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Lunar Flight (Simulation) – Lunar Flight

Die letzten beiden von uns getesteten Simulationen kann man getrost unter der Ablage „P“ abheften. Dass es auch anders geht und dass Simulationen auch tatsächlich etwas simulieren können, beweist ein eher kleiner australischer Indie-Entwickler aus Brisbane.

© Shovsoft / headupgames

Akkurate Physik-Simulation

Auf dem Mond herrscht bekanntlich so gut wie keine messbare Gravitation. Objekte (hier:

Die Simulation lässt sich auch simultan auf vier Ansichten verteilt spielen.
Die Simulation lässt sich auch simultan auf vier Ansichten verteilt spielen. © 4P/Screenshot

Mondlandefähre) verhalten sich daher vollkommen anders als auf der Erde. Entsprechend anspruchsvoll gestaltet sich der Umgang mit so einem Fluggerät. Über Schubdüsen lässt sich diese Fähre genau wie ihr Vorbild zwar in alle Himmelsrichtungen neigen, gieren, nicken und rollen, doch die Steuerung im luftleeren Raum erweist sich als haarig und fordernd, Fehler werden kaum bis gar nicht verziehen. Ein klassisches Tutorial wäre also angebracht, wird aber immerhin durch eine „Video-Flugschule“ (Internetverbindung und Englischkenntnisse  vorausgesetzt) und einen „Übungsmodus“ ersetzt. In zahlreichen Videos werden Einsteiger in die hohe Kunst des Mondlandefähren-Fluges eingeweiht und der Übungsmodus ahndet die (zahlreichen) Abstürze und Bruchlandungen nicht, indem er die Kosten für die Reparatur oder den Ersatz der Fähre vom begrenzten Startkapital abzieht. Allerdings werden erfolgreiche Landungen in diesem Modus auch nicht dem eigenen „Leistungskonto“ gutgeschrieben und zählen natürlich auch nicht für die Online-Leaderboards. Trotzdem: Ohne Übungsmodus geht zunächst gar nichts. Die Fähre muss gehandhabt werden wie ein rohes Ei und so ähnlich steuert sich das Biest zunächst auch. Es dauert Stunden, bis man den Bogen raus hat und die erste saubere Landung gelingt.


„The moon in all its splendor“

Neben einem netten Ambience-Soundtrack läuft im Hintergrund ständig ein Funkdialog

Das Mars-Zusatzszenario ist das anspruchsvollste im Spiel.
Das Mars-Zusatzszenario ist das anspruchsvollste im Spiel. © 4P/Screenshot

in Dauerschleife, aus dem das obige Sinatra-Songzitat entnommen ist. Echten funktionalen Funkverkehr sucht man indes vergebens. Was ich allerdings  schmerzlich vermisse, ist eine frei schwenkbare Kamera. Zwar wartet die Simulation mit einer Cockpitansicht auf und für Puristen ist diese oft auch die erste Wahl, doch es gibt eben auch eine Außenkamera und die sollte dann auch frei bewegbar sein, anstatt automatisch immer hinter der Kanzel ausgerichtet zu werden. Will sagen: Wenn schon der „Luxus“ einer nicht wirklich realistischen Ansicht, dann aber bitteschön auch mit dem Komfort der freien Umsicht. Das hätte so manchen frustrierenden Moment sicher zu verhindern geholfen. Ansonsten ist der Simulation nicht viel vorzuwerfen: Leaderboards, Upgrade-Optionen und Leistungspunkte motivieren dauerhaft und das noch anspruchsvollere Mars-Szenario sowie der Soundtrack plus die gedruckte Anleitung sorgen für die nötige Attraktivität der Verkaufsversion.

  1. Sabrehawk hat geschrieben:Diese Version ist nicht 32 Jahre ÄLTER sondern 32 Jahre JÜNGER mein lieber Redakteur:D
    Schon, ja, aber falls trotz fehlendem Korrektur-anbieten-Button diese Stilblüte berichtigt wird, würde ich sie gerne für die Nachwelt aufbewahren. Also:
    Vorbild zu diesem „Mondfähren-Simulator“ ist der Klassiker Lunar Lander, der 1980 gemeinsam mit Asteroids zu den ersten Videospielen gehörte. Diese 32 Jahre ältere Version kann entsprechend mit „ein wenig“ mehr Simulationstiefe und „leicht verbesserter“ Grafik aufwarten.
    Früher war eben einfach alles besser, auch die Grafik von Mondfähren-Simulatoren. Ich war 1980 übrigens auch ansehnlicher als heute. Schlanker und besser rasiert. :lol:

  2. Diese Version ist nicht 32 Jahre ÄLTER sondern 32 Jahre JÜNGER mein lieber Redakteur:D
    "Auf dem Mond herrsch kaum eine messbare Gravitation" ....
    Also ich weiss nicht welchen Mond du meinst aber auf Luna herscht immerhin 1/8 Erdschwere was
    nicht nur deutlich messbar und spürbar ist sondern auch dafür sorgt dass die Protagonisten sich nicht ins Weltall
    verabschieden wenn sie auf der Oberfläche herumhüpfen, was bei einer kaum messbaren Gravitation
    wohl eher passieren würden. Tststs ...*rolleyes* und ausserdem dafür sorgt dass unsere Erde so ist
    wie sie ist....ohne die Gravitation des Mondes wäre unser Planet ein völlig anderer.

  3. Guter Test
    Endlich wieder ein Game wo man Skills braucht.
    Dazu perfekte 360 Gamepad Unterstützung
    Kerbal Space Prog und Orbiter sind auch sehr gut aber halt was anderes.

  4. Funeral Cuervo hat geschrieben:Wer Interesse an weiteren Spielen hat, die sich mit Raumfahrt beschäftigen, dem möchte ich Kerbal Space Program ans Herz legen. Es befindet sich zur Zeit in der Alphaphase und zum Testen gibt es eine Demo, die auf der derzeit aktuellen Version 0.18.4 basiert. Eine weitere Empfehlung ist das Freeware Programm Orbiter 2010, was einen simulationslastigeren Ansatz verfolgt.
    Der Test ist zwar ganz nett, dass was ich vom Spiel gesehen habe, hat mich aber nicht angesprochen.
    Kerbal Space Program ist super !
    @Mourad
    Berichtet doch mal auf 4p darüber.

  5. 4P|Mourad hat geschrieben:im Allgemeinen ist eher "Papierkorb" gemeint ;-)
    Ah, danke ... dabei hätte ich mir das eigentlich denken können - oder es zumindest googeln. :oops:

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