Veröffentlicht inTests

Max Payne 2: The Fall of Max Payne (Action-Adventure) – Max Payne 2: The Fall of Max Payne

2001 dominierte ein Name das Actiongenre wie kein anderer: Max Payne. Großartige Optik und Spielbarkeit, aufregende Features wie Bullet-Time und eine düstere, außergewöhnlich vorgetragene Story machten das Werk der Finnen von Remedy zum Kassenschlager. Seitdem sind mehr als zwei Jahre vergangen – zwei lange Jahre, in denen das Genre viele konkurrenzfähige Titel hervorgebracht hat. Vor knapp drei Monaten schlug nun Max Payne 2 wie eine Bombe auf dem PC ein, jetzt sind die Konsolen dran – wie schlägt sich Herr Schmerz auf Xbox und PS2? Durchladen und mitlesen!

© Remedy / Take 2

Noch immer steuert ihr Max aus der Schulterperspektive, und legt euch mit massig Gegnern an. Diese sind abwechslungsreicher als gehabt, allerdings begegnet ihr gewissen Standard-Widersachern das ganze Spiel hindurch. Die Feinde bestechen leider nicht gerade durch hohe Intelligenz: Zwar verstecken

Ihr könnt neuerdings auch vom Boden aus feuern – gerade gegen größere Gegneransammlungen äußerst nützlich! (PS2)

sie sich geschickt oder umlaufen Euch schon mal, sind allerdings auch in kleinen Gruppen kaum mehr als Kanonenfutter – lediglich aus einiger Entfernung haben sie die Trümpfe in der Hand. Max hingegen trägt unter seinem kurzen Ledermantel ein größeres Waffensortiment mit sich herum, als Neo in der Matrix verpulvert – Pistolen, Gewehre, Granaten, Molotovcocktails.

Der größte Teil der Firepower ist bekannt, einiges ist jedoch neu: Granatwerfer, Jackhammer, Colt Commando, Baseballschläger und Brechstange wurden gestrichen, dafür kamen vergleichbare Kaliber ins Sortiment wie M4, Kalashnikov, Striker (Dauerfeuer-Schrotgewehr), MP5 (Schnellfeuerwaffe mit Zielfernrohr) sowie ein weiteres Scharfschützengewehr. Außerdem dürft ihr die Desert Eagle jetzt beidhändig abfeuern und Gegner ausknocken. Praktisch ist auch, dass ihr neuerdings neben der Hauptwaffe auch Granaten oder Molotovs in den Händen halten könnt. Und natürlich könnt ihr euch dank des Quicksave-System das Leben sehr leicht machen, jedenfalls auf der Xbox. Auf der PS2 müsst ihr jedes Mal ins Hauptmenü wechseln, wenn ihr speichern wollt, außerdem dauert das Anlegen des Spielstands schier ewig. Leider haben die Entwickler bei den Obergegnern den Rotstift angesetzt. Ihr müsst jetzt nur noch ganz am Ende des Spiels gegen einen mega-harten Widersacher antreten, der neben Firepower auch nach Hirnschmalz verlangt – schade. Die Steuerung musste natürlich den Konsolen-Gegebenheiten angepasst werden, und hat den Sprung brauchbar geschafft: Ihr könnt an den Tasten herumkonfigurieren, ein praktisches Autoziel-System hilft euch im Kampf gegen die Feindscharen. Natürlich ist das Ganze nicht so eingängig wie eine Maus/Tastatur-Kombination, mit etwas Übung jedoch gut zu bewältigen.

Grafisches Dauerfeuer

Die PS2-Version ist grafisch am schwächsten, besonders die Figuren sehen recht grob aus. (PS2)

 Max Payne 2 sorgte auf dem PC für Staunen und vielerorts klappende Kinnladen. Die Konsolen-Fassungen müssen vor dieser Version leider gehörig den Hut ziehen, besonders die PS2 sieht im direkten Vergleich jämmerlich aus: Die vormals sehr hoch aufgelösten Texturen mussten rigoros runtergerechnet werden, wodurch natürlich viele Details schlicht flöten gehen. Die Texturen leiden an Farbarmut, die Partikel-Effekte kochen auf Sparflamme, es gibt keinerlei Echtzeit-Schatten und alles wirkt aufgrund der niedrigen 

Auflösung sehr grob. Zu schlechter Letzt schleicht sich immer wieder ein Ruckeln ins Spiel – manchmal kann man nicht mal genau sagen, ob man es jetzt mit gewollter oder unfreiwilliger Zeitlupe zu tun hat.

Auf der Xbox sieht die Sache schon besser aus: Alles bleibt stets flüssig, die Texturen sind passabel aufgelöst und Max wirft einen realistischen Schatten – allerdings nur er, die Gegner tragen lediglich kreisrunde Blobs unter den Füßen. Allerdings wurde auch hier an Effekten gespart: Es gibt keinerlei Reflektionen (auf Autos, Pfützen usw.), Partikeleffekte wie Mündungsfeuer oder Explosionen sehen im Vergleich zum hochglanzpolierten PC-Vorbild sehr lasch aus. Immerhin gibt es auf der Sony-Konsole einen 16:9-Modus.