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HTC Vive Pro 2 (Hardware) – HTC kontra Fliegengitter

Seit Jahren kämpfen Hersteller von VR-Headsets gegen sichtbare Pixel – und mit der HTC Vive Pro 2 ist tatsächlich ein bedeutender Sieg gelungen! Dank 5K-Auflösung erahnt man nur dann noch Spuren des Bildschirmrasters, wenn man im Spiel z.B. auf eine weiße Wand starrt. Warum aber die Auflösung nicht alles ist, klären wir Test.

© HTC / HTC

Älteres Zubehör wird unterstützt

Schön, dass bisheriges Zubehör der vorigen Pro-Modelle auch vom aktuellen Headset unterstützt werden. Um beim Test noch nerdiger auszusehen, habe ich mir also auch zwei Vive-Tracker (3.0, je 139 Euro) und einen Facial-Tracker (139 Euro, z.B. für Meetings in Sync) von HTC ausgeliehen. Mit diesem Zubehör lassen sich an allen Vive-Pro-Modellen (und vielen anderen VR-Headsets) z.B. Mund- und Fußbewegungen tracken. Als altmodischer Spieler-Typ, der sich eher selten in soziale Apps wie Rec Room oder VRChat vorwagt, habe ich zwar nur bedingte Einsatzgebiete für die Erweiterungen, faszinierend ist die Technik natürlich trotzdem. Nachdem das Kästchen mit den mitgelieferten Klebestreifen an die Front geklebt war und vor meinem Mund hing, imitierte mein Avatar in der Online-Welt von Neos schon recht ordentlich meine Mundbewegungen.

Selbst wenn ich die Wangen aufblies, die Zunge herausstreckte oder die Unterlippe herunterzog, wurde das wiedergegeben. Gute Zeiten für all jene, denen sprachliche Beleidigungen oder Fingergesten per Index-Controller zu langweilig geworden sind. Schade allerdings, dass HTC das Augentracking bei der Vive Pro 2 erst als Add-on von einem Fremdhersteller nachliefert. Für authentische Emotionen (oder das vermutlich ressourcensparende Foveated Rendering der PSVR2) wäre die Erfassung der Blickrichtung wichtig. Die zwei Körper-Tracker verrichteten ihren Dienst aber einwandfrei. Wenn ich spontan Lust auf eine Runde Breakdance mit Trackern an den Füßen bekomme, kann ich direkt loslegen – in der Praxis also nie. Aber auch fürs Motion-Capturing von Animationen dürfte das Zubehör nützlich sein, oder für die in China beliebten VTuber aus Japan. Mit den Tundra-Trackern ist übrigens auch ein kleineres Konkurrenz-Produkt in Arbeit, das zudem nur ein einziges USB-Dongle für mehrere Körper-Tracker benötigt.

Stark in China

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Schreien oder nicht schreien: Mit Hilfe des Gesichts-Trackers lässt sich im Online-Treffpunkt Neos VR sogar die Zunge herausstrecken. © 4P/Screenshot

Apropos China: Laut Industrie-Insidern wie dem Youtuber Nathie und seinem Bruder David de Jong ist die alte Vive Pro dort im Großteil der VR-Spielhallen installiert. Da Facebook dort nicht vertreten ist, könnte diese HTC-Dominanz auf dem eigenwilligen chinesischen Markt dafür sorgen, dass auch der Vive Pro 2 insgesamt gute Zukunfts-Chancen bevorstehen – trotz HTCs finanzieller Rückschläge auf dem westlichen Markt. Zudem hat das Unternehmen seinen VR-Fokus in den vergangenen Jahren immer weiter auf den Geschäftskundenbereich verlagert. Auf diesem lassen sich schließlich mit Garantie- und Service-Verträgen höhere Margen erzielen als im Endkunden-Preiskampf mit dem unschlagbar günstigen Konkurrenten Facebook und seiner Daten-Verwertung.

  1. Schöner Artikel,
    ich bin schon lange an VR interessiert, konnte mich aber bisher nie so ganz in die Materie einfuchsen.
    Nachdem diese Woche meine antiquierte GTX680 final (nach dem letzten Backen hat sie noch ein Jahr gehalten :D ) den Löffel abgegeben hat und ich meinen PC auch zur Arbeit benötige, kam mir der 3070Ti Launch recht naheliegend vor (ich weiß, wenig Mehrwert gegenüber der 3070), die 3080 war mir mit den aktuellen >2k€ Preisen dann doch zu teuer. Ich habe trotzdem eine extrem überteuerte Custom-Karte (die MSI GeForce RTX 3070 Ti SUPRIM X 8G) ergattern können, diese ist ja eher als 1080p/1440p Karte ausgeschrieben, weswegen mich die Mindestanforderungen von der HTC Vive Pro 2 etwas irritieren.
    Ohne jetzt weiter groß auszuführen...
    Könnt ihr mir eine Einsteigerkombi empfehlen? Mir geht es primär um hohe Wiederholraten statt enormer Auflösung, was ja bei besseren Settings (sofern ich das richtig verstanden habe) mit meiner Grafikkarte eher mit der Index zu erzielen wäre? Also einfach das Index Set holen oder überwiegt doch der WOW-Moment der ersten Minuten in Alyx mit hoher Auflösung und somit dann lieber die VP2 + 2xSteam Basis + Index Tracker? Sind dort mit meiner Grafikkarte allgemein stabile Frameraten zu erwarten (finde wenige Tests hierzu)? Die 3070Ti ist ja in etwa auf dem Level der hier für den Test verwendeten 2080Ti.
    Bin kompletter VR-Noob und hatte noch nie eins der Geräte auf dem Kopf, primär will ich erstmal Spiele wie Alyx, BeatSaber und Squadrons austesten, das sollte auch stabil & flüssig laufen. Bei Oculus passt mir der Facebook Zwang nicht und bei der Index bin ich mir unschlüssig, da doch schon etwas älter (wenngleich die Lautsprecher besser zu scheinen sein). Ist der Gebrauchtmarkt hier zu empfehlen? Die VP2 lässt sich ja wohl auch besser nachrüsten (Facial Tracker, Eye-Tracking folgt scheinbar noch).
    Mir ist klar, dass das auch sehr viel mit persönlichen Präferenzen zu tun hat.
    Würde mich dennoch über eine Empfehlung freuen.
    Grüße

  2. 4P|Jan hat geschrieben: 30.05.2021 01:00 Okay, kurzes Update zum Mod mit dem Cool XG Foam Replacement Set for Oculus Quest 2 (das schmalere der zwei beiliegenden Polster): Das Gesichtspolster passt recht gut per Klettverschluss an die HTC Vive Pro 2 und das FOV ist durch den geringeren Abstand dann bei mir deutlich besser: Vertikal 90 statt 72 Grad und horizontal 112 statt 96 Grad (also etwa in meinen Index-Bereichen von 106/106, nur breiter und nach oben/unten hin schmaler). Die Probleme im Bereich Binocular Overlap werden dadurch auch etwas kleiner, da sich das Stereo-Bild beider Augen auf einer spürbar größeren Fläche überschneidet (trotzdem noch kleiner als bei Quest 2 oder Index).
    Warnung: Allerdings stößt dann auch meine Nase vorne ans Plastik und die Linsen beschlagen schneller. xD Für mich ist die Mod also nicht praxistauglich.
    Per Mod mit dem dickeren der zwei Cool-XG-Polster sind es vertikal noch 86 Grad und horizontal 108 Grad, doch auch hierbei stößt die Nasenspitze vorne dauerhaft gegen das Gehäuse.
    Zur Einordnung: Meine Nase ist schon eher groß als klein, aber auch nicht wirklich ein großer Zinken. ;)
    Danke für deine breaking news!

  3. Ich werde mit Kabeln nicht mehr warm.
    Wenn man einmal eine Quest hatte, will man wirklich nichts anderes mehr.
    Da bin ich sicher. Auch wenn das Bild besser ist. Die Möglichkeit sich im Raum zu bewegen ist unglaublich.
    Auch als Erfahrung. Also mitten im Spiel sein. Es gibt nichts besseres.
    Aber es muss ja auch jeder selber wissen. :D

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