Der Ausflug führt durch keine große offene Welt. Sie bietet aber genügend Raum, um ein authentisches Präsenzgefühl auf dem fremden Anwesen zu erzeugen. Mal ermöglicht ein gefundener Gegenstand den Einbruch in einen alten Schulbus, parallel muss man anderweitig nachhelfen, um an eine Reihe von Schlüsseln zu gelangen. Auch kleine Schieberätsel und ein verwüstetes Auditorium spielen eine wichtige Rolle bei der Instandsetzung der Technik. Komplexe Puzzles fehlen leider, aber die wenigen vorhandenen gliedern sich schön in den Rhythmus der Erkundung ein.
Irgendwann kippt die Stimmung, was für einen willkommenen Tempowechsel sorgt. Die zunehmend surreale Wahrnehmung weckt manchmal sogar Erinnerungen an Twin Peaks. Es verwundert nicht, dass die Regie des kleinen Projekts bei weitem nicht so virtuos anmutet wie die übernatürliche Bildgewalt von David Lynch und Mark Frost. Wer sich gerne in Stimmungen fallen lässt und eigene Deutungen vornimmt, wird sich aber wohlfühlen.
Nervenstrapazen im finsteren Keller
Das Spieldesign erfährt an diesem Punkt allerdings ebenfalls eine radikale Änderung. Beim Irren durch stockfinstere, verwinkelte Gänge mit einer flackernden Taschenlampe oder einem Feuerzeug werden hier oft die Nerven strapaziert. Weitere Details sparen wir uns aus Spoiler-Gründen und der kurzen Spielzeit lieber, aber unterhaltsam war das Spiel hier nur noch dank seiner teils traumähnlichen Inszenierung. Auch die Integration der zwei alternativen Endsequenzen kann zu Verwirrung führen, da hierzu (hölzern übersetzte) Hinweise übertrieben penibel beachtet und gedeutet werden müssen. Zum Ende hin fehlt es also in vielen Punkten an Feinschliff und Erfahrung.
Im Vergleich zum nach wie vor kostenlos erhältlichen PC-Original „The Light“ in russischer Sprache (z.B. auf Indiedb.com) wirken nicht nur Beleuchtung und Detailfülle aufwändiger. Auch manche Puzzles und Objekte in der Welt wurden ein wenig abgeändert. Die frühere Maus-Steuerung wirkte übrigens noch ein wenig wirrer, da man auch im Vollbildmodus gelegentlich mit dem stets sichtbaren Mauszeiger außerhalb des Bildes landete. Vor einem Jahr folgte bereits die PC-Neuauflage „The Light Remake“, das derzeit auf Steam für 3,99 Euro angeboten wird. Die Konsolenfassung für Xbox One, PlayStation 4, PlayStation 5 und Switch schlägt mit 7,99 Euro zu Buche.
Das Spiel war richtig gut, gestern in der Series X Version durchgespielt. Genau mein Genre.
Bei Firewatch brauche ich gar keinen Teil 2.
Aber über eine 1:1 Filmumsetzung würde ich mich sehr freuen. Die novellenartige Geschichte und die zum schneiden dicke Stimmung würde ich gerne auf der großen Leinwand sehen.