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Mario vs. Donkey Kong im Test: Kleine Klempner, großer Spaß?

Wir schreiben das Jahr 2004, als nicht nur Mario und sein ewiger Rivale Donkey Kong auf den Game Boy Advance marschieren, sondern auch eine Armee aus kleinen Spielzeugklempnern: Mit Mario vs. Donkey Kong debütierte die mittlerweile sechs Spiele umfassende Puzzle-Reihe auf dem Handheld und demonstrierte abermals, dass Nintendos Maskottchen mehr als nur Laufen und Springen kann. Beides ist in dem Rätsel-Ableger trotzdem nötig, schließlich retten sich die entführten Mini-Marios nicht von selbst. Die Neuauflage bringt den Nischen-Titel nun satte 20 Jahre später auf die Nintendo Switch, verleiht ihm einen zeitgemäßen Look und Soundtrack und erweitert ihn um ein paar Level. Ob das reicht, um das 50-Euro-Preisschild zu legitimieren und wie viel in dem aufgehübschten Mario vs. Donkey Kong-Port wirklich steckt, erklären wir euch im Test.

© Nintendo / Nintendo

Spielt dasselbe Spiel nochmal! Dasselbe Spiel? Nicht ganz!
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Die Welten orientieren sich jeweils an einem spezifischen Thema, das ändert sich auch nach dem ersten Abspann nicht. © 4P/Screenshot

Habt ihr nach rund fünf Stunden dann das erste Mal den Abspann gesehen, ist Mario vs. Donkey Kong zum Glück noch nicht vorbei. Stattdessen erwarten euch noch einmal eine Reihe an Bonuswelten, in denen das bisherige Spielprinzip auf den Kopf gestellt wird: Statt sich selbst den Schlüssel zu holen, hängt dieser nun an einem Mini-Mario, den ihr, ähnlich wie zuvor in den speziellen Leveln, erfolgreich an Feinden und Fallen vorbei zur Tür führen müsst. Nach wie vor gibt es drei Geschenke, die nun teilweise von dem Spielzeugklempner eingesammelt werden müssen, weil sie für euch unerreichbar sind. Zwar sind die Stages insgesamt kürzer als vorher, weil sie nur noch aus jeweils einem Abschnitt bestehen; trotzdem sorgt die mechanische Veränderung für gelungene Abwechslung und erweitert das sonst viel zu kurze Rätselspiel zusammen mit den erwähnten Profi-Leveln um dringend nötige Inhalte.

 

Apropos Inhalte: Ein paar frische haben es in den überarbeiteten Port natürlich auch geschafft. Zwei neue Welten, darunter das an einen Freizeitpark erinnernde Muntere Miniland, mit jeweils acht frischen Stages, laden zu zusätzlichen Knobelaufgaben ein. Damit halten natürlich auch neue Gimmicks und Rätsel Einzug ins Spiel: Da wären zum Beispiel farbige Blumen, die euch oder Gegenstände bei Aktivierung mit einem Luftstoß in eine bestimmte Richtung und so in ungeahnte Höhen oder über Abgründe befördern. Oder die in Super Mario 3D Land eingeführten Warp Boxen, die hier nun ebenfalls mit Farbschaltern gekoppelt wurden. Die neuen Level fügen sich nahtlos in die bestehenden ein und erweitern das Gesamtpaket organisch – ganz so, wie es in einem Port sein sollte, der mit einem höheren Preis als das Original aufschlägt.

 

Auf Hochglanz poliert

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Neue Optik, neue Level: Ein bisschen mehr als das Original hat Mario vs. Donkey Kong durchaus zu bieten. Hier: Ein Level aus dem Munteren Miniland. © 4P/Screenshot

Was darf in einer Neuauflage natürlich ebenfalls nicht fehlen? Richtig, eine Rundumsanierung von Optik und Soundtrack. Die einst körnige Pixel-Präsentation ist dem geschliffenen Look moderner Nintendo-Titel gewichen, am ehesten vergleichbar mit den New Super Mario Bros.-Titeln: Die Hintergründe sind detailreich ausgearbeitet, auch wenn sie lediglich als passive Kulisse dienen, während die Level-Bauteile mit knalligen, aber nicht aufdringlichen Farben aufwarten. Ein konventioneller, aber harmonischer Anblick, der gut zu der Identität des von Mario vs. Donkey Kong passt, das eher mit seinen Rätseln fesseln als mit phänomenalen optischen Spielereien beeindrucken will – Super Mario Bros. Wonder lässt grüßen.

 

Abermals sehr gelungen: Der Soundtrack, der nun richtig schön klar aus den Lautsprechern der Nintendo Switch tönt und überraschend jazzig daherkommt. Gerade in einer der späteren Welten geben sich Klavier, Schlagzeug und Saxophon die Hand und entfalten eine Noir-artige Großstadtatmosphäre, die hervorragend zum optischen Thema passt. Ansonsten dürfen sich (nicht nur) Fans des Originals auf die vielen eigenwilligen Geräusche freuen, die Donkey Kong oder die Mini-Marios von sich geben, und die wesentlich zum Charme des Spiels beitragen.

 

Nintendos wilde Preispolitik

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Wer alle Profi-Level spielen möchte, muss auch alle Geschenke sammeln. Selbst die eingeschlossen lässt sich Mario vs. Donkey Kong in rund zehn Stunden beenden. © 4P/Screenshot

Bleibt abschließend ein Blick auf den Preis, der angesichts vergangener Ports und Remaster erneut ein wenig unstimmig wirkt. Das 2023 per Shadow-Drop veröffentlichte Metroid Prime Remastered mit leichten Quality-of-Life-Changes und aufgehübschter Grafik kostete 39,99 Euro, das in Sachen Neuerungen vergleichbare The Legend of Zelda: Skyward Sword HD hingegen 59,99 Euro. Mehr Spiel für ihr Geld bekamen Fans derweil bei der aus aus Super Mario 64, Super Mario Sunshine und Super Mario Galaxy bestehende Kollektion für 59,99 Euro oder dem Doppelpack Pikmin 1 und 2 für 49,99 Euro, die allerdings auch alle unbearbeitet auf die Nintendo Switch geworfen wurden.

 

Bei Mario vs. Donkey Kong hat man sich nun für ein Preisschild von 49,99 Euro entschieden: Zehn Euro weniger als bei brandneuen Spielen, aber für meinen Geschmack immer noch zehn Euro zu viel. Ein überarbeitetes Puzzle-Game mit minimal mehr Inhalt als das Original und nur circa zehn Stunden Unterhaltung wirkt auch knapp unter Vollpreis noch happig, vor allem verglichen mit der Konkurrenz. Zwar sträube ich mich normalerweise gegen das Gegenüberstellen von Kaufpreis und Spielzeit, aber bei einem Blick auf genauso lange Blockbustern, die mit spektakulären Versatzstücken um sich schmeißen, oder auf Genre-Kollegen, die ähnlich viel für deutlich weniger bieten, stößt mir der Preis von Mario vs. Donkey Kong doch ein wenig sauer auf.

 

Hätte man den Titel zusammen mit dem damals für den Nintendo DS veröffentlichten und spielerisch zugegebenermaßen sehr unterschiedlichen Nachfolger Mario vs. Donkey Kong: Marsch der Mini-Marios für 59,99 Euro angeboten, stünde hier jedenfalls eine klarere Kaufempfehlung. Falls ihr euch selbst noch unsicher seid, ob euch das am 16. Februar exklusiv für die Nintendo Switch erscheinende Mario vs. Donkey Kong das Geld wert ist, könnt ihr bereits mit einer kostenlosen Demo selbst reinschnuppern.