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Harry Potter: Wizards Unite (Adventure) – Magie zum Mitnehmen und Bezahlen

Als
Niantic, die Entwickler von Pokémon Go, damals ankündigten, dass sie an
einer Harry-Potter-Variante werkeln, habe ich mir als stolze Slytherin ausgemalt, wie man diese magische Welt in der Augmented Reality erleben könnte. Wie soll das bloß aussehen? Und was zur Hölle
sammelt man in Wizards Unite? Mehr dazu im Test.

© Niantic / WB Games San Francisco / Portkey Games

Fragen über Fragen

Ich erhielt einen Kürbissaft und eine gehörige Portion Ernüchterung kostenlos dazu: Denn plötzlich verwandelten sich das nett gestaltete Gasthaus in folgenden Satz: „Komm in 5 Minuten wieder, um mehr Zauberenergie aufzusammeln“. Die so mühevoll

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Die stimmungsvollen Gasthäuser wären auch ohne diese dämlichen Timer ausgekommen… © 4P/Screenshot

aufgebaute Immersion war mit einem Schlag zerstört und leichte Panik machte sich breit. Wieso zur Hölle braucht der auch in Pokémon Go vorhandene Cooldown plötzlich einen sichtbaren Timer? Die Pokéstops, bei denen man ebenfalls mehrere Minuten warten muss, bis man sie wieder drehen darf, sind doch wunderbar ohne ausgekommen? Und wieso soll ich bei einem Gasthaus erst in fünf Minuten wiederkommen? Macht der Besitzer alle fünf Minuten ein Päuschen? Ist es vielleicht momentan überfüllt? Es wäre ein Leichtes gewesen einen immersiven Weg zu finden, anstatt mir die Magie mit einem typischen Free-to-Play-Timer zu nehmen.

Und diesen Bruch gibt es anders als in Pokémon Go, wo ich zu keiner Zeit von Echtgeld-Aufforderungen genervt wurde, leider an allen Ecken. Schon nach sehr kurzer Spielzeit wurde ich damit konfrontiert, dass bei Wizards Unite die optionalen Mikro-Transaktionen in den Vordergrund gerückt werden. Du hast nicht alle Zutaten, um den Trank zu brauen? Kauf sie dir doch einfach für 30 Zauberergeld. Du hast keine Lust 14 Stunden zu warten, bis der Trank fertig ist? Braue ihn doch einfach gegen Münzen fertig! Du hast nicht genug Antiobskuranten zum Anlocken? Kauf dir doch einfach welche für 240 Münzen! Gefühlt an

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Es gibt kaum wertvolle Gegenstände im Einstieg umsonst und an jeder Ecke werden einem Bezahloptionen vorgesetzt. © 4P/Screenshot

jeder Ecke gibt es Timer und Hinweise, wie viel Münzen man ausgeben könnte, um besser voran zukommen.

Penetrante Timer

Es stellt sich die Frage wieso Niantic ihr tolles dezentes Prinzip von Pokémon Go hier so über Bord geworfen hat. Denn dort gibt es keine penetranten Timer oder Hinweise dieser Art und

man erhält zu Beginn viele wertvolle Items geschenkt. Die Funktion der Antiobskuranten, mit denen man wertvolle Fundstücke anlocken kann, habe ich zu Beginn gar nicht verstanden, weil mir nur einer kostenlos zur Verfügung gestellt wurde. Um eine hohe Wahrscheinlichkeit fürs Anlocken zu erhalten, braucht man jedoch mindestens drei.

Den einzigen aktiven Hinweis auf den Shop erhält man in Pokémon Go, wenn man keinen Platz mehr im Beutel oder der Pokébox besitzt, was deutlich später passiert als bei Wizards Unite. Hinzu kommt, dass Go einen zumindest darauf hinweist, dass man selbst Platz schaffen kann. Bei Wizards Unite wird einem nur der Kauf einer Erweiterung angeboten, obwohl man auch hier im Verlies auf „verwalten“ klicken kann, um Gegenstände zu löschen und Platz zu schaffen. Da das Spielelabel Portkey Games auch an Wizards Unite beteiligt ist, die auch für das schreckliche mit Mikrotransaktionen verseuchte „Harry Potter: Hogwarts Mystery“ verantwortlich sind (ich empfehle dazu dieses Ultralativ-Video, wo ausgerechnet wird, wie viel Geld man ausgeben muss, um eine Stunde am Stück zu spielen), vermute ich sehr stark, dass Niantic angewiesen wurde, die Mikrotransaktionen stärker in den Vordergrund zu drängen.

  1. Wird am 31. Januar abgeschaltet, und schon am 6. Dezember aus den Stores entfernt:
    https://www.harrypotterwizardsunite.com/de/
    Zitat aus dem Artikel (nicht von mir editiert oder so):

    Spieler werden keine Rückerstattung auf vergangene Einkäufe erhalten, außer, wenn es vom Gesetz vorgegeben wird, können aber weiterhin ihr Gold und ihre Gegenstände nutzen, bevor das Spiel am 31. Januar 2022 geschlossen wird. Wir haben für die letzten paar Monate eine Reihe an spaßigen Änderungen am Spiel geplant, also werden Spieler genug Möglichkeiten haben, ihr restliches Gold zu genießen. Wir werden die Möglichkeit, Einkäufe in der App zu tätigen, am 6. Dezember 2021 einstellen.

  2. Kleiner Tipp um hohen Datenverbrauch und langsame Ladezeiten zu umgehen:
    Im Menü gibt es einen Punkt "alle Ressourcen herunterladen".
    Das am besten direkt nach der Installation im WLAN machen!

  3. casanoffi hat geschrieben: 28.06.2019 14:16 Was mir aktuell etwas negativ auffällt, dass die Item-Kiste extrem schnell voll ist...
    Ja, das Problem hatte ich auch super schnell, weil es ja leider plötzlich mehrere Verliese gibt, um mehr kaufen zu müssen. Mich hat letztens erst ein Freund angeschrieben, der nicht wusste (weil man anders als Bei Pokémon Go nicht darauf gewiesen wird, dass man auch selber Platz schaffen kann), dass man Zutaten etc. auch einfach löschen kann.

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