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NACON Revolution Pro Controller (Hardware) – Der Elite Controller für die PS4?

PS4-Besitzer haben eigentlich nicht viele Gründe, um neidisch auf die Xbox zu blicken. Der Xbox Elite Controller dürfte aber dazu gehören: Die noble Peripherie zählt aufgrund der hervorragenden Verarbeitung und vielen Anpassungsmöglichkeiten systemübergreifend zu den besten Controllern überhaupt. Da Sony selbst keine Luxus-Variante seines DualShock 4 anbietet, springt Big Ben mit seinem offiziell lizenzierten NACON Revolution Pro Controller in die Bresche und will in erster Linie eSportler ansprechen. Ob sich die zum Preis von knapp 110 Euro nicht gerade günstige Anschaffung lohnt, klären wir im Test…

© Big Ben / Nacon / Big Ben

Anpassungen mit PC-Software

Hinzu kommen nämlich noch die zahlreichen Feineinstellungen, die man mit Hilfe der kostenlosen PC-Software vornehmen kann. Neben einer individuellen Anpassung sämtlicher Knopfbelegungen oder getrennten Stärkewerten für die beiden verbauten Vibrationsmotoren, bietet das Programm auch die Möglichkeit, die toten Zonen der Trigger und das Ansprechverhalten des rechten Analogsticks den eigenen Wünschen anzupassen. Dabei ist die Wegstrecke des Sticks in drei Sektionen unterteilt, die jeweils editiert werden können und zusammen die Ansprechkurve bilden. Spielt man ein wenig mit den Einstellungen herum, wird man die Auswirkungen beim Testen je nach Ausmaß ziemlich deutlich spüren. Selbst Gimmicks wie die Beleuchtung des Rings, der den besagten Stick am Gehäuse des Controllers umschließt, lassen sich gestalten. Von selbst gestalteten Profilen lassen sich bis zu vier auf das Gerät übertragen, wo man durch einen Knopfdruck an der Unterseite zwischen ihnen umschalten kann. Schon die vorgefertigten Profile zeigen das Potenzial und die spürbaren Unterschiede im Ansprechverhalten, doch dürften sich vornehmlich Profi-Spieler mit den Feineinstellungen befassen, die übrigens nur dann greifen, wenn man den Nacon

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Mit der Software lassen sich zahlreiche Einstellungen vornehmen. Leider gibt es keine App direkt auf der Konsole und auch am Mac ist das Programm nicht lauffähig. © 4P/Screenshot

mit einem Schieberegler auf der Unterseite in den Advanced-Modus umschaltet. Otto-Normal-Spielern sollte dagegen der Standardmodus in den meisten Spielen völlig ausreichen.

Vorteile durch Makros

Allerdings haben sie damit auch keinen Zugriff auf die vier zusätzlichen Tasten auf der Unterseite. Diese lassen sich nicht nur mit Funktionen der Standardknöpfe belegen, sondern sogar mit Makros programmieren. Gerade in Fighting Games kann man sich dadurch Vorteile verschaffen – etwa, indem man schlagkräftige Kombos mit nur einem Tastendruck auslöst. Ein Grund, warum die Verwendung von Makros bei Online-Spielern meist verpönt und im Rahmen von Turnieren sogar verboten ist! Die Programmierung der Makros innerhalb der Software erweist sich als relativ umständlich: Anstatt die Abfolgen in Echtzeit aufzunehmen, muss das zeitliche Intervall zwischen den einzelnen Eingaben manuell mit einer Auswahl zwischen fünf vorgefertigten Stufen festgelegt werden. Selbst wenn man sich all die Arbeit macht, ist es längst nicht garantiert, dass komplexere Tastenfolgen nach der Programmierung

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Die vier Knöpfe an der Unterseite lassen sich mit Funktionen belegen oder sogar mit Makros programmieren. © 4P/Screenshot

auch tatsächlich erfolgreich umgesetzt werden. Entsprechend muss man viel rumprobieren und dabei für die Testläufe ständig zwischen dem Anschluss des Controllers an Software und Konsole wechseln. Überhaupt ist es nervig, dass es nicht wie auf der Xbox One direkt eine passende App gibt, mit der man die Einstellungen am Controller direkt an der Konsole vornehmen könnte. Ohne PC und die entsprechenden Software bekommt man mit dem NACON im Prinzip nur einen hochwertigeren, besser verarbeiteten und deutlich teureren Standard-Controller. Mac-Besitzer schauen zudem in die Röhre, denn bisher gibt es die Revolution Software nur für Windows-Systeme.

Immerhin: Der recht harte Druckpunkt bzw. Widerstand der vier Makro-Tasten ist eine gute Sache. Beim Elite Controller kam ich zumindest am Anfang noch recht häufig aus Versehen an die empfindlichen Paddles und habe unbeabsichtigt die entsprechenden Aktionen ausgelöst.