[GUI_PLAYER(ID=94922,width=,text=Das olle Stunt-Bike kommt nur noch selten zur Anwendung – jetzt werden Skier, Jetpack und Polizei-Motorrad ausgepackt!,align=left)]Wer mit Joe Danger vertraut ist, der kennt auch den Nachfolger – denn Entwickler Hello Games hat die bewährte Mischung aus Trials-Stunts und putziger Comic-Präsentation nur mit Samthandschuhen angefasst. Das Ergebnis ist eine Kombination aus anspruchsvollen Geschicklichkeitstests, einer hinreißenden Kulisse sowie jeder Menge Insider-Späße für Filmfans.
Die aus fünf Akten à fünf Szenen bestehende Kampagne hat alles: Roboter, Dinosaurier, Action, Abenteuer, heiße Sexszenen*. Die Entwickler tauchen vergnügt durch einen gigantischen Filmfundus und liefern Indy-kompatible Lorenfahrten, eine Lawinenflucht auf Skiern, auf die Herr Bond stolz wäre und hitzige Verfolgungsjagden auf einem Polizeibike, von dem aus man Bankräuber mit gut platzierten Kicks ausschalten kann – hallo Road Rash!
All das in einer Kulisse, die mit dem beinharten Realismus von Trials Evolution nichts zu tun hat und lieber farbenfrohe, absurd gestaltete, wunderbar überzogene Comic-Landschaften voller absurder Hindernisse und Herausforderungen präsentiert. Von putzigen Levelnamen wie „Good Wheel Stunting“ oder „Eggstinction“ ganz zu schweigen. Kurz gesagt: Joe Danger 2: The Movie macht auf vielen Ebenen einfach Spaß.
Der fliegende King
Auf anderen muss man dagegen auf Frust vorbereitet sein. Okay, wer sich durch Trials Evolution durchgebissen hat, der wird hier Entspannung und Frieden finden. Alle anderen müssen damit rechnen, dass der Controller nach dem 30. Versuch, einen Durchlauf einigermaßen sauber hinzukriegen, durch das eine oder andere Fenster schmettert. Grundsätzlich ist die Kampagne schnell durchquert: Für innerhalb der Levels gelöste Aufgaben erhält man Sterne, für die man wiederum weitere Missionen freischaltet.
Hat man das geschafft, war’s das im Großen und Ganzen. Die eigentliche Herausforderung ist, in jedem Level alle Aufgaben zu meistern. Und zwar idealerweise, denn nur dann winkt die „Pro-Medaille“, in einem Rutsch. Das bedeutet, dass man gleichzeitig möglichst spektakuläre Kombos zünden, alle „DANGER“-Buchstaben aufsammeln, sämtliche startenden Raketen zerstören und die hier und da versteckten Bananen oder Sterne finden muss, bevor man durchs Ziel kullert. Und das auch noch schnell und mit möglichst wenig Stürzen (auch wenn man jederzeit mit Druck auf die Back-Taste zum letzten Checkpunkt zurück zischen darf) – eine Herausforderung auch für den härtesten Bartträger! Noch fieser wird’s dann bei den „Deleted Scenes“, denn hier warten die abgefahrensten Levels und die absurdesten Aufgaben.
Gab es im ersten Teil nur Joe und sein treues Stunt-Bike, hat sich der Fuhrpark des Evel Knievel mit Knubbelnase mittlerweile vergrößert: Mal zischt er in einer Lore durch den Level, mal auf einem Polizei-Motorrad, mal auf einem Quadbike, mal auf einem Einrad balancierend.
Letzteres ging mir allerdings schnell auf die Nerven, da es sehr viel Mikromanagement erfordert, sich auf das Gleichgewicht von Joe und die Hindernisse gleichzeitig zu konzentrieren. Man kann seinem Vehikel nicht nur Beine machen, sondern es auch springen lassen und dann in der Luft über eine Mischung aus Schultertasten und Richtungsangaben auch vielerlei Kombos starten – einfach zu machen und wichtig für hohe Punktzahlen. Wer sich besonders geschickt anstellt, schaltet nicht nur Avatar-Klamotten, sondern auch Kostüme für Joe frei – u.a. ein Bären-, Elvis- oder Clowns-Outfit.
Wie schon beim Vorgänger ist auch hier der Mehrspielermodus auf die lokale Runde beschränkt, allerdings dürfen dieses Mal vier statt nur zwei waghalsige Helden an den Start gehen. Natürlich gibt es keine gewöhnlichen Rennen: Man kann gewinnen, indem man als Erster im Ziel ankommt, die meisten Items sammelt, die besten Tricks ausführt – oder die meisten Kumpels verhaut. Dazu gibt es Online-Ranglisten, die sich auch auf die Kampagne auswirken: Wie bei Trials Evolution werden auch hier die Geister der Freunde direkt ins Spiel eingeblendet. Ebenfalls wieder dabei ist der Editor, der sich dieses Mal leichter bedienen lässt und dessen Ergebnisse auch online verbreitet werden dürfen – aber so richtig intuitiv ist der Baukasten auch dieses Mal nicht geraten.
*das mit den Sexszenen war gelogen.