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Heroes of Might & Magic 3 – HD Edition (Taktik & Strategie) – Schlecht gealterter Fantasy-Kitsch

1995 feierte Heroes of Might & Magic seine Premiere: In der Tradition von King’s Bounty inszenierte Lead-Designer Jon Van Caneghem endlos anmutende Rundentaktik in einer kunterbunten Fantasywelt. Die Serie von 3DO war so beliebt, dass zig Nachfolger und Erweiterungen folgten. Der 1999 veröffentlichte dritte Teil gilt kommerziell als erfolgreichster und wird jetzt von Ubisoft als HD-Version für PC und iPad veröffentlicht. Lohnt sich die Zeitreise für knapp 15 Euro? Mehr dazu im Test.

© 3DO / Ubisoft / DotEmu / Ubisoft

Königin „Catherine Ironfist“ bittet zur Flucht…

Ich bin eigentlich ein Nostalgiker. Das heißt, dass ich ein Herz für Klassiker habe und gerne ein Auge zudrücke. Aber als das grob aufgelöste Intro von Heroes of Might & Magic 3 HD im kleinen Fenster läuft, überkommen mich sowohl auf dem iPad als auch PC sehr starke Fluchtreflexe. Meine Güte, was ist das für ein unheimlich schlechter Fantasykitsch! Einerseits will ich es mit einem Schmunzeln verdrängen, aber die Lady in Tanga und Plattenpanzer spricht auch noch Deutsch. Ihr schlimmes Geplapper über Erathias Banner muss ich ganz schnell verdrängen, damit die Zehnägel wenigstens noch zurückrollen können…

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Präsentation, Story und Texte wirken unfreiwillig komisch. Heroes of Might & Magic wurde zunächst von 3DO entwickelt – der erste Teil erschien 1995, dieser dritte Teil 1999. © 4P/Screenshot

Und selbst das wird knapp. Denn wenn man die erste Kampagne startet, wird man nochmal von Königin „Catherine Ironfist“ begrüßt, die ihren „epischen“ Auftrag erteilt: Man soll Truppen sammeln, die Nighon-Invasion stoppen und alles auf dem Weg platt machen, um das Königreich zu einen. Und wen spielt man? Zunächst nur Hauptmann Christian. Der sieht in seinem Portrait aus wie Franzl sein Sohn aus der Historienschmonzette Sissi – na Küss die Hand. Aber hey: Er hat ein „Rudel (!) Bogenschützen“, Pikeniere sowie Greife zur Verfügung. Bis auf gute Texte kann er später alles Weitere an Truppentypen rekrutieren. Und: Es gibt ja noch viele andere Helden.

Schwache Story, seichtes Spielprinzip

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Auch wenn die HD-Version etwas hübscher ist: Weder Kulisse noch Kampfsystem können heutzutage begeistern. Might & Magic entführt in ein kunterbuntes Patchwork zwischen Elfen und Untoten. © 4P/Screenshot

Aber was soll eigentlich mein Gejammer über die Präsentation oder den Kitsch? Man kann doch schlechte Fantasy einfach mal gerade sein lassen! Es geht doch letztlich nicht um Rollenspiel, sondern um Taktik. Ja, aber selbst wenn man auf die Zähne beißt und in den erzählerischen Trashmodus schaltet, um sich nur auf die Rundeneroberung zu konzentrieren, verliert der Klassiker schnell an Reiz. Wenn man dieses Heroes of Might & Magic 3 HD z.B. mit der Fire-Emblem-Serie oder aktueller Rundentaktik auf dem iPad wie z.B. Ravenmark oder Desert Fox vergleicht, liegen dazwischen qualitative Welten.

Trotzdem versuche ich das goldig funkelnde Artdesign wie eine Hommage zu akzeptieren, ignoriere die ärgerlichen Rechtschreibfehler und stürze mich in den Rundenkampf. Might & Magic entführt ja in ein kunterbuntes Patchwork zwischen Elfen und Untoten, Magiern und Nekromanten. Richtig Spaß macht das allerdings auch nicht, denn der taktische Anspruch hält sich in Grenzen – am besten stellt man den

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Eine Kampagne beginnt mit einem kleinen Ausschnitt im Nebel des Krieges. Auf dem PC kennt man die Steuerung, auf dem Tablet ist die Bedienung mit dem Finger ein unpräziser Graus… © 4P/Screenshot

Schwierigkeitsgrad direkt auf eine höhere der fünf Stufen. Was ich damals wie Chips Runde für Runde in mich reingestopft habe, fühlt sich heute an wie ein seichtes Wimmelbildabenteuer für Feldherren. Auf der Weltkarte grast man alles stoisch ab, was einem an Schätzen, Rohstoffen und Artefakten begegnet. Weil dieses monotone Einsacken von der Aufdeckung der Karte begleitet wird, entstehen aber zumindest rudimentäre Erkundungsreize – ja, ab und zu blitzt auch dieses Noch-ein-Klick wieder auf. Das lässt einen so lange den Nebel des Krieges verjagen, bis man von einer dämlichen Anekdote daran erinnert wird, dass Epos und Elend hier nah beieinander liegen. Nein, das ist kein Blender – es gibt auch viel zu grübeln: Auf der strategischen Ebene gilt es Rohstoffe, Rekrutierungen, Zauber, Heldenklassen und die bis zu acht Stadttypen zu beachten.

Zwischendurch darf man immer wieder die auf der Karte sichtbaren Monster zum Tanz auf dem platten Schlachtfeld bitten. Dort wird nicht elegant mit Aufstellungen, Formationen, Höhen & Co gepokert, sondern recht plump mit allen konventionellen und magischen Mitteln gekämpft. Ja, man sollte auf Nah- und Fernangriffe sowie passive Fähigkeiten achten. Ja, je länger man spielt desto mehr Möglichkeiten ergeben sich über 50 Truppentypen. Aber es gibt mehr Masse als Klasse. Die halbgar animierten Gefechte sehen nicht nur komisch aus, wenn Katapulte in seltsamen Winkeln ihre Bolzen abfeuern, sie fühlen sich auch viel zu oberflächlich an. Die auch für 16:9 optimierte HD-Version ist natürlich hübscher, zumal es zusätzliche Schatten sowie höhere Auflösungen gibt. Aber was sollen das für Zaubereffekte sein? Von einer wirklich edlen Kulisse ist man so weit entfernt, dass man auch beim Original mit Mods bleiben kann.

Frustrierende Tablet-Steuerung

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Der Umfang stimmt: Es gibt neben den Kampagnen auch zig Szenarios – inklusive Hotseat sowie Online-Unterstützung. © 4P/Screenshot

Sehr ärgerlich ist zudem, dass man sich auf dem iPad ständig vertippt, weil alles so fitzelig klein nebeneinander liegt. Das Besetzen einer Mine wird unfreiwillig zur Dartübung für den Finger. Die Bedienung auf dem Tablet ist nicht intuitiv, sondern ein fummeliger Graus – man hat nicht nur all die kleinteiligen, vollkommen überfrachteten Menüs übernommen, sondern simuliert quasi die Maussteuerung mit rudimentären Touchkompromissen. Man kann ja nicht einmal die Karte mit zwei Fingern vergrößern! So kann man gerade dieses klickintensive Spiel nur mit viel Geduld ertragen. Auf dem PC hat man diese Steuerungsprobleme natürlich nicht, außerdem gibt es nur hier einen Editor.

Auch wenn es die beiden Erweiterungen (Armageddons Blade, Shadow of Death) nicht in die HD-Version geschafft haben – der Umfang stimmt auf allen Systemen. Drei Kampagnen sind von Beginn an wählbar (Lang lebe die Königin, Dungeons und Teufel, Kriegsbeute), vier weitere können freigeschaltet werden. Bei den Szenarien kann man aus dem Vollen schöpfen: Es gibt über 50 Scharmützel in allen Varianten und Kartengrößen von klein bis riesig für bis zu acht Fraktionen. Meist gilt es alle Feinde zu vernichten, aber man muss auch mal alle Minen besetzen, Artefakte sichern, spezielle Gebäude errichten, alle Monster besiegen oder Städte erobern. Im Mehrspieler kann man diese per Hotseat oder online erleben, inklusive Chat und Einladungen. Am PC läuft das Ganze inklusive Lobby und Steamworks-Kompatibilität. Aber ganz ehrlich: Wer will das heutzutage im Netz spielen?

  1. also dieses eine mal kann ich hernn luibl nicht 100% zustimmen... nur zu 90%! ich habe dieses spiel anno~98 mit kumpels im pvp gesuchtet und habe es auch später noch ab und an rausgeholt wenn die alten jungs da waren und zeit hatten. ich kenne das original komplett auswendig - habe jetzt hier nur für nen kurzen skirmish reingeschaut und würde dem ganzen zumindest am PC eine solide 55-59% wertung geben. ok, für leute die das original nicht kennen und vll erst bei teil 5 angefangen haben lautet die wertung FINGER WEG. mit nostalgie-bonus komme ich aber doch über ne 50er bewertung. ich kann den tester durchaus verstehen, er testet ja für leute die das spiel nicht kennen und vll geld hinlegen würden, da muss der erhobene zeigefinger her und ein "ich habs euch ja gesagt" hinterher FINGER WEG... - aber für kenner des originals fände ich ne gute solide 55er wertung durchaus ok.

  2. Selten so ein miesen Test gelesen! Was aber nicht am getesteten Spiel liegt, sondern wohl ehr an den Tester. Ein 16 Jahre altes Spiel bleibt ein 16 Jahre altes Spiel auch wenn HD dahinter steht, vernünftige Menschen würden schon von vornherein davon ausgehen das sich das Spiel nicht wesentlich vom Orginal (von 1999) unterscheiden wird, Sondern ehr für neue Plattformen kompatible gemacht wurde ( Tablet z. B.). Und das dieses Spiel mit neuen aktuellen Titeln nicht zu vergleichen ist, dürfte wohl dann auch dem dümmsten Hilfsschüler klar sein. Also ich hab jetzt die Kampagnie und etliche Map's auf dem IPAD gespielt und muss sagen das es viel Spaß gemacht hat bzw. Spaß macht (gerade für Unterwegs waren die langen Zugfahrten wie im Flug vergangen) . Und noch ein Tipp an den Testberichtersteller, wenn Sie Probleme mit der Steuerung auf dem Tablet haben, lassen Sie mal Ihre motorischen Fähigkeiten überprüfen! Für eigne Unzulänglichkeiten kann das Spiel nichts dafür. Mein persönliches Fazit zum Spiel: für unterwegs auf dem Tablet und für Fans der Serie kann man es empfehlen aber für Pc und Spieler die denken das sich die HD Edition von der Version von 1999 in Qualität und im Inhalt unterscheidet, ist es nicht zu empfehlen.

  3. Ich kann mit solchen Remakes nicht warm werden.
    Ein paar neue Grafiken über das Spiel geklatscht und ein paar Videos
    und das war es dann im großen und ganzen.
    Das ganze für 15 € finde ich schon eine Unverschämtheit.
    Ich mag HOMM 3, für mich ist das der beste Teil der Serie.
    Und im übrigen läuft das gute alte HOMM 3 ja noch auf modernen PC.
    Und wer es nicht hat, kann es bei GOG für deutlich weniger Geld bekommen,
    dann aber schon mit allen Erweiterungen.
    Und ja ich glaube auch so ein alter Titel muss sich messen können mit aktuelleren Spielen.
    Vor allem wenn sich daran jemand bereichern will,
    ähm ich meine Geld damit verdienen möchte.
    Und da fällt dieses Remake halt durch.
    Für Fans der Serie bietet sich wohl eher das Original an,
    Neueinsteiger sollten besser die Finger von beiden lassen. Es gibt halt besseres.

  4. Zum Glück lese ich die Tests auch und schaue nicht nur auf die Prozent am ende.
    Sein Standpunkt ist nachvollziehbar, als Heroes Veteran muss aber widersprechen.
    Der Maßstab mit dem getestet wurde ist völlig falsch angesetzt.

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