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Guitar Hero: World Tour (Musik & Party) – Guitar Hero: World Tour

So ähnlich muss sich Francisco Pizarro in El Dorado gefühlt haben: O dios mio, wir sind auf Gold gestoßen! Harmonix war bis zum Jahre Null vor Guitar Hero eine unter Fans populäre, sonst aber kaum bekannte Musikspiel-Klitsche. Das Wagnis einer Plastikgitarre hat sich für das Unternehmen gelohnt, der Weg in den Fake-Klampfen schwingenden Massenmarkt war geebnet. Zwischenzeitlich verabschiedeten sich die Cambridger in Richtung EA, um ihr Erfolgskonzept mit Rock Band weiterzustricken, während die bewährte Marke an die ehemaligen Tony Hawk-Macher Neversoft gingen – die auch gleich mit ihrem »Erstling« Guitar Hero 3 ein Feuerwerk zündeten. Und wie geht’s weiter?

© Neversoft (360,PS3) / Vicarious Visions (Wii) / Budcat (PS2) / Activision

Angriff der Klonfans

Beeindruckend: Zwar mengelt es der Wii-Version optisch vor allem an Effekten, aber alles in allem bietet auch diese Fassung ein bemerkenswerten Gitarrenhelden-Erlebnis.

 Die Wii-Version gleicht spielerisch den 360- und PS3-Fassungen wie eine Stratocaster der anderen: Die Karriere spielt sich sowohl solo als auch mit der Band gleich, das Musikstudio ist ebenso vollständig enthalten wie die Editoren und der Online-Modus. Die wichtigsten Unterschiede betreffen die Technik sowie die Instrumente. Grafisch spielen Wii-Gitarren logischerweise mehrere Klassen unter ihren HD-Kollegen, wobei das Gezeigte immer noch gut ist: Die Geschwindigkeit ist fast durchgehend hoch, nur beim Aktivieren der Starpower spürt man eine kurze Verlangsamung, die jedoch spielerisch keine Auswirkungen hat. Allerdings mangelt es erheblich an Details: Das Publikum besteht nur noch aus vereinzelten, geklonten, farbarmen Immergleichjublern, es gibt weitaus weniger Effekte – aktiviert man z.B. die Starpower, züngeln keine Blitze um die Musik herum. Außerdem muss man für die Slide-Noten gut geölte Augen haben, denn die sind auf Wii nicht mehr mit einem violetten Band verbunden. Stattdessen leuchten die Noten jetzt violett, was aber im Eifer des Gefechts leicht übersehen werden kann.

Der nächste Unterschied betrifft die Instrumente: Zum einen benötigt ihr zum Spielen einen ganzen Satz Wii-Fernbedienungen. Genau genommen vier, eine für die Gitarre, eine für den Bass, eine für das Schlagzeug – das Mikrofon baumelt zwar an einem USB-Kabel, aber gewisse Punkte müssen auch hier mit der Wiimote bedient werden. Habt ihr also nur das Wii-Standardpaket im Haus, könnt ihr neben dem Guitar Hero-Paket auch gleich noch einen Schwung Wiimotes mitbestellen, wenn ihr Wert auf Mehrspielerpartien legt. Das Drumset ist identisch zu den anderen Fassungen, mit der Ausnahme der am oberen Ende eingesteckte Wiimote, die farblich überhaupt nicht zum Rest passt – aber das ist nur ein optischer Malus. Viel ärgerlicher ist da schon die Gitarre: Auf der einen Seite ist der

Drauflosgerockt, kleiner Mii: In der Improvisation könnt ihr euren Freestyle-Skills freien Lauf lassen.

Whammy Bar im Gegensatz zu seinen 360- und PS3-Kumpelt sehr locker, rutscht ständig wieder nach unten, wo er auf die Schnelle schlecht zu erreichen ist – das weckt unschöne Erinnerungen an sein Pendant in Guitar Hero 2 <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=10658′)“>

. Auf der anderen Seite habe ich mich bei den anderen Gitarren ja über den übersensiblen Kippsensor beklagt – hier herrscht das genaue Gegenteil vor. Dass die Wii-Fernbedienung als Neigungsmesser dient, ist ja schön und gut. Aber dass ich die Klampfe nicht nur ein bisschen, sondern fast um 90° drehen muss, damit die Starpower endlich anspringt, ist schon sehr nervig. Gut, dass es auch hier die Handballen-kompatible Draufhautaste gibt…

Rock Mii, Amadeus!

Wii-Rocker werden fair behandelt: Hier wird ihnen etwas weggenommen, woanders etwas dazugegeben. Die schlechte Nachricht zuerst: Ihr dürft weniger Songs runterladen – zwar gibt es einzelne Tracks zum Download (die auf SD Card gespeichert werden), aber keine Alben. Als Ausgleich hat Entwickler Vicarious Visions einen »Mii Improvisation«-Modus integriert: Hier dürfen Gitarrist und Schlagzeuger gleichzeitig ran, um… nun… abzujammen. Es gibt keine Vorgaben (außer Notenkarten, die ihr nachspielen könnt, aber nicht müsst), der ganze Modus dient nur dem Freestyle-Klampfen und -Kloppen mit euren Miis. Klingt simpel, ist simpel, macht aber auf bizarre Weise Spaß. Und ist als Bonusinhalt weitaus wertvoller als Wii Music <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=10518′)“>
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