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GRID (Rennspiel) – Rudimentärer Raser

GRID ist wieder da! Mit einer Mischung aus Remix und Reboot will Codemasters alte Fans der Reihe zurückholen, gleichzeitig aber auch Neueinsteigern die Chance bieten, in sportlichen Flitzern  über Pisten rund um den Globus zu brettern. Wir haben für den Test ordentlich Gas gegeben und sagen euch, ob das Comeback gelungen ist.

© Codemasters / Codemasters

Öde Belohnungen

Viel entgeht einem dabei nicht: Bei den Belohnungen, die man auch für den Abschluss von Events und Rangaufstiege erhält, handelt es sich vornehmlich um kosmetischen Firlefanz wie weitere Lackierungsmuster oder visuelles Zeug wie Bannerbilder, Hintergründe und Auszeichnungs-Symbole, mit denen man seine Spielerkarte designen kann. Für jemanden, dem dieser ganze Design-Schnickschnack gestohlen bleiben kann, halten sich Motivation und Freude über diese Art von Belohnungen in Grenzen. Selbst nach dem Sieg in den Showdown-Events wird man nur mit diesem belanglosen Kram abgespeist. Selbst die Erweiterung der Liste an potenziellen Teamkollegen entlockt mir eher ein Gähnen als Freudensprünge. Gut, dass nach den Rennen wenigstens noch Preisgelder ausgeschüttet werden, die man neben dem Anwerben von Piloten auch in den Kauf weiterer Fahrzeuge investieren kann und muss. Denn manche Events verlangen einen bestimmten Wagentyp, für dessen Anschaffung man gerade zu Beginn der Karriere einen gewissen Grind-Aufwand in Kauf nehmen muss, den man durch die Möglichkeit zum Wiederverkauf aber etwas entschärfen kann. Schöner und motivierender wäre es gewesen, neben all dem Kosmetik-Quatsch hin und wieder mit einem neuen Wagen belohnt zu werden.

Sinnlose Qualifikation?

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Mit der Zeit erhält man als Belohnungen immer mehr Lackierungsmuster, mit denen man die Fahrzeuge individuell gestalten darf. © 4P/Screenshot

Apropos Quatsch: Die optionale Qualifikationsrunde, die man vor dem Rennen zur Verbesserung der Startposition absolvieren darf, kann man sich sparen. Tatsächlich bringt es mehr Nachteile, wenn man von der Pole Position losfährt und einen Start-Zielsieg hinlegt. Warum? Weil man hauptsächlich mit Dingen wie Überholmanövern, Zweikämpfen und Windschattenfahren Punkte für die Fahrer-Bewertung sammelt. Und die gibt es nicht, wenn man einsam an der Spitze fährt, sondern nur mitten im Getümmel. Ein weiterer Grund, warum man auf die Qualifikation pfeifen kann, ist der niedrige Schwierigkeitsgrad: Selbst auf der vierten von fünf Stufen war es meist problemlos möglich, sich innerhalb der wenigen Runden vom Ende des Feldes bis ganz nach vorne zu kämpfen. Anspruchsvoll sind höchstens die Duelle gegen Widersacher, aber Profis hinter dem Steuer werden bei Rennen gegen die KI schlichtweg unterfordert.  

Inkonsequentes Schadensmodell

Bis bei Grid trotz des vollständigen Schadensmodells ernsthaft etwas kaputt geht, muss man schon sehr viel dummes Zeug anstellen, um Auswirkungen auf das Fahrverhalten zu spüren. Visuell  machen die vielen Beulen, Kratzer und wackelnden Teile deutlich mehr her, obwohl die Zerstörung der Karosserie offenbar nur bis zu einem gewissen Punkt möglich ist. Komplett abfallende Komponenten wie Stoßstangen, Spiegel oder Spoiler darf man hier nur selten bewundern und viele Dinge bleiben auf magische Weise haften. Immerhin darf man in den Optionen einen potenziellen Totalschaden nach harten Einschlägen aktivieren. Ähnlich inkonsequent wie das Schadensmodell präsentiert sich das Strafsystem, das manchmal schon nach kleinen Abflügen neben die Strecke greift, bei manchen Abkürzungen dagegen beide Augen zudrückt, selbst wenn man sich dadurch Vorteile verschafft und viele Konkurrenten überholt. Schade zudem, dass man das Ausmaß der Verwarnungen erst nach der Zieldurchfahrt mit den addierten Strafzeiten erfährt.

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Zack, schon haben wir wieder einen neuen Intimfeind – und dann ist es auch noch der Teamkollege… © 4P/Screenshot

Genau wie Unfälle lassen sich aber auch die Strafen mittels der optionalen Rückspulfunktion ungeschehen machen, deren Anwendung sich wahlweise auch beschränken oder sogar komplett deaktivieren lässt. Aber Achtung: Manchmal sorgt ein Bug dafür, dass Fahrfehler nicht rückgängig gemacht, sondern beim Rückspulen übernommen werden. Bricht der Wagen z.B. in einer Kurve aus und man spult auf die vorangegangene Gerade zurück, kann es passieren, dass man beim Wiedereinstieg ebenfalls umgehend die Kontrolle verliert, weil die Fahrphysik immer noch die vergeigte Kurve abbildet. Ein ärgerlicher Fehler, der sich teilweise auch auf die KI auswirkt, die beim Zurückspulen manchmal ebenfalls aus der Spur gerät. Hin und wieder sind Unfälle aber auch einem miserablen Skript geschuldet, das dafür sorgt, dass sich Fahrzeuge teilweise sogar auf gerader Strecke plötzlich wie aus dem Nichts überschlagen, um für einen künstlichen Zwischenfall zu sorgen. Andere Fahrfehler wie Dreher werden dagegen besser kaschiert und wirken natürlicher.           


  1. Dem pflichte ich bei Strecken Auswahl ist mager, bei den Autos stört mich das gar nicht wirklich, wenn ich Auto Auswahl brauche, tröste ich mich ggf. mit Forza Horzion, da kann ich auch direkt super Umfangreich Tunen bzw. Teile verbauen.
    Bei den Strecken, ist das für mich was anderes, auch wenn zunächst irgendwie erfrischend, das die Basis Strecken mal etwas anders von der Zusammenstellung her sind, so fehlen mir nun doch meine Favoriten.
    Hätte super gerne: Nürburgring; Bathurst; Franchorchamps; und Laguna Seca...

  2. Auf der Strecke ist das Spiel wirklich gut, Steuerung mit dem PS4 Controller perfekt. Nur die Anzahl der Strecken ist mau und somit wird die Karriere irgendwann langwierig.
    Aber neue Strecken sollen ja kostenlos nachgereicht werden.
    Bin gespannt !

  3. *B-Money* hat geschrieben: 22.10.2019 10:48 Mal was anderes, weiß jemand was genaueres über die kommenden Zusatzinhalte??? Würde mich schon sehr Interessieren ob da noch was an zusätzlichem Strecken Content kommt???
    Also soweit ich gelesen habe, sollen Strecken noch kostenlos nachgereicht werden. Von kostenpflichtigen DLCs weiß ich aber nichts.

  4. UAZ-469 hat geschrieben: 18.10.2019 17:37
    ronny_83 hat geschrieben: 18.10.2019 15:39
    *B-Money* hat geschrieben: 18.10.2019 12:25 und bei einem alten BMW M1 mit Allradantrieb ist die Momenten verteilung wirklich so wie damals, sehr Hecklastig...
    Welcher M1 hatte denn jemals 4WD? Die waren doch immer Heckantrieb.
    Das ist ein Schreibfehler im Spiel, der hat wie die anderen Fahrzeuge seiner Klasse auch Heckantrieb. :)
    Japp ist ein Schreibfehler, sorry, und hatte mich auch sehr sehr gewundert, denn der traditionelle M1 Procar, hatte natürlich nur reinen Heckantrieb... beim Fahren hatte ich dies auch bemerkt, da wären höchstens nur 2% vorne! :lol:
    Nicht desto trotz, bleibt es dabei das u.a. die Momenten Verteilung sehr authentisch bzw. glaubwürdig rüber gebracht wird, nur halt übertragen auf ein anderes Auto! ;-)
    Mal was anderes, weiß jemand was genaueres über die kommenden Zusatzinhalte??? Würde mich schon sehr Interessieren ob da noch was an zusätzlichem Strecken Content kommt???
    Gruß

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