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Moto GP 13 (Rennspiel) – Moto GP 13

Die MotoGP ist für Milestone keine Unbekannte: Schon 2007 und 2008 durften sich die Italiener an der Reihe versuchen, wurden unter Capcom aber zuletzt durch Monumental Games ersetzt. Mittlerweile haben die Zweirad-Spezialisten selbst die FIM-Lizenz ergattert und vereinen mit SBK und der FIM Motocross Weltmeisterschaft alle wichtigen Motorrad -Rennspiele unter einem Dach. Aber wie so oft ist eine Monopolstellung nicht unbedingt ein Garant für Qualität…

© Milestone / Namco Bandai / Milestone

Neue Engine, alte Schwächen

[GUI_PLAYER(ID=106515,width=400,text=Das Nachtrennen in Katar gehört selbstverständlich ebenfalls zum Rennkalender.,align=left)]Angesichts der angestaubten Technik, mit der Milestone schon seit Jahren enttäuscht, war die Ankündigung einer neuen Engine längst überfällig. Jetzt soll sie bei MotoGP 13 erstmals ihre Muskeln spielen lassen. Finden die Entwickler endlich wieder den Anschluss an die überlegene Racing-Konkurrenz wie Codemasters oder das neu gegründete Team von Playground Games (Forza Horizon)? Nein! Im Gegenteil: Wenn man sich die tristen Kulissen der offiziellen Pisten oder die groben Details der Motorräder von der Moto3 über Moto2 bis hin zur MotoGP so anschaut, fragt man sich, wo die grafische Steigerung sein soll.

Okay, es gibt ein paar neue Animationen, die gerade beim Abfangen des Motorrads durchaus prima aussehen, sich aber ständig wiederholen und irgendwann gekünstelt wirken. Vor allem in den ruckelanfälligen Wiederholungen bekommt man den Eindruck, als würden Klone auf den Bikes sitzen: Alle atmen zur gleichen Zeit, alle steigen mit exakt der gleichen Animation auf ihre Maschinen. Dass es teilweise so aussieht, als würden sie mit ihren Maschinen über den grob dargestellten Asphalt schweben, gerät da fast schon zur Nebensache. Genau wie der Umstand, dass es schon mal passieren kann, dass in den Höhepunkt-Szenen der Sattel eines Motorrads mal leer bleibt – kein Scherz! Auf der PS3 lässt sich das trübe Biker-Leben übrigens in einem Fotomodus verewigen, wobei die Bilder im Ordner der XMB abgeheftet werden. Auf 360 und PC darf man im Pausemodus zwar ebenfalls die Kamera frei bewegen und einstellen, aber keinen Schnappschuss anfertigen. Muss man nicht verstehen, macht aber nichts, da es hier eh nichts gibt, das man fotografisch festhalten möchte. Außer vielleicht surreale Situationen, wenn die Konkurrenz nach einem Sturz mangels Kollisionsabfrage durch den Körper des verunglückten Fahrers hindurch rast als wäre er ein Geist.   

Technikbremse

Unter Simulationsbedingungen wird es vor allem in Kurven schwierig, die Kontrolle über die Maschine zu behalten.
Unter Simulationsbedingungen wird es vor allem in Kurven schwierig, die Kontrolle über die Maschine zu behalten. © 4P/Screenshot

Auf den Konsolen läuft die neue Engine generell nur mit maximal 30 Bildern pro Sekunde, während z.B. Forza Motorsport 4 oder Gran Turismo 5 eindrucksvoll zeigen, dass die aktuellen Geräte durchaus in der Lage sind, Simulationen mit 60 Bildern pro Sekunde darzustellen und dabei auch noch mit detaillierten Boliden sowie ansehnlichen Kulissen zu überzeugen. Nicht zu vergessen, dass Climax schon auf der ersten Xbox dieses Kunststück mit seinen gelungenen Titeln rund um die MotoGP möglich gemacht hat. Milestones Technikgerüst schafft nicht einmal, konstant 30 Bilder pro Sekunde aufrecht zu erhalten und damit für eine flüssige Darstellung zu sorgen: Auf 360 und PS3 geht die Bildrate auf manchen Streckenabschnitten massiv in den Keller und vom eigentlich ordentlichen Geschwindigkeitsgefühl, das vor allem in der immersiven Helmansicht zur Geltung kommt, bleibt in diesen Momenten nicht mehr viel übrig. Vor allem in Regenrennen bewegt man sich hart an der Grenze zur Unspielbarkeit, wenn sich zu viele Motorräder gleichzeitig auf dem Bildschirm tummeln, wobei vor allem die 360-Fassung mit der Bildrate zu kämpfen hat. Generell läuft es auf der PS3 etwas runder, wenn auch längst nicht perfekt. Dazu kommen wieder die häufigen und langen Ladeunterbrechungen, da Milestone vor jedem neuen Schauplatz wieder Real-Clips präsentieren muss, es dabei aber nicht schafft, bereits die Spieldaten im Hintergrund zu laden. Die Folge: Erst muss man warten, bis das Filmchen abgespielt wird, dann folgt die nächste Unterbrechung, bis man in der Box landet. Immerhin geht es von dort aus gleich in die Startaufstellung und man muss sich nicht noch länger gedulden.

Stürze lassen sich kaum vermeiden: Entweder baut man selbst Mist oder wird schon mal von der KI abgeschossen.
Stürze lassen sich kaum vermeiden: Entweder baut man selbst Mist oder wird schon mal von der KI abgeschossen. © 4P/Screenshot

Der PC bleibt von solchen Problemen weitgehend verschont – die bescheidene Qualität der Grafik bleibt trotz höher aufgelöster Texturen aber auch hier erhalten, inklusive der unterirdischen Regendarstellung, bei der weder Tropfen auf dem Helmvisier oder der Scheibe landen noch die Gischt die Sicht behindert. Zudem scheint die Engine nicht nicht in der Lage zu sein, Nacht- und Regenrennen zu kombinieren, denn das Rasen im Scheinwerferlicht von Katar darf im Spiel ausschließlich unter trockenen Bedingungen stattfinden, während man in Einzelrennen für alle anderen Pisten die Witterungsverhältnisse in fünf Variationen von trocken über wolking bis hin zur nassen Strecke und Regen festlegen darf. Ist man länger unterwegs, kann man laut Entwicklern sogar von Wetterwechseln überrascht werden – im Rahmen unserer Testfahrten traten diese allerdings nicht auf.

  1. Ich suchte seit ein paar Tagen die Vita-Version - also sooo schlimm finde ich die Framerate nun auch nicht, ich habe eigentlich meistens ein flüssiges Rennen. Ist mein erstes Motorradspiel überhaupt und ich hatte am Anfang wirklich starke Probleme, überhaupt um die Kurven zu kommen :lol:
    Ich find's alles in allem gelungen - die Fahrpysik ist wirklich sehr schön und gerade in der MotoGP Klasse muss man sehr feinfühlig zu Werke gehen.
    Von Rempel-KI habe ich (mittlerweile Ende 2. Saison der Karriere) nicht bemerkt.
    Der MP ist allerdings (zumindest auf der Vita) eine mittlere Katastrophe :evil: - ständige Verbindungsprobleme und wild durch die Gegend laggende Gegner - furchtbar!
    Also für lau (PS+) insgesamt sehr gelungen und durchaus für ein paar Tage Spass gut :)

  2. Gerade die Demo gespielt. Für nen 30er wird die PS3-Fassung sicherlich gekauft. Grafik ist leider wirklich sehr enttäuschend. Gerade nach der Ankündigung, dass es eine neue Engine gibt, habe ich diesem Bereich deutlich mehr erwartet.
    Dafür punkte MotoGP 13 mit der Fahphysik und den Animationen. In SBK X (mein einziges Superbike-Spiel) waren mMn die Bikes deutlich zu träge, wodurch vor allem das Durchfahren von Schikanen zur Qual wurde. Dies hat Milestone hier deutlich besser hinbekommen. Auch der extrem sprunghafte Übergange zwischen "Bike ist in der Spur" und "Bike steht quer" ist hier glücklicherweise nicht mehr vorhanden. Mit genügend Feinfühligkeit am Gas und an der Lenkung, kann man die Stärke des Slides praktisch stufenlos kontrollieren. Auch die Animationen wirken trotz ein paar Problemen und Fehlern geschmeidiger und runder. Diesbezüglich ist mir auch noch aufgefallen, dass sich die Fahrstile der Ingame-Fahrer und der ihrer realen Vorbiler ziemlich ähneln. Zwar ist Milestone auch hier nicht komplett akurat, doch es ist schön zu sehen, dass z.B. der Ellbogen vom Game-Marquez deutlich näher am Asphalt, als der von Rossi ist. Auch die grundsätzliche Haltung in der Kurve oder am Kurvenausgang unterscheidet sich von Fahrer zu Fahrer.
    Also sobald MotoGP 13 zum Budget-Preis erhältlich ist, kann man es sich als Rennspiel- und MotoGP-Fan bedenkenlos kaufen (falls man nicht viel Wert auf eine gute Grafik legt).

  3. Vielen Dank! :D Gerade im Hinblick auf die Aussage, dass das Spiel keine inhaltlichen Abstriche gegenüber den anderen Versionen hat, ist es doch ganz interessant zu wissen wie sich die Vitaversion schlägt. Allgemein ist man ja sowieso für jedes halbwegs gute Vita Spiel dankbar.

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