[GUI_PLAYER(ID=107607,width=300,text=Auch „Get Lucky“ gehört zum abwechslungsreichen Song-Repertoire.,align=right)]Dieses Jahr war für die Just-Dance-Serie ein ungewöhnliches: Erstmals musste man sich auf der 360 nicht dem Duell mit Dance Central stellen. Und nun kann man gleich zum Start der neuen Konsolen-Generation ohne Gegenwehr anderer Rumhüpf-Titel versuchen, die Rhythmus-Fans für sich zu vereinnahmen. Dabei bedient man sich der Mittel, die auch schon die Xbox-360-Version gekennzeichnet haben, darunter der traditionell leichte Zugang, der auch hier damit lockt, einfach loslegen zu können und mit den fast 50 Songs Spaß zu haben. Das Einzige, was man wissen muss: Man muss versuchen, die Choreografien auf dem Bildschirm zu „spiegeln“, um Punkte zu sammeln.
Wie auf der 360 reagiert die Bewegungserfassung generell sehr freizügig auf Fehler und ist auch mit dem hoch aufgelösten Kinect nicht so akkurat wie z.B. Dance Central. Da es zudem keine Analysetools gibt, hat man im Vergleich zu Harmonix‘ Tanzspektakel immer noch nicht die Möglichkeit, die Choreografien bis ins kleinste Detail zu erlernen. Andererseits ist dadurch die Einstiegshürde deutlich geringer als bei den anderen Tanzspielen.
Spaß steht im Vordergrund
Doch ungeachtet aller bekannten Probleme, die sich auch auf dem neuen System zeigen, stellt sich schon bald das bekannte Gute-Laune-Just-Dance-Gefühl ein – vor allem, je größer die Spieleranzahl ist, die vor dem Bildschirm tanzt.
Zu überzeugend und farbenfroh sind die Choreografien für bis zu sechs Spieler (in dieser Form nur von Xbox One unterstützt), die zu den gut 50 (größtenteils originalen) Songs auf dem Bildschirm abgespult werden. Schade ist zwar, dass man bei dem jeweiligen Lied keinen Schwierigkeitsgrad auswählen kann, sondern der vom Track quasi vorgegeben wird. Doch wenn man zu aktuellen Hits wie Lady Gagas „Applause“, Robin Thickes „Blurred Lines“ abtanzt oder sich zu gut ausgewählten Klassikern wie „Could you be loved“ von Bob Marley, „I Will survive“ von Gloria Gaynor oder Mungo Jerrys „In the Summertime“ verrenkt, ist einem der jeweilige „Song-Level“ egal.
Bei den Modi orientiert man sich an denen, die auch auf den Konsolen der „letzten Generation“ eingebaut wurden: Sowohl den „klassischen“ Tanz zur Choreografie als auch den Battle (Tanz gegeneinander wie bei einem Prügler), die Mash-Ups, der Fitness-Modus „Just Sweat“ als auch die alternativen Choreografien, die man für viele Songs freischalten kann, sind bekannte Elemente der Just-Dance-Formel. Neu hinzu kam der „On Stage“-Modus, der hier ebenfalls integriert wurde: Ein Spieler übernimmt den Haupttänzer, während die anderen quasi die Background-Bewegungen übernehmen. In diesem Modus kommt die Karaoke-Funktion (die übrigens auch dem Spaßfaktor entsprechend passendes Singen belohnt, während Falschträllern ignoriert wird) besonders zur Geltung, da man hier wirklich so etwas wie Performance-Atmosphäre spürt.
Die Welt ist meine Bühne
Neben der Möglichkeit, mit bis zu sechs Spielern vor dem Kinect-2.0-Sensor zu hampeln und zu strampeln, unterstützt die Xbox One auch den Smartglass-Begleiter.
Hiermit kann man auf Tablets oder Mobiltelefonen durch das Spiel navigieren und Songs auswählen oder seine in hoher Auflösung aufgenommenen Tanzclips mit Effekten bearbeiten, bevor man sie in die weite Welt schickt. Das ist zwar unter dem Strich besser gelungen als der ebenfalls integrierte Party-Master-Modus der Wii-U-Version, aber letztlich nicht mehr als eine nette Beigabe, die unterstreicht, dass Smartglass-Unterstützung auch sinnvoll eingesetzt werden kann. Allerdings kam es immer wieder zu unerklärlichen Abbrüchen des Smartglass-Begleiters.
Wesentlich interessanter ist der „World Dance Floor“, eine quasi persistente Online-Tanzwelt. Die Playlist ist für alle in der Party gleich, jeder tanzt zeitgleich zum identischen Song und am Ende wird abgerechnet und über den nächsten Song abgestimmt. Zwar ist der Spaßfaktor mit Freunden zu Hause immer noch höher einzuschätzen, aber wer es etwas kompetitiver möchte, ist mit den Internet-Tänzen gut bedient. Zumal man hier auch mit gesonderten Herausforderungen zur Steigerung der Mojo-Punkte (wichtig zum Freischalten neuer Song-Variationen etc.) sowie einem Online-Level-System weitere Motivations-Faktoren findet.
Schade, hatte gehofft die Bewegungserkennung wird besser. Ok, Schwierigkeit steigt dadurch auch, aber dann hätte man die Erkennung für die höheren Grade vorbehalten können. Bei Dance Central fiel mir bereits des öfteren die - nennen wir es großzügige Auslegung - der Erkennung auf.
ps: Weil die Vorzüge der Wii U erwähnt werden: Auf Wii und Wii U sind mir diese Spiele allerdings ein Rätsel, lässt sich die Mechanik einfach viel zu leicht und offensichtlich austricksen um für ordentlich motivierendes Tanzfeeling zu sorgen.
video-fazit mit kamera bitte!