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Moto GP 20 (Rennspiel) – Rasen auf zwei Rädern

Die reale MotoGP-Meisterschaft befindet sich aufgrund der Corona-Pandemie zwar genauso in einer Zwangspause wie viele Sportarten, aber zumindest auf Konsolen und PC darf man dank des offiziellen Spiels die aktuelle Saison erleben. Ob Milestone mit MotoGP 20 die Gedanken an COVID-19 & Co vertreiben kann, klären wir im Test.

© Milestone / Dorna Sports / Milestone / Koch Media

Die Codemasters-Inspiration

Neben den üblichen Modi wie Einzelrennen, Zeitfahren und der klassischen Meisterschaft mit dem Original-Kalender von 20 Läufen oder einer eigenen Zusammenstellung steht die überarbeitete Karriere im Mittelpunkt. Was sofort auffällt: Milestone hat sich bei der Gestaltung einmal mehr von Codemasters und insbesondere der F1-Serie inspirieren lassen. Denn wie beim Vorbild spult man hier nicht einfach nur die Rennwochenenden nacheinander ab, sondern nutzt die Trainings-Sessions ebenfalls zum Absolvieren kleiner Tests, die vom Studieren der Ideallinie über fehlerfreie Konstanz bis hin zum Herantasten ans Renntempo reichen. Und genau wie beim F1-Konzept von Codemasters profitiert auch die Abteilung Forschung & Entwicklung von erfolgreichen Testläufen. Welche neuen Teile in welchem Tempo produziert werden, liegt in den Händen des Spielers, der sich nicht nur als Pilot, sondern auch als Team-Manager beweisen muss. Leider wurde das Entwickeln neuer Komponenten unnötig fummelig umgesetzt, weil man ständig das Personal zwischen Entwicklungs- und Forschungsarbeit hin und- herschieben muss.

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In der Karriere lassen sich diverse Komponenten durch Forschung und Entwicklung verbessern. © 4P/Screenshot

Dabei hat jeder Mitarbeiter bestimmte Stärken und Schwächen hinsichtlich der Weiterentwicklung von Motor, Rahmen, Aerodynamik und Elektronik. Je mehr Leute auf ein Upgrade Projekt angesetzt werden und je qualifizierter sie für den Job sind, desto schneller geht es voran. Zusätzlich beeinflusst das Zusammenspiel zwischen dem Chefingenieur und dem Datenanalyst das Potenzial den Entwicklungsabteilung. Entsprechend sollte man Leute einstellen, mit deren Teamchemie man die maximale Ausbeute erzielen kann. Gleichzeitig muss man aber auch die Gehälter im Auge behalten: Zwar wächst bei erfolgreichem Abschneiden im Rennen der Kontostand, doch sollte man den Vertragsverpflichtungen nicht nachkommen oder zu viel Geld in qualifiziertes Personal investieren, schmilzt das Guthaben so schnell wie ein Eis in der Sonne. Mir fällt der Management-Aspekt insgesamt zu zeitaufwändig aus – vor allem die nötigen Veränderungen bei der Zuteilung des Personals habe ich als nervig empfunden, weil ich stattdessen lieber auf dem Sattel gesessen hätte. Im Vergleich gefällt mit der bisherige Ansatz von Codemasters deutlich besser: Zwar gibt es auch bei F1 verschiedene Abteilungen und sogar viel mehr Entwicklungsoptionen, aber mit Personalfragen muss man sich dort nicht im Detail herumschlagen. Die Idee, der Karriere mit der Entwicklung von Komponenten mehr Tiefe und den Trainings-Session mit speziellen Aufgaben mehr Gewicht zu verleihen, ist gut. Die Umsetzung hätte allerdings besser sein können.      

Dynamische Einstellungen

Und noch etwas erinnert an die F1-Spiele von Codemasters: Nicht nur elektronische Fahrhilfen wie die Traktionskontroller lassen sich dynamisch während der Fahrt über ein Multifunktions-Display anpassen, sondern auch die Motorenleistung, die sich gleichzeitig auf den Benzinverbrauch auswirkt. Genau wie hinter dem Steuer der F1-Boliden fungiert die dynamische Anpassung der Leistung auch hier als ein taktisches Mittel, wie man sein Rennen gestalten möchte. Der erste Schritt erfolgt bereits vor dem Start, wo man sich nicht nur für die bevorzugte Reifenmischung, sondern auch die mitgeführte Spritmenge und damit das Gewicht des Motorrads entscheidet. Die Anpassungen während des Rennen sind eine prima Sache, allerdings hätte Milestone die Systeme und deren Auswirkungen gerade für Anfänger besser erklären müssen anstatt sie ins kalte Wasser zu werfen.

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Beim Setup lassen sich viele Einstellungen vornehmen. Für Unterstützung kann man sich von seinem Mechaniker beraten lassen. © 4P/Screenshot

Besser hat man den Umgang mit dem Setup gelöst, was mit Einstellungen an Federung, Lenkung, Getriebe, Bremsen und dem elektronischen Steuergerät trotz relativ grober Schritte durchaus komplex sein kann. Allerdings kann man sich an seinen Renntechniker wenden und ihm konkret sagen, woran es hapert, woraufhin er Lösungen vorschlägt. Es mangelt an Präzision beim Einlenken und das Bike neigt zum Untersteuern? Verlagere das Gewicht nach vorne, um die Bodenhaftung auf dem Vorderrad zu erhöhen! Der Techniker nimmt in diesem Fall selbst die Setup-Änderungen vor und versteift in diesem Fall u.a. die Federn, erhöht die Druckstufendämpfung am Vorderrad und verstärkt die Motorbremse um eine Stufe. Das ist ein guter Ansatz, um langsam im die Setup-Materie einzutauchen und noch etwas dabei zu lernen.

  1. Pentanick hat geschrieben: 04.05.2020 18:01 Und so als Dankeschön: Wie kommt man gut aus den Startlöchern?
    In diesem speziellen Fall, keine Ahnung.
    Im Allgemeinen aus eigener Erfahrung: Mittig im Drehzahlbereich zwischen höchstem Drehmoment und höchster Leistung des Motors einkuppeln.
    Das hängt aber auch von der Getriebeübersetzung ab.
    Langer erster Gang - mehr Drehzahl beim Start
    Kurzer erster Gang - (du wirst es ahnen) weniger Drehzahl beim Start

  2. Hm, ich meinte volle Kraft auf der Bremse. Dies ist der Bezug zu Forza. Und ich denke, dass dieser Punkt essenzieller ist als das Rausbeschleunigen. Und trotzdem hast Du mich eiskalt erwischt. Möglicherweise sogar total frostig, wenn es bei der MotoGp-Klasse beim Anbremsen .. Du weisst schon.

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