Trotz spielerischer und inhaltlicher Parallelen zum Original erzählt Journey of Dreams eine eigene Geschichte mit neuen Helden und Schurken. Ikonen wie NiGHTS, Reala oder Wizeman sind natürlich trotzdem wieder mit von der Partie. Bevor ihr der Traumwelt Nightopia euren ersten Besuch abstattet, habt ihr die Wahl in die Rolle von Helen oder Will zu schlüpfen, die sich immer wieder mit NiGHTS vereinen können, um Übergriffe aus der Alptraumwelt abzuwehren. Wie im Original versucht Wizeman, der Schöpfer des dunklen Alptraumreichs, Nightopia das Licht zu rauben, in dem er Träumenden ihre Tugenden stiehlt. Um vier ihrer fünf Tugenden, Ideyas genannt, wurden Helen und Will bereits beraubt.
Nur die Ideya der Tapferkeit konnte ihnen noch nicht genommen werden. Mit NiGHTS Hilfe wollen sie diese aber nicht nur verteidigen, sondern auch die Ideyas der Reinheit, Klugheit, Hoffnung und des Wachstums wieder zurückerlangen, um Nightopia vor der Zerstörung zu retten.
Ausgebremster Traumexpress
Je nach gewähltem Charakter gilt es anschließend verschiedene Traumreiche nach den verlorenen Ideyas zu durchsuchen, bestimmte Aufgaben zu bewältigen und auch Gegner zu bezwingen. Die zwei unterschiedlichen Storylines kommen dabei immer wieder miteinander in Berührung bis sie sich am Ende gar miteinander vereinen. Die Handlung wird dabei von Story-Sequenzen in Spielgrafik voran getrieben, während ihr in jedem Reich eine Reihe von Missionen absolviert an deren Ende stets ein ungewöhnlicher Bosskampf auf euch wartet. Das Abenteuer selbst ist allerdings nicht allzu lang, so dass geübte Spieler bereits nach wenigen Stunden den Abspann zu Gesicht bekommen. Doch immerhin könnt ihr danach auch noch die zweite Storyline absolvieren, euch im Mehrspielermodus vergnügen oder einzelne Missionen wiederholen, um euer Ranking zu verbessern oder nach versteckten Bonusitems Ausschau zu halten. Der Umfang hätte aber trotzdem ruhig etwas üppiger ausfallen können…
Stattdessen wird die Spielzeit eher durch Wiederholungen gestreckt, was bei gelungenen Abschnitten zwar kaum stört, bei eher mäßigen Passagen aber einen schalen Beigeschmack hinterlässt. Auch das Fehlen von Rücksetzpunkten bei manchen Missionen ist eher Last als Ansporn: Habt ihr z. B. NiGHTS in einer Reihe von Verfolgungsjagden befreit, um anschließend mit ihm einen Bossgegner heraus zu fordern, ist es ziemlich nervig, wenn ihr diesen nicht auf Anhieb schafft und dann nicht nur den Kampf, sondern auch alle vorausgegangenen Events nochmals wiederholen müsst.
Dass ihr dabei auch noch unnötigerweise alle relevanten Story-Sequenzen nochmals über euch ergehen lassen müsst, ohne diese abbrechen zu können, kostet zusätzlich Nerven. Selbst die Ladezeiten können an den Nerven zehren. Im Vergleich zum Saturn-Oldie sind diese nämlich ziemlich lang und begegnen euch ständig.
Motivierende Luftakrobatik
Nichtsdestotrotz macht das Umherfliegen mit NiGHTS noch immer eine Menge Spaß. Ihr düst auf vorgegebenen Bahnen durch märchenhaft präsentierte und von einem bezaubernden Soundtrack untermalte Traumkulissen, fangt mit Loopings Gegner oder Items, fliegt durch Ringe, um Energie für schnelle Boosts zu sammeln, und vollführt allerlei akrobatische Kunststücke. Dabei nutz ihr ähnlich wie Igelkollege Sonic Levelobjekte wie Katapulte, Drahtseile, Loren und mehr, um vor Ablauf des Zeitlimits euer Ziel zu erreichen. Mal gilt es Gegner einzufangen, um ihnen einen Schlüssel zu klauen, mal eine bestimmte Anzahl von Ringen in Folge zu passieren, ein andermal müsst ihr hilflose Nightopianer retten und mal müsst ihr einfach eine riesige Blase erschaffen, in dem ihr lauter kleine Blasen zusammenschubst.