Veröffentlicht inTests

Mass Effect 2 (Rollenspiel) – Mass Effect 2

Die zivilisierte Welt stand im Jahr 2183 vor dem Abgrund. Egal ob Menschen, Kroganer, Quarianer, Turianer oder Salarianer – alle Lebewesen der Galaxie wurden von einem apokalyptischen Feind bedroht, der nur ein Ziel verfolgte: Völkermord im großen Stil. Dass die mysteriösen „Reaper“ mit ihren Verbündeten „Geth“ nicht alle biologischen Existenzen auslöschen konnten, lag nur an einem Mann und seiner tapferen Crew. Und genau dieser Held verunglückt bei einem Aufklärungsflug, als zehntausende Menschen spurlos verschwinden…

© BioWare / Electronic Arts

Der-zig-Milliarden-Dollar-Held

Der einzige Mann, der das Universum retten kann?

Warum betreibt Cerberus diesen Aufwand um Shepard? Man braucht ihn angeblich, weil er der Einzige ist, der die Reaper ein zweites Mal aufhalten und als anerkannter Held mächtige Verbündete um sich scharen kann. Man mutmaßt im Gegensatz zur Allianz, dass nicht die Geth, sondern die Reaper und die mit ihnen verbündeten Kollektoren hinter den verschwundenen Kolonien stecken; bloß was haben sie mit all den Menschen vor? Wo sind sie? Und wollen die Reaper erneut alles Leben auslöschen? Falls ja, muss man sie aufhalten. Dass die Allianz ihren eigenen Commander nicht selbst in die Schlacht schickt, liegt angeblich daran, dass sie sich der Gefahr nicht bewusst ist und ihn als verschollenen Kriegshelden bereits ad adcta gelegt hat – eine schwache Erklärung.

Shepard bleibt also keine Wahl. Obwohl er dem Unbekannten, der wie ein Big Boss qualmend über das Schicksal der Menschheit sinniert, misstrauisch gegenüber treten und seine Entscheidungen in Frage stellen kann, ist das Ziel so klar wie linear: Er muss eine schlagfertige Mannschaft aus Spezialisten zusammen stellen und sein neues Raumschiff mit ihrem

Die Milchstraße: Hier fliegt man aktiv mit seinem Raumschiff.

Wissen und weiterer Technik ausstatten, damit man den scheinbar übermächtigen Feinden entgegen treten kann. Das macht zunächst sehr neugierig: Schließlich kann man die Normandy diesmal über zahlreiche Upgrades in den Bereichen Schild, Antrieb oder Waffensysteme aufrüsten – und je nachdem wen man in sein Team holt, ergeben sich evtl. neue Techniken. Wird es irgendwann opulente Gefechte gegen die organischen Riesenraumschiffe der Reaper geben? Wird sich der Zustand der Normandy aktiv beweisen müssen? Kann man sie vielleicht selbst steuern? Wenn diese Fragen mit Ja beantwortet würden, dann würde das Spiel angenehm weiter beben…

Scannen bis zum Einschlafen

Man kann in jedem Sonnensystem zu unbekannten Planeten düsen. Das hört sich gut an, zumal BioWare ja mehr Reize und Mysterien hinsichtlich der Entdeckung versprochen hat. Aber in 80% der Fälle sieht das so aus: Man bekommt eine ausführliche, aber für Story oder Rätsel völlig uninteressante Planetenbeschreibung sowie das 3D-Modell des Himmelskörpers präsentiert – und das darf man dann mit einer Art Fadenkreuz nach den vier Rohstoffen Element Zero, Iridium, Platin und Palladium absuchen. Keine Landung? Nein. Man scannt lediglich die Oberfläche des Planeten, achtet dabei auf die Ausschläge der Anzeige und schießt bei hohen Werten eine Sonde ab, die dann auch gleich Iridium & Co erntet. Das ist zu Beginn ein sehr langatmiger und langweiliger Prozess, den man später immerhin beschleunigen kann.

Man kann Planeten „erkunden“, indem man sie nach vier Rohstoffen absucht und diese erntet.

Genau diese Rohstoffe braucht man wiederum, um seine Waffen und Schilde in bis zu fünf Stufen sowie die Technik der Normandy aufzurüsten. Das ist eine üppige Auswahl und man ist über zig Stunden damit beschäftigt, sein Raumschiff für mögliche Gefechte zu wappnen; schließlich will man vorsorgen und so scannt man einen Planeten nach dem anderen nach Rohstoffen. Zu den kleinen Enttäuschungen von ME2 gehört allerdings die Tatsache, dass man die Normandy fleißig über viele Stunden zu einem schlagfertigen Biest aufrüstet, ohne dass man es von der Leine lassen kann – es gibt weder große Schlachten noch Laserangriffe oder Geschützturmszenen, in denen Schilde und Kanonen auf die Probe gestellt werden. Wozu hat man all die Scans gemacht? Es scheint so zu sein, dass die Normandy lediglich eine gewisse Grundausstattung benötigt, damit man zum Finale düsen kann. Hier fühlt man sich letztlich veräppelt.

Immerhin kann man die Erkundung auf der Karte diesmal selbst steuern: Man darf ein kleines Modell der Normandy über die Sternenkarte navigieren, um Planeten zu erkunden oder an Raumbasen anzudocken. Das ist zwar aktiver als im Vorgänger und man muss sogar nachtanken, aber auch hier schleicht sich Ernüchterung ein, denn es gibt weder die Spannung einer Routenplanung noch Spritknappheit: Man hat so viel Geld und es gibt so viele Nachfüllstationen, dass man sich diese Pseudofreiheit auch hätte sparen können. Warum hat man die Reichweite der Normandy oder Hypersprungportale nicht genutzt, um strategische Entscheidungen vom Commander zu verlangen? Hier hätte man auch die leider völlig irrelevante Technologie des Raumschiffes einbringen können!          

  1. Klar. Mir liegt es eigentlich auch fern ein Ende herauszuspielen, was nicht auf meinen persönlichen Entscheidungen basiert sondern lediglich ein Resultat guter Internetrecherche ist.
    Denke allerdings trotzdem nochmal die letzte Mission anzugehen und zumindest eine Entscheidung nochmal anders zu fällen. Mir war nämlich bereits bei der Ausführung schon klar, dass es nicht meiner Philosophie entspricht und hatte bereits Sekunden danach gewünscht anders entschieden zu haben.
    Tolles Spiel übrigens, besser als der erste Teil, imo. Jedenfalls das meiste betreffend. Mehr dazu morgen im VDT. :wink:

  2. hydro-skunk_420 hat geschrieben: 08.04.2017 20:42 Sorry für's Thread Ausgraben, aber ich denke mit meinem Anliegen hier richtig zu sein.
    Necro. :Buch:
    Ich hoffe ein paar von euch können sich noch gut an den zweiten Teil erinnern um meine Frage beantworten zu können.
    Wie wichtig ist ein "perfektes Ende" für den dritten Teil?
    Show
    Nicht wirklich wichtig. Das hat quasi eine eigene Story mit eigenem Ende. Es könnte, dürfte, Einfluss auf die letzte Abschlusssequenz haben. Aber nichts, was die Story gravierend verändern dürfte. Allenfalls ein paar Missionen weniger - was ich eher bezweifel - und ein paar Dialoge fallen anders aus - was sehr stark der Fall sein dürfte.
    Aber:
    Im Sinne der Trilogie, spiel mit deinen Entscheidungen weiter. "Genieße" die Konsequenzen. Genieße die Möglichkeit Entscheidungen und Konsequenzen, auch wenn sie teils sehr gering ausfallen, durch drei Spiele ziehen zu können. So episch die Trilogie an sich schon ist, damit wird es noch ein Stück epischer. Also enjoy the epicness.

  3. Sorry für's Thread Ausgraben, aber ich denke mit meinem Anliegen hier richtig zu sein.
    Ich hoffe ein paar von euch können sich noch gut an den zweiten Teil erinnern um meine Frage beantworten zu können.
    Wie wichtig ist ein "perfektes Ende" für den dritten Teil?
    Habe das Spiel soeben durchgespielt und im Internet gelesen, dass man ein perfektes Ende erreichen kann, wenn man wohl insbesondere in der letzten Mission die richtigen Entscheidungen trifft. Ganz offensichtlich habe ich das nicht, denn...

    Show
    ich habe zwei Crew-Mitglieder verloren, einmal Legion und einmal Grunt. Zudem habe ich eine Entscheidung getroffen, bei der mir im Nachhinein alles andere als wohl bei ist: Ich habe das Kollektorenschiff NICHT zerstört und sie dem Unbekannten als Spielzeug hinterlassen. Sein schelmisches Grinsen am Ende zeigt mir recht deutlich, dass das keine gute Entscheidung war... oder?

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1