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Hypnospace Outlaw (Adventure) – Der 90er-Simulator

2015 inszenierte Jay Tholen in knallbunten Farben die skurrile Geschichte des Clowns Dropsy. Letztes Jahr kehrte er mit dem 90er Internet-Simulator Hypnospace Outlaw auf den PC zurück, der jetzt auch für Konsolen umgesetzt wurde. Als Vollstrecker muss man sich im Jahr 1999 durch zahlreiche Webseiten wühlen, um illegale Aktivitäten aufzudecken. Ob uns von den blinkenden Gifs und der automatisch startenden Musik schwindelig geworden ist, lest ihr im Test.

© Tendershoot / Ratalaika Games / No More Robots

If you wanna be my lover

 

Während bei vielen eher die 80er für Nostalgieflashs sorgen, bin ich aufgrund meines Geburtsjahrs verrückt nach den 90ern! Egal ob Spice Girls, Windows 95 oder Furby – ich habe jeden Popmusik- und Kleidungstrend in meiner Kindheit mitgemacht und liebe auch heute noch die spezielle Ästhetik dieser Zeit.

 

Mit Hypnospace Outlaw wurden Erinnerungen wach, wie auch ich damals Webseiten gebaut habe: Automatisch startende Musik, blinkende oder sich drehende Gifs, jede Menge Wordart und der obligatorische Besucher-Zähler zum Abschluss der Seite. Die Entwickler haben visuell als auch inhaltlich genial eingefangen, wie Nutzer damals ihre eigenen kleinen Online-Welten geschaffen haben.

 

Die Weiten des Internets

 

 

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Nu-Metal, Knarren und Explosionen. © 4P/Screenshot

An meinem ersten Arbeitstag als Vollstrecker wurde ich mit einem PC ausgerüstet und dem HypnOS Betriebssystem vertraut gemacht. Dieses kann man in der alternativen Realität von Hypnospace Outlaw sogar im Schlaf benutzen. Das Internet wurde damals zum Glück genau wie heute bedient: Man kann zwischen dem Browser „Hypnospace Explorer“ und dem Desktop hin und herwechseln, seine Mails checken und Begriffe in der Suchleiste finden. Dabei hat man Zugriff auf ein schier nicht enden wollendes Paradies an skurrilen Webseiten im 90er-Design: Ein pubertierender Teenager, dessen Seite mit Nu-Metal, Gif-Explosionen und einem fetten „Zane Rocks“-Schriftzug hinterlegt ist. Eine esoterische Wahrsagerin, die ihre Dienste über illegales Capa Cash anbietet oder zahlreiche Werbe-Maskottchen mit passendem Jingle.

 

 

 

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Der Desktop kann mit Bildern und Programmen individualisiert werden. © 4P/Screenshot

Schon das Entdecken der kuriosen Seiten machte unheimlich viel Spaß, zumal man hier jede Menge Dekorationsobjekte, Musik und sogar kleine Programme für seinen Desktop finden kann. Aber Vorsicht! Hinter manchen Downloads können sich Viren verstecken, die im Stil von Hackers (1995) lustige Animationen über den Bildschirm regnen lassen. Gegen etwas „Hypnocoin“ kann man diese jedoch einfach mit einem Anti-Viren-Programm entfernen lassen. Denkt auch dran euren Mauszeiger zu bewegen, um Seiten schneller laden zu lassen.

 

 

Die Steuerung wurde recht solide vom PC auf die Switch umgesetzt, auch wenn die Internet-Simulation etwas darunter leidet. Mit der x-Taste kann man zwischen den Fenstern hin- und herspringen, mit B direkt zum Desktop springen. Der Mauszeiger wird über die Thumbsticks gesteuert und mit ZL+Thumbstick kann man scrollen. Vor allem das Bewegen der Maus ist etwas fummelig, man gewöhnt sich aber recht schnell daran.

  1. dx1 hat geschrieben: 26.08.2020 16:47
    Denkt auch dran euren Mauszeiger zu bewegen, um Seiten schneller laden zu lassen.
    Danke für den Tipp. Dieses Feature war ja irgendwann in keinem Browser mehr drin, so dass ich das ganz vergessen hatte.
    Ha! Das war ne Windows-Geschichte - die Browser hatten damit nichts zu tun afaik. :-)

  2. :)
    Ich finde ja die Idee klingt toll, aber die Webseiten sehen so überhaupt nicht nach 1990er Jahre aus. Vor allem ist der Seitenaufbau zu schnell und die Bilder sind auch zuerst nicht nur verpixelt....
    Dann fehlen die Familien-Mitglieder welche sich über ein besetztes Telefon beschweren und einen aus der Leitung werfen! Und dann auch die Minuten-Genau Abrechnung, oder das verwenden einer Vor-Vorwahl.

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