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Hearts of Iron II (Taktik & Strategie) – Hearts of Iron II

Paradox (Europa Univeralis) neuestes Strategiespiel Hearts of Iron 2 könnte man oberflächlich betrachtet für ein angestaubtes Archiv des Zweiten Weltkriegs halten. Die Präsentation ist wenig massentauglich, opulente 3D-Schlachten sind Fehlanzeige. Dennoch hat das Spiel unsere Feldherren-Herzen erobert!

© Paradox Interactive / Deep Silver

Kriegswirtschaft und Innovation

Es geht daher darum, euer Land für

Der riesige Forschungsbaum bietet je nach Nation verschiedene Erfindungen. 

einen langen Krieg fit zu machen. Dafür solltet ihr rasch die Produktion steigern, denn nur so bekommt ihr schnell genug die Divisionen, Flugzeuge und Schiffe, die ihr braucht. Auch die Konsumgüterproduktion ist wichtig, da sie für Geld in der Kasse sorgt. Es gibt nur vier Rohstoffe – fehlende könnt ihr euch durch Handel mit anderen Nationen besorgen. Besonders wichtig ist  Öl, da sonst eure Panzer stehen bleiben.  Die ständige Erneuerung des Waffenarsenals empfiehlt sich, da die Feinde technologisch schnell aufholen. Hierfür könnt ihr neue Waffensysteme, Militärtaktiken und Technologien entwickeln. Sogar Atomwaffen und Geheimprojekte wie Düsenjäger erforschen eure Teams in verschiedenen Spezialgebieten.

Diplomatie betreiben

Vor dem Zweiten Weltkrieg wurden entscheidende Fehler auf dem diplomatischen Parkett gemacht. Die Diplomatie ist daher mehr als nur eine Kür, sie dient vielmehr dazu, euer Überleben durch Bündnisse zu garantieren. Diplomatische Aktionen wie die Garantie der politischen Unabhängigkeit kosten allerdings Geld. Das Anzetteln eines Putsches kostet ein halbes Vermögen und ist nur dann von Erfolg gekrönt, wenn euer Geheimdienstminister einen Bonus mitbringt. Seid ihr der Anführer einer Allianz, dürft ihr die Streitkräfte der anderen Nationen kommandieren: Deutschland gebietet im Feld über Italien, Rumänien und Ungarn.

Eingängige Bedienung

Dass ihr mal einen Außenposten draußen in der Welt vergesst, ist angesichts der Größe des spielbaren Raumes verständlich. Dennoch funktioniert die Steuerung recht intuitiv: Entweder wählt ihr das Ziel einer Einheit aus einer langen Liste oder ihr steuert es direkt an, was bisweilen etwas hakt. Die einstellbare Geschwindigkeit und die Pausenfunktion sorgen für geringe Hektik. Auch

Die Menüs sind zweckmäßig gehalten: Hier verhandelt ihr mit fremden Nationen über Allianzen.

Schwierigkeitsgrad und Aggressivität der KI-Gegner könnt ihr justieren. Eine Vielzahl von Karten und Statistiken sorgt für den nötigen Durchblick, bei der ihr aber die Ansichten durchklicken müsst; eine Darstellung auf nur einer Karte wäre wünschenswert gewesen.

Führung entscheidend

Erstmals spielen auch die Kommandeure in der Schlacht eine entscheidende Rolle: Ihr solltet daher immer überprüfen, ob ein stolzes Panzerkorps auch vom richtigen Mann kommandiert wird. Fehlt ihm das Format, birgt das im Gefecht die Gefahr, dass er zu wenig Truppen kontrollieren kann – eine verringerte Kampfstärke wäre die Folge. Jeder General besitzt spezielle Eigenschaften, die ihn z.B. bei der Verteidigung auszeichnen. Truppen im Einzugbereich des Hauptquartiers genießen Vorteile. Auch der Nachschub ist wichtig, denn abgeschnittene Divisionen sind all zu leicht zu besiegen. Eine besondere Herausforderung ist die Versorgung übers Meer, da ihr hierfür Konvois benötigt.