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Leo’s Fortune (Plattformer) – Blaues Fellknäuel aus Schweden

In Schweden gibt es? Richtig: Elche, Ibracadabra und blaue Fellknäuel mit Schnauzbart. Letztere wurden vor allem in der Nähe von Göteborg in einem kleinen Studio gesichtet, bevor sie seit Mitte April auch international durch den AppStore hüpfen. Einer von ihnen heißt Leo und braucht eure Hilfe. Warum ihr euch das Jump&Run nicht entgehen lassen solltet, verrät der Test.

© 1337 & Senri / Tilting Point

Leopold der Goldige

Wie kann man einem frisch gebackenen Videospielhelden nur so einen gezwirbelten Schnurrbart verpassen? Dieser Leopold sieht ja aus wie Kaiser Wilhelm sein Fellknäuel! Ist das jetzt bescheuert oder gerade cool? Vielleicht wollten die Schweden um Anders Hejdenberg ja etwas vom sagenumwobenen Hüpfheil der dichten Oberlippenbehaarung

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Man kann Leo aufplustern, dann gewinnt das blaue Fellknäuel an Höhe, kann weiter gleiten, aber auch Schalter bedienen. © 4P/Screenshot

eines Mario oder Luigi profitieren. Falls das der abergläubische Plan war, ist er tatsächlich aufgegangen: das Jump&Run macht richtig Laune!

Je länger man mit dem kleinen blauen Plüschball in den gestochen scharfen Touchwelten durch idyllische Wälder, überflutete Keller und flirrende Wüsten unterwegs ist, desto unterhaltsamer wird das Abenteuer. Auch wenn die über fünf Akte erzählte Story um einen mysteriösen Dieb eher kitschig als spannend ist, wird sie zumindest charmant inkl. englischer Sprachausgabe präsentiert. Warum man all die Goldmünzen einsammeln soll, ist aber letztlich wurscht. Zunächst freut man sich einfach nur über diese toll beleuchteten, wunderschön gemalten Kulissen.

Zwei Daumen, viel Präzision

Viel wichtiger ist, dass Steuerung, Leveldesign und Kreativität eine Qualität erreichen, die ich bisher bei keinem Jump&Run auf dem iPad gefunden habe –

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Vor allem das Rätseldesign ist ein Highlight: Man muss einige physikalische Aufgaben lösen. Wie bekommt man die Bleikugeln alle in den Schacht? © 4P/Screenshot

daher meide ich dieses Genre eigentlich auf Tablets. Man kann zwar auch virtuelle Tasten aktivieren, aber hier flutscht die reine Berührungssteuerung auf Anhieb: Mit sanften Bewegungen des linken Daumens bestimme ich Leos Richtung und Tempo; mit dem rechten Daumen lasse ich ihn nach oben hüpfen. Dabei plustert er sich zu einem dicken Fellballon auf, während er seine Kulleraugen aufreißt.

Das sieht nicht nur putzig aus, sondern ist auch der spielerische Clou: So gewinnt man einerseits an Höhe für normale Sprünge, kann aber andererseits bei gehaltenem Daumen wie mit einem Fallschirm auch den Sturz nach unten verlangsamen oder über weite Strecken gleiten. In der Luft lässt sich Leo trotz kleiner Tücken weiterhin gut steuern, so dass man Richtungswechsel einleiten, an Hindernissen vorbei navigieren oder schmale Nischen ansteuern kann. Schön ist, dass der Anspruch an die Hand-Auge-Koordination mit jeder Mission wächst, wenn man z.B. in rollenden Zahnrädern mit bösen Stachelfallen umher hopst; es gibt richtig knackige Abschnitte!

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