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Knights of the Temple 2 (Action-Adventure) – Knights of the Temple 2

Vor eineinhalb Jahren versuchte Knights of the Temple: Infernal Crusade einen Frontalangriff auf die von Enclave belagerte Hack&Slay-Szenerie. Jetzt kehrt der Kreuzritter zurück und zeigt der Konkurrenz, wo der Preishammer hängt. Denn für 20 Euro gibt es keine günstigere Alternative für einen Kreuzzug – oder doch?

© Cauldron / Atari

Hack&Slay

Erkundet ihr nicht gerade die Stadt, löst keine Botenjungen-Aufträge oder springt in Lara Crofts-Schuhen durch die Umgebung, geht es in typischer Hack&Slay-Manier zur Sache. Mit Zwei- oder Einhänder-Schwertern

Das Kampfsystem ist richtig nett, nutzt sich aber im Verlauf des Spiels ziemlich ab.

sowie sonstigen scharfen Schwingern (Axt) rückt ihr den Gegnern zu Leibe – für Fernkämpfer (Armbrust) 

gibt es eine Armbrust. Ihr beginnt mit zwei Schlagvarianten und einem Block.

Diese simplen Manöver reichen für die ersten Gegnerhorden problemlos aus und pro erledigtem Feind bzw. gelöstem Auftrag bekommt ihr Erfahrung. Diese Punkte könnt ihr in neue Kombos, Spezialaktionen (Knochenbrecher, Lähmung) oder göttliche Fähigkeiten investieren. Somit könnt ihr neue, teils extrem effektive Schlagabfolgen (Brecher, Stoß, Schmetterer, etc.) durchführen, die kein einfacher Feind überlebt. Später tretet ihr gegen mächtigere Dämonen an und ohne diese erweiterten Kampf-Fertigkeiten würdet ihr schnell ins Gras beißen. Neben handfesten Schlägen kann der Kreuzritter einige Zauber (Heilung, Unbesiegbarkeit, Waffenmeister, Ausweichen, etc.) wirken, deren Energie sich mit der Zeit regeneriert.

Kommt es zu einem Kampf, braucht ihr euch nicht ins Kettenhemd machen, denn die Feinde sind ziemlich hohl in der Birne und attackieren ausschließlich stupide im Sturmangriff. Lediglich durch pure Masse, den Überraschungseffekt oder direkte Haudrauf-Aktionen ist der Spieler gefährdet. Zum Glück findet ihr in wahllos herumstehenden Kisten hilfreiche Tränke, die es ebenfalls gegen bare Münze beim Händler gibt. An neue Waffen kommt ihr übrigens entweder durch erledigte Gegner oder bei einem Geschäftsmann.

Ich bräuchte drei Hände

Dieses einfache, aber gelungene Kampfsystem ist aus dem Vorgänger oder ähnlichen Titeln wie Enclave bekannt. Mit einem Gamepad funktioniert das Gemetzel ziemlich gut, solange die Kamera mitspielt. Obwohl es an der Sichtfront im Vergleich zum Vorgänger einige Verbesserungen gibt, ist der Blickwinkel nur selten das Gelbe vom Ei. Oftmals müsst ihr mit der Maus nachjustieren, was schwierig ist, weil ja beide Hände am Gamepad liegen. Genauso sieht es mit der Tastatur aus. Die linke Hand ist mit der Helden-Steuerung (WASD) beschäftigt, während die rechte Hand am Nummernblock die Kampffunktionen kontrolliert. Wieder fehlt die dritte Hand für die Maus.

Mit den eckigen NPCs führt ihr einseitige Dialoge.

Diese Probleme in Kombination mit dem teilweise unübersichtlichen und nicht vollends durchdachten Leveldesign sorgen für eine gewisse Orientierungslosigkeit. An die fast selbst erklärende Gestaltung der Level eines Prince of Persia kommt Knights of the Temple 2 bei weitem nicht heran. Dazu gibt es viel zu viele Ecken, Kanten und lästige Sackgassen.

Mager-Multiplayer

Überraschung: Das Hack&Slay-Spiel bietet einen Multiplayer-Modus mit mageren drei Modi: Deathmatch, Team-Deathmatch und einer umbenannten Capture-the-Flag-Variante. Auf recht unattraktiven Karten haut ihr euch gegenseitig oder im Team die Köpfe ein, was jedoch dank der bescheidenen Kamera nicht lange unterhält.