähnlichen Ansatz: Man nehme eine bekannte Stadt, packe aber einen neuen Helden und damit eine ebenso neue Geschichte rein. In diesem Falle kommen allerdings noch eine neue Perspektive sowie ein neues Spielprinzip dazu.

© Rockstar Leeds / Take-Two

Der kleine Drogenbaron

Trotz der klassischen Perspektive haben die Entwickler all die kleinen und großen Effektspielereien auf das Modul gepackt, die man von der Serie gewohnt ist: In beschleunigter Echtzeit wird Nacht zu Tag und umgekehrt; mal strahlt eine freundliche Sonne, mal verdüstert sich der Himmel, Donner und Blitz tosen über den kleinen

Die Zwischensequenzen im Comicstil erzählen die Geschichte in Standbildern weiter – teils witzig, teils brutal.

Bildschirm, Regenfäden fallen in Strömen. Und selbst die kleinen Wagen verfügen über ein bemerkenswertes Schadensmodell: Scheinwerfer gehen einzeln zu Bruch, nach ein paar Kollisionen fängt es unter der Motorhaube mächtig zu qualmen an – und spätestens wenn aus dem Rauch fauchende Feuer werden, ist es an der Zeit auszusteigen, bevor eine wirkungsvolle Explosion des Weg in das nächstgelegene Krankenhaus weist. Das Geschehen bleibt dabei erstaunlich flüssig, nur in Momenten besonderer Aktivitätsdichte, und dabei reden wir von Gefechten gegen mehrere Gegner und blaurot rotierende Polizeikolonnen, wird’s etwas langsamer – aber nie unspielbar.

Was dem Niko Bellic sein Handy, ist dem Huang Lee sein PDA: Der jugendliche Protagonist von CW geht nie ohne sein mobiles Internet aus dem Haus, was das Spielerleben erheblich erleichtert. Denn von hier aus hat man jederzeit Zugriff auf die ständig eintrudelnden E-Mails: Alte und neue Gesichter schicken immer wieder Nachrichten mit Informationen und Anfragen, meist komplettiert von einem grün leuchtenden GPS-Link – draufgeklickt und losgezischt, denn wie in GTA 4 wird daraufhin die direkte Route zum Ziel auf die Minimap projiziert. Sowie auf Wunsch direkt ins Spielfeld, was sehr praktisch und aus irgendeinem Grund standardmäßig deaktiviert ist. Selbstverständlich kann man auch jederzeit eigene Wegpunkte der Doppeltouch ins GPS setzen, außerdem gibt es eine ständig erweiterte »Points of Interest«-Liste, welche die Positionen aller Kontakte auf einen Blick bereit hält.

Drogenhandel leicht gemacht: Chinatown Wars bietet ein erstaunlich tiefschürfendes Warenwirtschaftssystem, mit dem man verdammt viel Zeit verbringen kann.

Darüber hinaus kommt dem PDA schon nach kurzer Zeit mehr Bedeutung zu, nämlich wenn es um den Drogenhandel geht. Uuuuh, das klingt böse, ist aber ein ebenso simples wie fesselndes Warenwirtschaftssystem aus Angebot und Nachfrage: In Liberty City wird mit sechs Arten von illegalen Drogen gehandelt, was nach dem einfachen »Billig kaufen, teuer verkaufen«-Prinzip funktioniert. Man bekommt ständig Mails mit neuen Angeboten, trifft sich danach in düsteren Ecken mit zwielichtigen Händlern, deren Einflussgebiete im PDA verzeichnet werden, und sorgt dafür, dass der Handel möglichst reibungslos über den Tisch geht. Was natürlich so gut wie nie der Fall ist, denn neben betrügerischen Partnern ist vor allem die Polizei ein Ärgernis, die vor oder nach Deals fast immer zur Stelle ist. Was zum großen Teil an den 100 Überwachungskameras liegt, die über ganz Liberty City verteilt sind. Diese Augen des Gesetzes sind nicht nur die hiesigen Sammelobjekte (über die sich im Gegensatz zu GTA 4 kein Tierschützer zu beschweren braucht), sondern haben auch spielerischen Einfluss: Ist die Kamera weg, lässt es sich leichter mit Drogen handeln. Dadurch sind aber auch mehr Dealer da, so dass es auf den Preis drückt – Dilemma, Dilemma. Und zwar eines, das tatsächlich mehr Zeit verschlingen kann als die eigentliche Story: Der Drogenhandel ist als Minispiel im Spiel ebenso bizarr wie brillant umgesetzt!
      

  1. Igor_09 hat geschrieben:Ich finde am Spiel die Stylus-Spielerein total süchtig machend.
    Geht auch alles locker mit dem Zeigefinger. Hab den Stylus in gut 10 Stunden noch nicht ein mal gebraucht!
    Aber macht echt Spaß, mal eben so ein Auto kurz zu schließen etc. :)

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