Fazit
In punkto Bosheit ist MachiaVillain das erste Aufbauspiel seit langer Zeit, das zu Größen wie Evil Genius oder Dungeon Keeper aufschließen kann. Immerhin baut man das von Monstern bevölkerte Landhaus nur, um unschuldige Bewohner anzulocken, sie umzubringen und anschließend zu Monsterfutter zu verarbeiten. Dank des mitunter etwas übertriebenen Humors wird die Atmosphäre jedoch ebenso aufgelockert wie mit Hilfe des charmanten Designs, das sich irgendwo zwischen Prison Architect und Don’t Starve einsortiert. Dennoch nutzt MachiaVillain die sich anbietende Chance nicht, den „großen“ Produktionen wie War for the Overworld oder Dungeons den Fehdehandschuh durchs Gesicht zu feuern. Die Verknüpfungen, Bedingungen oder Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Elementen bzw. Mechaniken sind zwar vielfältig und letztlich logisch. Doch sowohl die suboptimale Benutzerführung als auch das unzureichende Tutorial sorgt dafür, dass man immer wieder an Stellen gelangt, bei denen ein Neustart sinnvoller ist als der Grind, der nötig wäre, um sich aus der Einbahnstraße heraus zu manövrieren. Hat man diese Phasen jedoch hinter sich gebracht und schließlich eine Ahnung was man macht, lernt man nicht nur das gelungene Arbeitsverteilungs-System für seine Schergen zu schätzen, das Mikromanagement auf ein Minimum reduziert. Sondern man kann sich auch endlich auf den ein wenig zu sehr von Entwicklerseite gelenkten Auf- und Ausbau des Albtraum-Landhauses konzentrieren. Mit ein bisschen mehr Feinschliff wäre hier deutlich mehr drin gewesen.Wertung
Konzeptionell interessante, in der mechanischen Umsetzung aber nicht immer treffsichere Aufbau-Stretagie, in der man als Bösewicht ein Horrorhaus bauen und leiten muss.
Echtgeldtransaktionen
"Wie negativ wirken sich zusätzliche Käufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?"
Gar nicht.
Es gibt keine Käufe.
Dieses Spiel ist komplett echtgeldtransaktionsfrei.
Das Spiel ist richtig gut, wenn man die Geduld aufbringt, sich auf das Learning-by-doing System einzulassen. Die Mischung aus dem Keeper bzw. Evil Genius und Rimworld und Prison Architect finde ich gelungen. Die Probleme gehen im Test gut hervor. Vor allem am Anfang das beschaffen von Nahrung ist ein wenig "grindig" gelungen. Hat man aber das Spielprinzip durchschaut, ist es eine Zeit lang sehr lustig. Das Bauen ist nicht so in enge Korsetten gebunden, wie es der Tester beschreibt, aber hier ist dann auch der eigentliche Reiz, das wohl "effektivste" Saw House aller Zeiten zu kreieren und nebenher alle Monster bei Laune zu halten. Klingt einfach? Ist es nicht! Allein den Sack Flöhe zu hüten, den meine Monster darstellen, ist schon aufreibend genug. Dabei muss man Blut beseitigen, um die "Gäste" nicht zu verschrecken, denn sonst gibt's kein Gehirn, bei der "Arbeit" von meinen Besuchern überrascht zu werden, ist auch nicht gut für's Beschaffen von Frischfleisch. Nahrung will verarbeitet werden, Forschung muss intensiv betrieben werden, Neuzugänge von Monstern abgewogen werden und so weiter und so fort … ein typischer Aufbau-Management-Mix eben. Man kann eben auch zu Rimworld oder Prison Architect greifen - gleiches Spielprinzip nur andere Thematik. Rimworld glänzt dabei aber noch mit einem bisher unerreichten Umfang - dort gibt es ja neben Krankheiten noch Verstümmelung infolge dessen Prothesen eine Rolle spielen, Naturkatastrophen, Raiderüberfälle und verrückte bzw. wildgewordene Eichhörnchen (Tiere). MachiaVillain ist dabei etwas übersichtlicher, dafür aber umso grimmiger beim Humor. Ich kann als Rimworld-Fan auch diesen Titel empfehlen - Spass macht er mir auf jeden Fall und ich wollte schon immer mal ein Gehöft gespickt mit todbringenden Fallen entwerfen. Hier kann ich mal Jigsaw sein nur ohne den moralisch fragwürdigen Rachefantasien. Hier geht's einfach nur ums Geschäft - meine Diener wollen eben kein Geld, sie verlangen einfach nur frisches Gehirn und Blut...
Hätte schon lust auf das Spiel - kann aber leider nichts mit der Presentation und der Grafik anfangen.
Hmmm... also ehrlich gesagt lassen mich die Screenshots ein wenig an der Qualität des Tests zweifeln. Das sind exakt dieselben Bilder, mit denen das Spiel sich auf GOG präsentiert...
Oder ist das inzwischen üblich, einfach die Pressefotos des Herstellers zu verwenden?