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Mario Kart Wii (Rennspiel) – Mario Kart Wii

Gelegentlich, nicht sehr oft, man möchte sogar sagen fast nie, kommt es vor, dass sich gestandene Mannsbilder wie 13-jährige Knirpse aufführen: Sie zappeln die ganze Zeit hin und her, checken die Mails alle paar Minuten, rennen jede halbe Stunde zum Empfang, um die Post zu checken. Und wenn sie dann schließlich haben, was sie wollen, dann hört man ein lautes Hochjauchz durch die Flure schallen, gefolgt von einem Mannsbild-förmigen Kondensstreifen, der das Büro in Richtung Heimat verlässt. Tja. Wie gesagt, kommt nicht oft vor. Hat aber auch meist seinen Grund. Ob der wohl was mit der von Jörg beschriebenen Vorfreude zu tun hat?

© Nintendo / Nintendo

Ärgerlich am Grand Prix ist seine traditionelle Beschränkung auf das reine Fahren: Ihr klappert eine Strecke nach der anderen ab, bis es am Ende ein paar 

Jede Figur hat verschiedene Karts und Bikes zur Auswahl, deren Handling sich zum Teil dramatisch unterscheidet.

freigeschaltete Extras sowie die immergleiche Siegeranimation gibt. Im nächsten Rennen das gleiche Bild. Und dann nochmal. Und dann nochmal. Och Mensch, Nintendo – da ist doch mittlerweile mehr drin! Kein Mensch verlangt einen ausgefeilten Karrieremodus, aber so ein bisschen roter Faden tut doch keinem weh! Ihr habt doch diese prächtige 3D-Erde in der Online-Lobby – warum wird die nicht im Solo-Modus genutzt, um z.B. von Aufgabe zu Aufgabe zu fahren? Warum wurde der tolle Missionsmodus aus Mario Kart DS <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=7748′)“>

genauso gekippt wie das Teamfeature aus Mario Kart: Double Dash <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=3941′)“>
? Wenigstens optional wäre Letzteres sehr schön gewesen. Der grundsätzliche Missionsaufbau von Mario Kart Wii ist der gleiche wie schon bei Super Mario Kart – und das ist ja erst 16 Jahre alt. Neben dem Grand Prix gibt es außerdem noch die obligatorischen Zeitrennen, darüber hinaus dürft ihr auch gegen die CPU in den bekannten Battles antreten.

Lenk mich!

Nintendo setzt bei der Mario Kart-Reihe schon seit dem zweiten Teil auf exzessives Recycling. Damit ist jetzt nicht mal das grundlegende Spielprinzip gemeint, Kart ist schließlich Kart, sondern vielmehr die regelmäßige Wiederkehr bekannter Spielelemente. Fahrer, Strecken, Items und mehr sind wie üblich zum größten Teil bekannt, allerdings gibt es auch ein paar Neuzugänge. 

Gemischte Rennen sind auch möglich. Wer hat die Nase vorn – Kart oder Bike?

Drei frische Items verbreiten Furcht und Schrecken: Der »Pow-Block«, der nach einem kurzen Countdown die Erde erschüttert. Der »Maxi-Pilz«, der ganz wie in New Super Mario Bros. aus dem Fahrer für kurze Zeit einen alles niederwalzenden Giganten macht. Und der niederträchtige »Wolkenblitz«, die eine Zeit lang über dem Kopf des Opfers bratzelt, um es schließlich zu verkleinern – es sei denn, man rammt zwischendurch einen anderen Fahrer, dann wird die Seuche in »Du bist’s!«-Tradition einfach weitergereicht. Neuerdings sind auch zwölf Fahrer auf dem Feld statt der bislang üblichen acht, die ihr auch besser im Überblick behalten könnt, dem neuen Blick nach hinten sei Dank. Den braucht ihr allerdings nicht mal, wenn ihr ein gutes Surround-System im Haus habt: Alle Fahrer und alle Items haben einen klar erkenn- und unterscheidbaren Sound, den man schon aus einiger Entfernung zu hören bekommt und sich entsprechend auf die kommende Gefahr einstellen kann. Wer auf Raumklang verzichten muss, für den gibt es eingeblendete Icons und Kopfbewegungen des Fahrers, die einen ähnlichen Job erledigen. So oder so wird die Kart-Action von bewährt sehr guter Musik begleitet, ebenfalls eine Mischung aus bekannten und neuen Rhythmen – wobei es mir die irisch angehauchten Weise in der »Pilz-Schlucht« besonders angetan haben. Dazu gibt es den üblichen Mischmasch aus putzigen Stimmchen, Rasenmäher-Motoren und knuddeligen Soundeffekten.

Ach ja: Der voluminösen Spielepackung liegt ein weißes Lenkrad bei, das einfach super ist! An sich ist das nichts Besonderes, Ubisoft hat bei GT Pro Series <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=10327′)“>

ja schon mal den gleichen Gedanken gehabt. Aber während das dortige schwarze Teil genauso furchtbar wie das Spiel war, ist das hiesige »Wii-Wheel« durchweg gelungen: Es fasst sich gut an, alle Tasten sind wunderbar zu erreichen (ihr klemmt einfach die Wiimote vorne rein), besonders die hinten liegende B-Taste, 

Habt ihr die 100cc-Klasse gemeistert, dürft ihr auch mit eurem eigenen Mii an den Start gehen.

die zum Driften dient, ist perfekt platziert. Die Abfrage erfolgt präzise und ohne spürbare Verzögerung, das Spielgefühl ist hervorragend. Und wer keine Lust auf Herumgerudere vor dem Fernseher hat, den stellt Nintendo vor die Qual der Wahl: Wiimote? Wiimote mit Nunchuck? Classic Controller? GameCube Controller? Ihr könnt alles nutzen. Und das Schöne daran: Alles funktioniert auch ganz wunderbar. Lediglich mit dem GameCube-Pad gibt es Schwierigkeiten beim Auslösen der Stunts, liegt das Digikreuz doch ein Stück unter dem Analogstick, was mehr Umgreifen als beim Classic Controller erfordert. Aber nichts, woran man sich nicht schnell gewöhnen würde. Keine Variante bietet unüberbrückbare Vor- oder Nachteile, wer trotzdem nach einer Ausrede suchen möchte, der wird froh sein, dass bei Online-Rennen eingeblendet wird, welcher Fahrer das Lenkrad verwendet und welcher nicht. Und gerade hier wird man noch froher darüber sein, dass Nintendo aufgrund des neuen Drift-Systems das gefürchtete »Snaking« unmöglich gemacht hat. Ihr wisst schon: Die Drift-Sprung-Kombination, mit der Profis mit einer Art Dauerturbo rasend schnell durch jeden Level flitzen konnten. Zwar erforderte diese Technik mehr als alles andere eine übermenschliche Portion Skill, versaute jedoch jedes Online-Match. Wollen doch mal sehen, wie lange es dauert, bis ein Pendant in Mario Kart Wii entdeckt wird.