Core Design hat mehr zu bieten als Lara Croft: Zum Beispiel den kleinen Hirtenjungen Gerdy, der sich aufmacht, um mit seinen Hirtenkünsten seine Heimat vor dem Untergang zu bewahren. Bereits im Vorfeld hat die Zeichentrick-Grafik im Disney-Stil für viel Gerede gesorgt. Jetzt ist es Zeit zu beweisen, dass das Gameplay von Herdy Gerdy mithalten kann. Wie sich das ungewöhnliche Abenteuer spielt und ob Herdentrieb wirklich ansteckend ist, versuchen wir in unserem Test zu ergründen.
Der Hirte ist König
Gerdy lebt auf einer idyllischen kleinen Insel, deren Gleichgewicht ins Wanken gerät: Der böse Diktator Sadorf möchte das Ahorn des Lebens, das für diese Idylle verantwortlich ist, übernehmen.
Dazu muss er den periodisch stattfindenden Herdenwettbewerb gewinnen, dessen Sieger das Ahorn hütet und fortan für die Geschicke der Insel verantwortlich ist. Doch leichter gesagt als getan: Gerdys Vater gilt als bester Hirte aller Zeiten. Aber Sadorf hat schon eine Lösung gefunden und seinen Gegner mit einem Fluch belegt, der ihn in Tiefschlaf versetzt.
Nur Gerdy kann das Schicksal abwenden und muss in die Fußstapfen seines Vaters treten, um Sadorf im finalen Turnier zu besiegen…
3D-Puzzlespiel
Im Herzen ist Herdy Gerdy ein reinrassiges Puzzle-Spiel, das mit bekannten Elementen aus dem Jump&Run-Genre ergänzt wurde.
Hauptziel in jedem Abschnitt ist es, die über den ganzen Level verstreuten Tiere in die für sie zuständigen Gatter zu manövrieren.
Da aber die verschiedenen Rassen natürlich verschieden auf Gerdy und ihre Umgebung reagieren, ist Gehirnarbeit und geschickter Einsatz der Hirten-Instrumente und Fähigkeiten, die sich Gerdy im Lauf des Spieles aneignet, angesagt.
Während die Doops zum Beispiel vor Gerdy weglaufen, sich aber mit Vorliebe um seinen Hirtenstab versammeln, geraten sie in Panik, wenn Gerdy sein Horn benutzt.
Die Bloobs hingegen ignorieren unseren kleinen Helden im Normalfall, folgen ihm jedoch wie dem Hamelner Rattenfänger, sobald er seine Flöte nutzt. Dass sie eine Vorliebe für Wasser haben, aber keine Ahnung vom Schwimmen haben, erschwert die Handhabung dieser Einzelgänger.
Aus diesem Zusammenspiel von Taktik, einer Menge Gehirnschmalz und dem cleveren Leveldesign entwickelt sich ein vollkommen neues Spielgefühl, das zwar in Ansätzen an den Klassiker Lemmings erinnert, aber durch seine Spielstruktur vollkommene Eigenständigkeit entwickelt und vom Ansatz her auch eine Menge Spaß macht.
Auch die Lernkurve und der allgemeine Schwierigkeitsgrad wurden auf einem angenehmen Niveau gehalten und können für Freude sorgen.
Ebenso kann die Tatsache überzeugen, dass Gerdy mit so ziemlich jedem neuen Abschnitt neue Gegenstände oder Fähigkeiten erhält.