Grafischer Schmalspurfahrer
Zugegeben, Radfahren ist nicht unbedingt der optisch ansprechendste Sport. Doch genau das transportiert sich auch mit der Software-Version der Tour de France. Generell zwar sauber und mit einer anständigen Spielgeschwindigkeit ausgestattet, schafft es die Engine nicht wirklich, ein Feuerwerk abzufackeln.
Einfallslose Texturen, Pappmaché-Zuschauer und sterile Umgebung prägen das Bild, das von Clipping-Fehlern und passabel animierten Radfahrern ergänzt wird.
Ein wundersames Kuriosum ist jedoch der Windschatten. Zwar hervorragend dargestellt, ist die Windabfangzone der Radler mehrere Quadratmeter groß und macht jeden Fahrer eines Formel Eins-Boliden neidisch. Hier musste wohl dem Arcade-Anspruch des Spieles deutlicher Tribut gezollt werden.
Ich hör nix
Auch in Sachen Sound ist bei der Tour de France die Kette abgesprungen: Während der Rennen dudelt einfallslose Musik im Hintergrund, die nur gelegentlich von einem Soundeffekte nach einer Kollision mit der Umgebung oder einem anderen Radfahrer unterbrochen wird – eindeutig zu wenig, um Atmosphäre zu vermitteln.
Die spartanisch auftauchenden Zuschauer haben ebenfalls wenig Anteil an einem gelungenen Klangbild: ein wenig motivierendes Klatschen und gelegentliche Jubelrufe sind das einzige, was man von den Papp-Kameraden zu hören kriegt.