Der Comic-Stil fällt genau so kariesfördernd aus wie im Vorgänger. Schon zu Beginn des Spiels wuselt ein derart putziges Ferkel vor dem im Editor gebastelten Protagonisten entlang, dass man es am liebsten knuddeln und wuddeln oder aber schreiend weglaufen möchte –
je nachdem, wie kitschresistent ihr seid. Passend zur Ausrichtung auf die junge Zielgruppe dürft ihr manche Viecher streicheln. Die portionierte Dosis Zärtlichkeit sorgt nicht nur für ein vergnügt grunzendes Schweinchen, sondern verschafft euch außerdem wertvolle Essenzen. Diese bunten Gegenstände benötigt ihr als Grundstoff für allerlei Bauwerke, die ihr im Laufe des Spiels aus dem Boden stampft.
Nicht nur die Tierchen lassen den Baustoff springen, wenn ihr nett zu ihnen seid. Ihr könnt auch eure Chefin, eine mürrische Comic-Variante von Sarah Palin, aufmuntern und schon springen euch ein paar klingelnde Essenzen entgegen. Oder ihr erntet Holz mit einer Axt aus Baumstämmen oder schürft an einer Felswand nach Metall, indem ihr die Hacke mit eurer Fernbedienung dagegen kloppt.
Das alles – und noch viel mehr…
Falls ihr euch jetzt fragt, wofür ihr den ganzen Aufwand betreiben sollt: Der MySims-König persönlich hat euch von dem Schweinehirtendasein aus den Klauen von Sarah Palin befreit und verlangt als Gegenleistung, dass ihr in seinem Inselreich nach dem Rechten seht.
Auch die einfachen Aufgaben sind auf eine junge Zielgruppe zugeschnitten: Hier baut ihr den Kühen einen Hort und scheucht sie hinein. |
Ihr segelt also von Insel zu Insel und helft den Untertanen bei ihren Wehwehchen. Mal befreit ihr auf der Tierheim-Insel Krebse aus Käfigen und stellt einen Naturpfad fertig, ein anderes mal sucht ihr auf einer Raketenbasis verstreute Roboterteile und schüttelt kleine rote Marschflugkörper von den Cyber-Bäumen. Wie es sich für ein familienfreundliches Aufbauspiel-Universum gehört, knüppelt ihr euch nicht durch Monsterhorden, sondern löst Probleme auf pädagogisch korrekte Weise.
Habt ihr z.B. den maskierten Hufeisen-Dieb auf der Wildwest-Insel gefunden, mimt ihr die Super-Nanny und diskutiert mit ihm seine Probleme aus. Es stellt sich heraus, dass der jugendliche Heißsporn nur deswegen um Aufmerksamkeit buhlt, weil ihn die Einsamkeit quält. Wie in der klassischen Sims-Serie üblich, könnt ihr ihn mit ein wenig Smalltalk in den richtigen Themengebieten aufmuntern und stellt ihm schließlich seine neue Spielgefährtin vor, die ihm sofort mit ihrer überdrehten Art auf die Nerven fällt.
Von MySims (84%) auf MySims Kingdom (73%) um 11% verschlechtert ...
Ach, EA, was macht ihr nur? Ich fand das erste MySims recht spaßig und hatte mir festgenommen das zweite auch zu kaufen - und jetzt das!
Damit fällt mir Kingdom natürlich aus den Augen, wobei mir das bei der aktuellen Flut an Hammer-Games nichts ausmacht