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Harry Potter und der Feuerkelch (Action-Adventure) – Harry Potter und der Feuerkelch

Neues Jahr, neuer Potter. Mit dem vierten Band verlassen sowohl Autorin J.K. Rowling als auch die Entwickler von Electronic Arts die ausgetretenen Kinderbuch-Pfade und wenden sich ernsthafterer, düsterer Unterhaltung zu. Das neue Spiel präsentiert sich reifer und moderner als seine Vorgänger – aber macht es auch noch Spaß?

© EA UK / Electronic Arts

Die bunten Bohnen bringen nicht nur verlorene Lebensenergie zurück, sondern können auch zwischen den Levels gegen Sammelkarten getauscht werden. Die haben nicht mehr wie bei den Vorgänger-Spielen lediglich Schauwert,

Auf dem Besen, weg vom Drachen: Ihr düst mit Vollgas um das Hogwarts-Gelände herum, könnt die Flugrichtung aber nur minimal beeinflussen.

sondern verbessern z.B. eure Kraft oder machen aus einem Fluch zwei. Vor jedem Level dürft ihr für jede Figur aus seinem Karten-Kontingent drei aussuchen und ihn so für die Aufgabe wappnen – wenn ihr darauf keine Lust habt, könnt ihr auch die Automatik ans Werk lassen.

Die elf in sich mehrfach unterteilen Levels halten sich chronologisch an den Ablauf des Films: Ihr beginnt bei der Flucht vor den Todessern bei der Quidditch-Weltmeisterschaft, huscht durch den Verbotenen Wald, erledigt die drei Aufgaben des trimagischen Turniers und legt euch mit dem wieder auferstandenen Lord Voldemort persönlich an. Die Welten sind strikt linear angeordnet, um in höhere zu gelangen, müsst ihr erst eine bestimmte Anzahl »trimagischer Schilde« finden, von denen sich meist in einem Level mehrere befinden – um alle zu erhalten, müsst ihr den Abschnitt allerdings mehrmals angehen, ihr könnt nicht alle in einem Aufwasch mitnehmen. Dazwischen müsst ihr Mad Eye Moodys Herausforderungen bestehen, das goldene Ei im Badezimmer der Vertrauensschüler wieder finden oder auf dem Besen vor einem ungarischen Hornschwanz-Drachen flüchten. Hierbei gibt Harry selbständig Gas; ihr könnt lediglich die Flugrichtung leicht beeinflussen, während die eigentliche Route wie beim Klassiker »Rebel Assault« selbständig abgeflogen wird. Nach jedem Level wird automatisch gespeichert, außerdem wird die individuelle Leistung jedes Spielers bewertet.

Sprücheklopfer am Werk

Vorbei sind die Zeiten, als Harry und Co. noch aus einer Hand voll Polygone gehauen über die Bildschirme flimmerten: Die heutigen Figuren entsprechen verblüffend ihren Film-Pendants und bewegen

Die Figuren sehen ihren Film-Pendants verblüffend ähnlich.

sich weich durch die ansehnlichen Levels – die mit schönen Glanz- und Glitzereffekten auf Stein- bzw. Metalloberflächen protzen. Die teilweise sehr bunte Magieanwendung steht im krassen Gegensatz zum insgesamt eher düsteren Gesamtbild, welches aber ziemlich gut der Atmosphäre des Buches entspricht. Dazu gibt es stilistisch interessante und gut geschnittene Zwischensequenzen im realistisch verzerrten Comic-Stil. Leider sorgt die niedrige Auflösung auf dem PC für unnötig unscharfe Bilder, außerdem sind die verwendeten Texturen auf allen Plattformen teilweise extrem niedrig aufgelöst.

Zwar lässt euch das Programm die Wahl unter fünf Sprachvarianten – aber just die englische ist nicht dabei. Schade, denn die deutsche Variante ist zwar nicht übel, aber auch nicht gut: Offensichtlich zufällig ausgewählte Sätze passen oft nicht zum Bildschirmgeschehen, viele Sprüche sind überbetont oder schlicht albern (»Da ist das Ei!« – »Wir dürfen nicht aufgeben! Vielleicht kommen wir dann an es heran!«). Die orchestrale Musik ist da schon besser, aber leider viel zu leise – mangels Regelungsmöglichkeit könnt ihr sie auch nicht lauter machen.