Verspätetes Vergnügen
Dass gelegentlich Titel hierzulande mit etwas Verspätung erscheinen, ist nicht ungewöhnlich. Dass es manchmal länger als die üblichen drei bis vier Wochen dauern kann, wie z.B. bei Demon’s Souls auf der PS3, ist mitunter ärgerlich. Doch was sagt man dazu, wenn ein Spiel gut zwei Jahre nach seinem ursprünglichen Start in Fernost erscheint? Vermutlich erst mal gar nichts. So ging es mir zumindest. Vor allem auch, da ich mit dem Titel Inazuma Eleven (IE) nicht allzu viel anfangen konnte. Es schien in Richtung Football Academy (EA) oder Academy of Champions (Ubisoft) zu gehen. Also entweder eine
Art Echtzeit-Fußball mit Comic-Grafik oder ein strategisch/taktisch angehauchtes Geplänkel. Nichts, aber auch gar nichts konnte mich auf das vorbereiten, was mich in dem ungewöhnlichen Kicker-Abenteuer auf der Raimon Jr. High School erwarten sollte.
Erstens kommt es anders…
Was Level-5 hier probiert, ist ein gewagter Schachzug, der allerdings angesichts das starken Rollenspiel-Hintergrundes letztlich nicht so abwegig scheint, wie man anfänglich vermuten möchte. Doch wenn man das erste Mal tatsächlich realisiert, dass hier ganz klassische Nippon- Tugenden im Hintergrund werkeln und nur das Szenario von klassischer oder futuristischer Fantasy zu einem modernem Highschool-Hintergrund à la Glee wechselt, ist es bereits zu spät. Denn dann ist man bereits in einem typischen Motivationsnetz aus Charakteraufbau, leicht taktischen Duellen, Kampf plus Zufallsbegegnungen sowie einer üppigen Prise Pokémon gefangen – uff!
Doch eines nach dem anderen. Worum geht es in Inazuma Eleven? Hauptfigur ist Mark Evans, ein Schüler der Raimon Jr. High School, der als Torwart mit seinem ambitions- und anfänglich ziemlich talentfreien Team nicht nur vergeblich seinem Traum hinterläuft, ein Fußballstar zu werden und das Frontier Turnier zu gewinnen. Denn zu allem Überfluss soll der „Club“ eingestampft werden – man sei zu erfolglos und damit nicht gut für den Ruf der Schule. Sein ganzes Dasein steht auf dem Spiel und muss über insgesamt zehn Kapitel und zahlreiche Verwicklungen, Freundschaften, Rivalitäten und Konflikte gelöst werden – und das alles vor dem allgegenwärtigen Fußball-Hintergrund.
Hinsichtlich des Erzähltempos drückt man allerdings gelegentlich zu stark auf die Bremse. Doch das ist ein Manko, das man aus Fernost kennt. Die deutschen Texte sind zwar gut geschrieben und die Mischung aus vielen qualitativ hervorragenden Videos (ebenfalls vorbildlich lokalisiert) sowie den typischen Standbildern passt. Doch sowohl hinsichtlich der Charakterzeichnung als auch der Konflikte dauert es mitunter zu lange, bis man auf den Punkt kommt. Oder aber man definiert das Dilemma relativ früh und schafft klare Verhältnisse hinsichtlich der Beziehung einzelner Figuren, reitet dann aber zu lange auf den bekannten Elementen herum. Und das wirkt in der Summe übermäßig aufgebläht.
Klassische Tugenden
Doch wie sieht ein Fußball-Rollenspiel in der Praxis aus? Im Wesentlichen folgt man mit gelegentlichen Abweichungen einem bestimmten Rhythmus: Es beginnt mit einem oder mehreren Aufträgen, deren Zielgebiet meist auf der übersichtlichen, aber spartanischen Karte angezeigt wird, die beim Erforschen der Welt auf dem oberen Bildschirm liegt.
Das können Spiele (im Sinne von Kämpfen) gegen bestimmte Teams sein, Gespräche mit besonderen Personen, Hol- und Bringdienste etc. – klassische Missionen eben. Auf dem Weg dorthin kann es zu Zufallskämpfen oder, auf die Inazuma-Welt übertragen, kleinen Fußballduellen mit besonderen Sonderzielen kommen. Häufig ist dies das Erzielen des ersten Tores, aber auch Ballbesitz, Passgenauigkeit usw. können Siegbedingung sein.
Als Belohnung erhält man Erfahrung, die entsprechend akkumuliert dafür sorgt, dass die Spieler nach und nach neue Charakterstufen erklimmen, neue Spezialfähigkeiten lernen, die sie im Match wie eine Art Zauber anwenden können und so schließlich die gesamte Mannschaft zu einem ernsthaften Herausforderer auf den Turniersieg heranwächst. Zusätzlich zu Hauptaufgaben und Zufallskämpfen kann man auch über mal mehr, mal weniger kosten- oder zeitaufwändige Trainingseinheiten versuchen, das Team zu verbessern und gezielt Eigenschaften fördern. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass man auch seine Spieler (oder Party-Mitglieder) mit Gegenständen ausrüsten kann, die sich auf Eigenschaften, Fähigkeiten usw. auswirken können.
habs mir aufgrund des Tests gekauft und bin zur Zeit im 9ten Kapitel.
Spiel gefällt mir sehr gut, da es mal was anderes ist. Die Story wurde ja schon im Test etwas bemänngelt und kann ich bestätigen. Manchmal wird um nichts so viel rumgeredet das es schon richtig fad wird an manchen Stellen.
Zu Beginn während der ersten Spiele dachte ich das ich die Steuerung nie kapiere und alles verlieren werde , aber mit der Zeit geht alles in Fleisch und Blut über.
Mich nerven vor allem die Zufallsspiele da sie immer gleich ablaufen und fast immer die selbe Taktik zum Sieg führt --> Pass zurück, Pass vor zum Stürmer und in 90% der Fälle reicht ein Standardschuss für einen Torerfolg.
Die richtigen Spiele zumeist am Ende der Kapitel sind da schon etwas anspruchsvoller und machen sehr viel Spaß.
Das sammeln der diversen Spieler bringt irgendwie gar nichts, da die meisten viel zu schwach sind um sie überhaupt noch ins Haupteam zu transferieren.
Unterm Strich ists ein sehr unterhaltsames Spiel und vor allem mal ein anderes Spiel wo der Einsatz vom Touchscreen richtig gut kommt.
Das Problem ist eher die Finanzierung und der Fokus der Deutschen Entwickler auf den Computer.
Crytek ist in DE ein Einzelfall. Ich würde sagen zum Glück.
Die meisten Studios funktionieren für und vom deutschen Markt.
Davon ab gibt es durchaus teutonische Studios, die gute kreative Konzepte haben.
Broken Rules aus Wien mit "AndYetItMoves" zB. Oder Factor5. Damals.
An Konzepten fehlt es garantiert nicht, da wird hier wohl jeder tolle Ideen im Kopf haben.
Die Umsetzung und Produktionskosten sind das Entscheidende.
2. denkt man , dass Europäer dann wohl eher ein Manager Spiel oder halt Fußball Action zocken wollen.
Verdammt warum gibts da eigentlich kein gutes Manager Game für den DS??
Zum Spiel : klingt interessant . Ist mir aber glaub ich zu komplex , um es auf dem kleinen Schrottkasten zu spielen.