Greed Corp (Taktik & Strategie) – Greed Corp

Fazit

Am Anfang war ich etwas verwirrt und skeptisch: Die Felder brechen weg? Es gibt nur ein paar Einheiten? Die vier Völker unterscheiden sich nur farblich? Und dann diese bemühte Story. Aber das charmante Artdesign im Dampfmaschinenstil hat mich doch neugierig gemacht. Und als ich diese Rundentaktik zwischen einstürzenden Hexfeldern und wolkenverhangenen Abgründen einmal verinnerlicht hatte, kam ich kaum davon los – nicht nur gegen die KI, sondern auch mit Freunden in Onlinegefechten entsteht schadenfrohes Wormsflair. Das liegt an diesem gnadenlosen Mix aus Einsturz, Eroberung und Aufbau: Zum einen findet das auf dynamischen Karten statt, die sich ständig verändern und schnelle Entscheidungen verlangen. Zum anderen muss man eine Balance in seiner Strategie finden, denn das reine Ausbeuten der Landschaft führt ja unweigerlich zu ihrem Untergang: Wie lange erntet man? Wann geht man in die Offensive? Oder lauert man in der Defensive mit seinem Flieger? Das Regelwerk ist durchdacht, einfach und ermöglicht dennoch komplexe Taktiken. Schade ist allerdings, dass es im Laufe der Kampagne weder Erweiterungen in der Spielmechanik noch neue Einheiten gibt – zusammen mit der überflüssigen Erzählung sowie vier Völkern ohne eigene Facetten entsteht eine gewisse Monotonie. Aber trotz der Beschränkung auf das Wesentliche ergeben sich überraschend viele Möglichkeiten und böse Überraschungen – ich habe manch sicher geglaubten Sieg noch in letzter Sekunde verschenkt. Kurzum: Man wird als Rundentaktiker in knackigen Gefechten richtig gut unterhalten!