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Marvel Ultimate Alliance 3: The Black Order (Rollenspiel) – Brawler statt Superhelden-Diablo

Marvel Ultimate Alliance 2 liegt zehn Jahre zurück und fällt damit in die Zeit, als das Marvel Cinematic Universe, das vor kurzem mit Avengers Endgame seinen vorläufigen Höhepunkt fand, noch in den Kinderschuhen steckte. Jetzt ist das Action-Rollenspiel wieder da und möchte exklusiv auf Nintendo Switch mit einem neuen Team im Hintergrund für Furore sorgen. Im Test klären wir, ob das Vorhaben mit Marvel Ultimate Alliance 3 gelungen ist.

© Team Ninja / Marvel Entertainment / Nintendo

Fast wie früher

Mechanisch orientiert sich Team Ninja an der Formel, die seinerzeit von Raven Software bzw. Vicarious Visions in den alten Ultimate-Alliance-Spielen eingesetzt wurde: Vier Helden in einem Team, die in Effekt strotzenden Kämpfen ihre Hände, Waffen und Fähigkeiten gegen eine zahlenmäßig zumeist überlegene Gegnerarmee einsetzen. Ebenfalls beibehalten hat man die Sonderboni, die bestimmte Gruppenzusammenstellungen bereithalten. Spielt man solo, kann man jederzeit zwischen den Helden umschalten, um z.B. deren Sonderangriffe einzusetzen oder mit denen der anderen Figuren abzustimmen, um so genannte Synergie-Fähigkeiten zu aktivieren. Dabei geht die Nutzung recht simpel vonstatten: Während die obere Schultertaste dazu dient, die vier Spezialattacken „normal“ abzufeuern, kann man über die untere Schultertaste die Synergie nutzen, wenn ein Charakter mit einer ergänzenden Fähigkeit in der Nähe ist. Ist man mit seiner derzeit kontrollierten Figur in der Nähe, wenn ein KI-Held eine Synergie anfordert, wird dies über einen Pfeil sowie eine Knopfdruckaufforderung markiert und ein kleines Zeitfenster geöffnet, in dem man reagieren kann.  Sehr angenehm: Man kann mit bis zu vier Spielern im Couch-Koop seinen Superhelden-Fantasien nachgehen, wobei ggf. offene Stellen weiter von der KI gesteuert werden, aber alle anderen Akteure vor dem Bildschirm bei Bedarf zu den KI-Figuren wechseln können. Leider gibt es hier keinen dynamischen Splitscreen wie in den Lego-Spielen, so dass alle immer auf einem Bildschirm Platz finden müssen. Dass die verbale Abstimmung von Synergien oder den mächtigen Extrem-Allianz-Angriffen, die allerdings sehr recht lang bis zur Aufladung benötigen, mit Kumpels einfacher ist, versteht sich von selbst. Außerdem kann man so die KI-Aussetzer umgehen, die z.B. in bestimmten Bosskämpfen (Hallo Ultron!) für Probleme sorgen. Anstatt den mit zeitlichem Vorlauf angekündigten Strahlen auszuweichen und sich an einen sicheren Ort zu begeben, verharren sie häufig in der Schussbahn. Und wenn für solche Dummheiten alle der Wiederbelebungsmöglichkeiten eingesetzt werden müssen, nervt das.

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Ultimate Alliance 3 lässt seine Ursprünge als Action-Rollenspiel fast komplett hinter sich und präsentiert sich eher als klassischer Brawler mit Couch-Koop. © 4P/Screenshot

Dessen ungeachtet wird man auch solo dank der unkomplizierten, wenngleich bei Ausweichbewegungen gelegentlich etwas trägen Steuerung schnell sowie zumeist gut unterhalten. Die wenigen Schalterrätsel, deren Lösung stets zu offensichtlich ist, hätte man sich allerdings schenken können. Diese augenscheinlich zur Auflockerung der mitunter chaotischen Action angelegten Puzzles sind nicht mehr als überflüssige Lückenfüller. Bei den schick inszenierten Auseinandersetzungen zeigt Team Ninja jedoch seine Expertise, die es im Bereich kampfbasierter Action-Adventure in den letzten gut 15 Jahren sammeln konnte. Da bei Ultimate Alliance 3 gleichzeitig die Rollenspiel-Elemente bei der Charakterentwicklung weiter zurückgestuft wurden, spielen sich die Marvel-Stars eher wie Hauptdarsteller eines dreidimensionalen Final Fight oder Streets of Rage als ein Diablo mit Superhelden. Diese Neuausrichtung wird immerhin konsequent verfolgt und zeigt sich auch in den seitwärts scrollenden Abschnitten, die Assoziationen an Arcade-Klassiker wecken. Jeder Charakter ist auf vier Fähigkeiten beschränkt, die man alle recht früh mit Level 20 freigeschaltet hat. Man kann zwar festlegen, welche der Fähigkeiten man bevorzugt in vier Stufen weiterentwickelt, doch eine darüber hinausgehende Figurenentwicklung sucht man vergeblich. Man kann nur noch maximal vier der zahlreich ausgeschütetten ISO-8-Elemente ausrüsten und damit die Figuren minimal individualisieren. Zusätzlich darf man auf einer Art Superhelden-Sphärenbrett die allgemeinen Werte aller Allianz-Kämpfer in sieben großräumig angelegten Rastern steigern.

Kleine Unstimmigkeiten

Mit über 30 Figuren ist viel Raum für Experimente, um sein Lieblingsteam zu finden – oder die Gruppierung, die für den aktuellen Gegner-Typ bzw. Boss am besten geeignet ist. Schade ist allerdings, dass nicht oder nur selten genutzte Charaktere im Hintergrund nicht automatisch mitleveln. Es ist durchaus nervig, wenn man z.B. eine Gruppe im Levelbereich von 20 bis 25 hat und dann einen oder mehrere Mitstreiter mit Figuren einer niedrigen Charakterstufe ersetzt. Nicht nur, dass diese noch nicht alle Fähigkeiten nutzen dürfen. Sie haben im Kampf natürlich häufig Nachteile und sind das erste Opfer. Mit nur drei Wiederbelebungen pro Abschnitt (es wird an häufig platzierten Shield- bzw. Kontroll-Punkten wieder aufgeladen) überlegt man sich mehrfach, ob man dieses Risiko auf sich nehmen will. Über XP-Würfel und Besuche in den über 70 Abschnitten der Infinity-Welt kann man zwar die Charakterstufen „grinden“. Doch da die Infinity-Bereiche nur Wiederholungen bestimmter

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Die Bosse haben es in sich. Gegen Ende übertreibt es Team Ninja allerdings mit dem Final-Marathon. © 4P/Screenshot

Elemente aus der Kampagne sind, wenngleich um neue Aufgaben oder Zeitlimits ergänzt, hält sich die Motivation in Grenzen, mit einer niedrigstufigen Figur zig mal die gleiche Infinity-Mission zu spielen, um sie damit für eine Infinity-Aufgabe im nächsten Levelbereich vorzubereiten.

Das ist insofern schade, da sich die Figuren allesamt angenehm unterschiedlich spielen und sich in der Gruppendynamik durchaus interessante Wechselwirkungen ergeben. Ebenfalls schade: Durch die stark zurückgestuften Rollenspielelemente hat Team Ninja wohl keinen Grund gesehen, die Abschnitte lebendig zu gestalten. Selbst im Dschungel von Wakanda wirken die natürlichen Korridore steril und sind trotz zerstörbarer Gegenstände ebenso wie die Flure, Gänge oder sonstige Verbindungswege nur dazu da, um zur nächsten Arena zu führen, anstatt über die Umgebung die Geschichte weiter zu erzählen bzw. neue Aspekte hinzuzufügen. Dementsprechend halten sich Erkundungsreize in Grenzen – auch wenn man immer wieder auf geheime Areale stößt, die nur durch einen Synergie-Effekt geöffnet werden können. Dass zudem die Kulisse vor allem im Mobilbetrieb nicht ganz sauber läuft, wobei auch im gedockten Zustand viele gleichzeitige Gegner und der Einsatz gleichzeitiger Spezial-, Synergie- oder Extrem-Attacken die Bildrate kurzzeitig einstürzen lassen, ist ebenfalls bedauerlich.

  1. Passierte auch wenn alle Duplikate weg waren, bis auf einen, nur nicht so stark wie wenn noch Duplikate da sind. Der Kampf war ein DPS Rennen gegen diese unvermeidbare Mechanik. Haben mittlerweile weiter gespielt nur das Gameplay ist einfach unterirdisch und das Leveldesing von 1990: Schlauch, Halle, Schlauch, Halle.
    Da Synergie Attacken das Brot und Butter des Schadens sind, kann man sein Team auch nicht aufstellen wie man möchte, sondern muss mit teils seltsamen Kombinationen spielen. Mir gefällt es überhaupt nicht und meinem Sohn auch nicht und wir beide sind eigentlich Fan der Charaktere.
    Ich würde Jedem raten es vor einem Kauf zu testen, das Gameplay ist mit das schlechteste was ich seit langem erlebt habe und liegt mir gar nicht. Die Helden sind lahm, unresponsiv (in den Block gehen dauert fast eine Sekunde) und es gibt keine optischen Tells der Attacken der Gegner, was in den Brawls mit immer 4 Helden und oft 12 und mehr Gegnern auf meinem 75' Fernseher einfach nicht verfolgbar ist und deshalb zu Button Mashing verkommt, solange man nicht alleine spielt und der Bildschirm auf Dich zentriert ist. Wenn man alleine spielt mag das nicht so auffallen, aber als Couch Koop funktioniert der Titel nicht für mich und für Kinder ist das Spiel auf Leicht VIEL zu schwer und mein Sohn spielt mit mir Bro Force bis zum Endboss, spielt Super Mario Odysee alleine durch und ist eigentlich ziemlich gut für sein Alter am Pad.
    Zum Thema Charakterdesign kann ich nur sagen, dass ich das als eine der großen Stärken des Titels sehe. Wer mit dem unterirdischem Leveldesign kein Problem hat und wem das Gameplay liegt, der braucht sich über das Chardesign keine Sorgen machen. Die Chars sehen alle sehr gut und detailliert aus, auch die Spezialattacken sind gut gemacht und passen optisch absolut zu den Helden.

  2. JuJuManiac hat geschrieben: 20.07.2019 10:09 Selbst auf Leicht sind wir dann in 5 Anläufen am 2ten Boss Mysterio gescheitert, der Angriffe über den gesamten Bildschirm macht, die selbst beim blocken starken Schaden machen.
    Die Attacke macht er nur, wenn du die Boss-Mechanik vorher nicht richtig machst: Wenn Mysterio sich dupliziert und im Kreis steht, musst du alle attackieren bis du den "richtigen" Mysterio findest. Ansonsten passiert das von dir beschriebene.

  3. DSFreak hat geschrieben: 19.07.2019 18:47 Hallo,
    Ich hab mal eine kurze Frage zum lokalen Koop. Wie läuft das mit dem Level up ab. Alles über einen Account? Also wenn ich Iron Man spiele und mein Kumpel neben dran Groot, dann hab ich sowohl Iron Man als auch Groot gelevelt auf meinem Account, richtig?
    Danke :)
    Ja, so läuft es. Die Chars die neu dazu kommen während dem Spiel haben auch schon einen gewissen Grundlevel und man kann so XP Kugeln finden, die man dann für beliebige Charaktere einsetzen kann.
    Ich hatte es für meinen Sohn (8 Jahre) geholt, nachdem er eine Woche im Krankenhaus war und wir haben es gestern zu dritt gut 2-3 Stunden gespielt und sind eher enttäuscht. Das Leveldesign ist sehr schwach, die Steuerung hat Lag (drückt man blocken, dauert fast 1 Sekunde bis die Arme oben sind) und alle Gegner sind schneller, als die eigene Figur.
    Selbst auf Leicht sind wir dann in 5 Anläufen am 2ten Boss Mysterio gescheitert, der Angriffe über den gesamten Bildschirm macht, die selbst beim blocken starken Schaden machen. Will man dann eine Figur austauschen, muss man die direkt davor geschalteten Mini-Boss fights alle nochmal spielen. Es gibt keine Bodenfelder oder andere direkte Anzeigen, wo ein Angriff treffen wird, so dass es alles sehr willkürlich wirkt. Die Styles der Gegner kommen sekundenschnell, während die eigene Figur eben recht träge und schwerfällig wirkt im Vergleich z.B. zu einem Diablo.
    Momentan würde ich das ganze mit nicht mehr als 60% bewerten, alleine wegen des horrenden Leveldesigns von 1992, das nicht einmal gegen Lego Spiele irgendeinen Bestand hat.
    Der Charakter Fortschritt ist sehr minimalistisch und erlaubt nicht wirklich eine besondere Anpassung an den eigenen Spielstil.

  4. Hallo,
    Ich hab mal eine kurze Frage zum lokalen Koop. Wie läuft das mit dem Level up ab. Alles über einen Account? Also wenn ich Iron Man spiele und mein Kumpel neben dran Groot, dann hab ich sowohl Iron Man als auch Groot gelevelt auf meinem Account, richtig?
    Danke :)

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