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Mario Kart Live: Home Circuit (Rennspiel) – AR-Karts erobern die Wohnung

Nintendo bleibt experimentierfreudig: Im Augmented-Reality-Rennspiel Mario Kart Live: Home Circuit düsen die kleinen Karts durch die eigene Wohnung und ergänzen das Kamerabild in Echtzeit auf dem Switch-Bildschirm mit KI-Fahrern, Gegnern, Hindernissen und Bildfiltern. Sogar Extras und Drift-Turbos haben es ins Spiel geschafft! Ob oder wie die wilde Mischung funktioniert, überprüfen wir im Test!

© Nintendo / Velan Studios / Nintendo

Gummiband-KI

Um all dem entgegenzuwirken und nicht zu viel Frust aufkommen zu lassen, greift die Software dem Spieler manchmal schon zu sehr unter die Arme. Die halbautomatische „Schlau-Steuerung“ lässt sich zwar deaktivieren. Die führende Gummiband-KI geht vor den Checkpoints aber immer wieder zu stark in die Eisen, während man in Führung gerne mal den typischen blauen Panzer erwischt. Da die erwähnten Ablenkungen einem aber gleichzeitig das Leben erschweren, passt die Balance insgesamt trotzdem halbwegs. Vor allem wenn man bedenkt, um welch ungewöhnliches AR-Konzept es sich handelt, gestalten sich die Rennen trotz der Problemchen recht motivierend.

Gerade im Vergleich zum Carrerabahn-ähnlichen Anki Overdrive mit seiner fehleranfälligen Smartphone-Anbindung (zum Special) läuft hier vieles runder. Ab und zu gibt es zwar mal eine Ruckelattacke, ein fehlerhaftes Bild oder eine leicht über den Boden verrutschte Strecke – doch meist bleibt die Einbindung der Spielgrafik in die Realität sauber. Wichtig ist dabei allerdings, das sich das per WiFi kommunizierende Fahrzeug nicht zu weit von der Konsole entfernt, die mobil oder im Dock betrieben werden darf. Außerdem sollten nicht zu viele andere Router aus den umliegenden Wohnungen dazwischenfunken. Wir bekamen allerdings nur selten die entsprechende Warnmeldung zu Gesicht – z.B. in angrenzenden Zimmern hinter der Wand.

Unkomplizierter Fortschritt

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Vorsicht, rotierende Feuerschranke! © 4P/Screenshot

Zwischendurch schaltet man einige kosmetische Kart-Designs, Overalls oder Hüte frei, rüstet sie auf Knopfdruck direkt aus – und schon kann es weitergehen. Schön auch, dass sich die Piste nach Kollisionen oder für mehr Abwechslung schnell neu aufbauen und direkt wieder mit einer Probefahrt auf den Boden malen lässt – auf Wunsch mit zurückgesetzten Bestenlisten. Kreuzungen und Schlenker unter Schränke sind ebenfalls möglich. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist allerdings der nötige Platz: In einer üblichen Großstadt-Singlewohnung werden die engen Kurven schnell frustrierend. Erst nach dem Aufbau im benachbarten leeren Büro kam bei uns richtig Freude am Fahren auf – mit angenehm langen Geraden, auf denen die eher gemächliche Geschwindigkeit auch mal für kleine Rampen und Hüpfer ausreicht. Kollisionen steckt das robuste kleine Kart bislang übrigens problemlos weg.

Natürlich gibt es auch massenhaft nützliche Wege, sein Kart zu beschleunigen, z.B. mit dem Sammeln von Münzen im Rennen oder dem Freischalten schnellerer Klassen (50 bis 200cc), indem man Trophäen bei Grand-Prix-Events kassiert. Oder man startet den aus dem Videospiel bekannten Drift für kurze Temposchübe, was sich hier erstaunlich ähnlich anfühlt. Allgemein haben die Entwickler tolle Tricks gefunden, das Fahrgefühl zu beeinflussen. Beim Driften z.B. rutscht das Kart nicht tatsächlich über den Boden, sondern steuert sich etwas träger, weil die nur leicht einlenkenden Räder das entsprechende langsamere Handling simulieren. Auch wenn man von einem Gegner einen Kettenhund angehängt bekommt, bricht das Kart ganz genau so zur Seite aus, als würde es der Kläffer es zur Seite zerren. Ähnlich ist es bei seitlich drückenden Stürmen und dergleichen – eine clevere und immersive Umsetzung!

Zeitfahren für Puristen


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Die Hassliebe auch in der realen Welt: Blauer Panzer im Anflug! © 4P/Screenshot

Wem all das zu viel ist, kann ganz puristisch bei sonnigen Bedingungen um die Bestzeit fahren – oder ein Einzelrennen nach eigenen Regeln festlegen. Der gelungene Soundtrack mit klassischen Mario-Melodien und ausufernden Jazz-Soli lässt sich ebenfalls deaktivieren – oder wechseln. Nach dem Spielen sind alle Bestandteile des Sets in Sekunden wieder abgebaut und passen zum Transport problemlos in eine große Möbelhaus-Tasche. Faltet man schnell die Tore zusammen, lässt sich das Set auch wieder im kleinen Karton verstauen.

  1. Also es macht wirklich Spaß und dank der zahlreichen Hindernisse und Orte ist für reichlich Abwechslung gesorgt, selbst wenn sich die Streckenvariationen in Grenzen halten. Hut ab, Nintendo!
    Für ein Experiment ist es schon richtig ausgereift, finde ich. Was "eigentlich" noch fehlt, sind andere KI-Gegner als die Koopalings und breitere Strecken.
    Woran aber auf jeden Fall gearbeitet werden muss, ist die Reichweite. Wenn es schon ernsthafte Probleme bekommt, sobald es hinter, bzw. unter einen Tisch geht, dann ist das für die eigene Kreativität bereits ein herber Dämpfer. Genug Ideen habe ich ja, nur die Technik macht nicht mit.
    Wenn Nintendo speziell für Home Circuit noch Signalverstärker anbietet, dann dürfte einem Hit nichts mehr im Wege stehen, finde ich.

  2. Von Nintendo kann man mittlerweile nur noch solche unsinnigen Experimente erwarten? Wo bleibt denn endlich das richtige Mario Kart für Nintendo Switch, ein weiteres Mario und / oder Donkey Kong, ein Zelda mit Substanz und back to the roots; Fehlanzeige! Meiner Meinung nach ist die Switch eine langweilige Remake-Konsole geworden und im Vergleich bot die arg kritisierte Wii U die besseren Videospiele.

  3. HellToKitty hat geschrieben: 17.10.2020 08:50 oder wollt ihr alleine vorne wegfahren währenddessen die NPC-Fahrer hinter euch die anderen Plätze unter sich ausmachen?
    Deshalb kam Nintendo ja auf die "grandiose" Idee mit dem blauen Panzer. Mein Hassobjekt Nummer 1, wenn es bei Videospielen jemals eins gegeben hat.

  4. Khorneblume hat geschrieben: 17.10.2020 10:12
    HellToKitty hat geschrieben: 17.10.2020 08:50 "Gummiband-KI" scheint ja das Schlagwort hier zu sein um um etwas vermeintlich negatives zu benennen. Dabei wird aber auch immer konsequent vergessen, dass diese Spielmechanik spannende Rennen überhaupt erst möglich macht. Klar bei einer Rennsimulation ist das unerwünscht, aber Fun-Racer werden erst dadurch wirklich spannend, oder wollt ihr alleine vorne wegfahren währenddessen die NPC-Fahrer hinter euch die anderen Plätze unter sich ausmachen?
    Och, es gab schon einige Funracer die auch ohne Gummiband recht knackig waren. Diddy Kong Racing fand ich seinerzeit recht anspruchsvoll, genau wie CTR. Man muss die KI nur gut genug hinbekommen. Gummiband ist doch eher eine Variante wenn man es sich als Entwickler einfacher macht. Zumal das bei Racern mit Waffen immer dazu führt, das man sich keinerlei taktischen Vorsprung heraus fahren kann.
    Der Stachelpanzer direkt vorm Ziel ist selbst mit 3-4 Sekunden Vorsprung ein sicherer Lose. Bei Gummiband ist das dann wirklich nur noch Kniffel mit Rädern.
    Die Frage ist halt, was heißt gute KI - fehlerfreies Fahren? Das heißt dann aber auch, dass nur diejenigen gewinnen können, die selber weniger Fehler machen als die KI. Das kann man machen, steht aber dem Konzept entgegen, dass jeder mal ne Runde gewinnen soll. Was wahrscheinlich bei einem Spiel wie Mario Kart eine sinnvolle Designentscheidung ist, da man ja keine Fahrsimulation machen will sondern ein kurzweiliges kompetitives Spiel was von jedem sofort aufgegriffen werden kann. Deshalb baut man eine Gummiband KI ein, was gut umgesetzt ja nichts anderes bedeutet als, wenn der Spieler gut fährt, dann ziehen auch die KI-Gegner an und wenn der Spieler schlecht fährt, fahren auch die Gegner etwas schlechter. Das muss jetzt nicht zwangsläufig bedeuten, dass der Spieler das Gefühl hat, dass sich die gegnerischen Fahrzeuge an den Spieler heranteleportieren, sondern kann auch subtil...

  5. Gut für Familien mit großem Haus und Laminatboden. Meine Bude ist für sowas zu klein und vollgestellt. Achja und nen durchgängigen Teppichboden hab ich auch, bis auf Küche und Bad.

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