…mehrmals in den Notizen auftaucht, flankiert von Bugs, ist das kein gutes Zeichen. Auch nicht für einen coolen Typen wie Abe, den ich seit seinem Debüt auf der PlayStation einfach mag. Heutzutage sind Dystopien, Gesellschaftskritik und Anti-Helden in Spielen nichts Besonders. Aber Oddworld: Abe’s Odyssee zeichnete damals eine kreative düstere Welt mit einem ungewöhnlichen Charakter, der ein wenig wie die unverdorbene Variante von Gollum wirkte. Statt mit brachialer Gewalt, entfloh er mit Akrobatik, Timing und List seiner Knechtschaft, hatte weitere überzeugende Auftritte u.a. in Abe’s Exodus und Munch’s Oddysee. Die gute Nachricht: So einiges davon werdet ihr auch über zwanzig Jahre später finden.
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Und wenn man Oddworld: Soulstorm auf der PlayStation 5 startet, entsteht durchaus das Gefühl, dass hier ein großartiger Plattformer der 90er zu neuer Höchstform auflaufen könnte. Das Comeback wird nicht nur von sehr guten Filmsequenzen mit englischer Sprachausgabe (es gibt deutsche Texte) umrahmt, sondern überaus stimmungsvoll und mit köstlichem schwarzen Humor inszeniert. Egal ob Level- und Artdesign sowie Kamerafahrten – all das überzeugt, zumal die statische, nur seitwärts scrollende 2,5D-Ansicht mit dynamischen Perspektivwechseln modernisiert wurde, so dass Abe auch mal aus dem Blickwinkel eines Crash Bandicoot flüchtet oder die automatisch angepasste Kamera ein schräges Panorama zeigt.
Tolle Inszenierung
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Dass ausgerechnet die Unity Engine diese hübschen Kulissen befeuert, verdient ein Extralob – Licht, Animationen und Partikeleffekte können sich sehen lassen. Auch wenn man einschränken muss, dass die Texturen en detail etwas grob wirken und es nicht wie versprochen flüssig in 4K bei 60 Bildern pro Sekunde auf PlayStation 5 läuft.
Die Möglichkeiten des DualSense Wireless Controllers werden im Vergleich zu Astro’s Playroom übrigens nicht besonders genutzt – man bekommt quasi das übliche Feedback, so dass man am PC oder PS4 mit anderem Gamepad auch nix Wesentliches verpasst. Bis auf die Reduzierung auf 1080p bei 30 Bilder pro Sekunde für PS4 wurden keinerlei technischen Abstriche für ein System gemacht; auch die maximale Anzahl der Mudokons soll überall bei etwa 100 liegen.
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Aber ärgerlicher als die nicht perfekt optimierte Technik sind die mechanischen Probleme, weil das Potenzial für ein gutes Spiel ja immer wieder aufblitzt. Das Abenteuer ist abwechslungsreich, mit über 15 Stunden für den ersten Durchlauf umfangreich und bietet in seinen besten Momenten tolle Möglichkeiten, die vor allem Veteranen umgehend zurück in die 90er beamen. Es gibt übrigens drei Schwierigkeitsgrade, manuelles Sichern sowie faire automatische Speicherpunkte. Man kann alle der 15 (bzw. 17) Kapitel auch einzeln anwählen, sobald man sie gemeistert hat.