Entscheidet man sich für eine Klasse, ist man übrigens nicht zwingend an deren Ausrüstung gebunden: Zum einen darf man jederzeit alle gefundenen Waffen aufsammeln und verwenden. Zum anderen hat man in der Pause zwischen den Wellen die Möglichkeit, an Stationen die verdienten Prämien gegen frische Munition und neue Wummen einzutauschen oder sogar die Klasse komplett zu wechseln. Zumindest im Koop-Modus wird man übrigens nie von Finanzierungssorgen geplagt, denn für erfolgreiche Abschüsse wird man relativ gut entlohnt. Gleichzeitig überlassen die Mitspieler ihren Kameraden häufig überflüssige Moneten und werfen mit Geldscheinen um sich. Auf der anderen Seite ist das Aufleveln der einzelnen Klassen bis zum Maximalrang von 25 eine extrem langwierige Angelegenheit: Zwar sorgt das für eine gewisse Langzeitmotivation, aber ob man das wirklich will, ist eine andere Frage. Mir ging es eindeutig zu langsam vorwärts und es entstand der Eindruck, bis zu den nächsten Verbesserungen wieder künstlich zum Grinden verdammt zu sein.
Die andere Seite
Wer übrigens selbst mal in die faulige Haut der Brut schlüpfen möchten, bekommt im Modus „Versus-Überleben“ die Chance dazu. Leider drücken zwei Punkte massiv auf die Laune: Zum einen bekommt man die Kreatur automatisch zugewiesen und muss sich deshalb oft mit einem Clot begnügen, der meist schneller dahingemetzelt wird als die Wartezeit bis zum nächsten Respawn. Zum anderen ist die Balance auch aufgrund dieses Zufallsprinzips unter aller Kanone. Bleiben die Menschen als Gruppe dicht zusammen, hat man als Zed-Kollektiv trotz der KI-Unterstützung kaum eine Chance auf Erfolg. Zudem ist man beim Finale oft zum Zuschauen verdammt, da selbstverständlich nur ein
Spieler die Kontrolle über den Endboss übernehmen kann. Man bekommt den Eindruck, als wollte man auf Teufel-komm-raus einen solchen Modus anbieten, ohne ihn dabei richtig durchdacht zu haben.
Einer gegen alle
So richtig übel wird es aber, wenn man sich im Solo-Modus den Gegnerwellen stellen will. Da es keine Unterstützung von Bots gibt, muss man sich hier tatsächlich alleine durchbeißen. Obwohl die Anzahl an Zeds entsprechend skaliert wird, ist man hier selbst auf dem leichtesten Schwierigkeitsgrad oft chancenlos: Sobald man in späteren Wellen regelrecht überrannt und in die Ecke gedrängt wird, gibt es kein Entkommen mehr vor dem „Game Over“. Da hilft dann auch die Möglichkeit zur Selbstheilung nicht mehr viel. Anders sieht es aus, wenn man sich auf Karten mit weitläufigen Außenarealen bewegt, wie man sie z.B. beim schneebedeckten Außenposten, der Farm oder dem Schwarzwald vorfindet. Innerhalb von Gebäuden, so z.B. im Biotika-Labor oder dem Volter-Anwesen, fehlt aber oft der Platz zum Ausweichen, zumal man sich bei den heranstürmenden Massen meist rückwärts bewegt und sich dadurch selbst in fatale Ecken manövriert.
Trotz der abwechslungsreichen Schauplätze auf den 16 Karten ist es bedauerlich, dass man für Solisten weder eine Bot-Unterstützung noch den ursprünglich angedachten Story-Modus verwirklicht hat, mit dem man eventuell sogar etwas näher an Left 4 Dead herangerückt wäre. In dieser Form bleibt das Angebot für Solo-Spieler schwach, enttäuschend und frustrierend. Immerhin gibt es mittlerweile wöchentliche Herausforderungen, die für eine gewisse Motivation und Abwechslung sorgen. Je nach Anforderung können Zeds z.B. nur durch gezielte Kopfschüsse ausgeschaltet werden oder explodieren nach ihrer Tötung in einem gefährlichen Feuerball.
Solide Technik
Immerhin läuft die Action auch der Xbox One rund, was angesichts der betagten Unreal Engine der letzten Generation aber nicht sonderlich überrascht. Nur hin und wieder wird die Bildrate von einem kleinen Schluckauf heimgesucht. Kulisse, Charaktermodelle und Animationen wirken angesichts der veralteten Technik aber etwas angestaubt. Hinzu kommen Probleme bei der Kollisionsabfrage, wenn Teile der Monster hinter verschlossenen Türen auf der anderen Seite bereits hindurch ploppen. Im Gegenzug läuft der gemeinsame Überlebenskampf über Xbox Live nicht nur flott, sondern auch ohne merkliche Lags ab, während der gitarrenlastige Soundtrack das Gemetzel wunderbar untermalt. Schön auch, dass One-Besitzer für die längere Wartezeit mit zusätzlichen Inhalten entschädigt werden: Neben den DLCs Tropical Bash und The Descent sind auch weitere Skins für Waffen und Outfits enthalten. Die stachelige Wasteland Rüstung und der coole Freeze Thrower, mit dem man seine Gegner erst einfrieren und anschließend zerschmettern kann, stehen sogar vorerst exklusiv auf der Xbox One zur Verfügung. Ätzend ist dagegen mal wieder der Umstand, dass man kosmetische Gegenstände wie neue Klamotten oder Waffen-Skins nicht nur als Belohnungen bekommt, sondern sich diese alternativ auch per Mikrotransaktionen anschaffen kann, für die bereits auf dem Startbildschirm fleißig geworben wird. Wie auf der PS4 vermisst man außerdem auch auf der Microsoft-Konsole den Server-Browser und muss sich daher mit dem automatischen Matchmaking begnügen. Logischerweise muss man auch auf zusätzliche Inhalte verzichten, die Nutzer am PC über Steam Workshop beisteuern. Zudem wurden nicht alle Charaktere vollständig synchronisiert und plappern teilweise noch auf Englisch. In diesem Zusammenhang wirkt es zudem seltsam, wenn im Solo-Modus mit Teamkameraden gesprochen wird, die gar nicht vorhanden sind.
Viel sucheinstellungen gibt es nicht. EU Server und das wars. Hab sogar extra quick Play gestartet, damit alles im suchraster ist, trotzdem nix.
Das Spiel ist auf der ps4 leider tot.
Finde zu keiner Zeit einen Spieler. Alleine ist das Spiel unmöglich schwer.