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Onimusha: Warlords (Action-Adventure) – Des Samurais neue Kleider

Um den Jahrtausendwechsel herum hat Capcom mit einem Haufen neuer Marken wie Resident Evil oder Devil May Cry maßgeblich das mitbestimmt, was auf PlayStation 1 und 2 gespielt werden musste, wenn man „in“ sein wollte. Auch Onimusha mit seinen Fortsetzungen hat die Spielelandschaft geprägt. Der erste Teil wurde nach gut 18 Jahren als HD-Version neu aufgelegt. Im Test überprüfen wir, wie sich die Samurai-Action nach heutigen Maßstäben schlägt.

© Capcom / Electronic Arts / Capcom

Der feudale Survival-Horror

Nach den Erfolgen, die Capcom mit Resident Evil sowie Dino Crisis feierte, war es nicht überraschend, dass man sich überlegte, wie man das Konzept des  Survival-Horrors mit anderen Schauplätzen verbinden könnte. Ein Ergebnis dessen war Onimusha: Warlords, das als erstes Spiel auf der PS2 in Japan die Millionmarke knacken konnte und seine Europa-Premiere im Juli 2001 feierte. Statt in einer modernen Stadt ist man hier in Landstrichen und Gebäuden des feudalen Japan unterwegs. Zombies wurden durch mit Katanas, Shuriken oder riesigen Keulen bewaffnete Dämonen ausgetauscht und man selbst ist nicht mit einer Knarre bewaffnet, um sich der zahlreichen Gegner zu entledigen, sondern nutzt Katana, Bogen sowie einen Oni-Handschuh. Letzterer wird in erster Linie verwendet, um die Seelen der Feinde aufzusaugen, damit man sie an Speicherpunkten für Aufwertungen der mitgeführten Waffen ausgeben darf.

Im mechanischen Umfeld bleibt jedoch alles, wie man es aus Raccoon City kennt: Die Figur bewegt sich durch vorgerenderte Hintergründe, die gelegentlich etwas mit dem Charakter mitscrollen, aber viel häufiger statisch umschalten – seinerzeit ein probates Mittel, um Filmatmosphäre zu emulieren. Mit Schalterrätseln nutzte man ebenfalls ein bewährtes Element, um die spannende Geschichte um eine etwas andere Facette des vor allem bei Tecmo Koei häufig verwendeten Nobunaga-Konflikts aufzulockern und einen Kontrapunkt zur Action zu setzen. Selbst die Heilkräuter, die man auch im Kampf gegen Umbrella findet, darf man einsammeln und verwenden. Vor 18 Jahren war uns die Mischung aus brachialer Action und angenehmer Rätseldichte mit ihrer für damalige (SD-)Verhältnisse famosen Kulisse 89% wert – damals hatten wir noch keinen Gold-Award, sondern Spiele erst ab 90% mit einem besonderen Gütesiegel versehen.

Der Zahn der Zeit nagt erbarmungslos

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Trotz einer höheren Auflösung sieht man Onimusha: Warlords sein Alter an – kein Vergleich zur deutlich aufwändigeren Umsetzung von Resident Evil auf dem GameCube (2002) oder der Version für aktuelle Systeme aus dem Jahr 2015. © 4P/Screenshot

Als Capcom im Spätsommer letzten Jahres das HD-Comeback von Onimusha: Warlords angekündigte, war angesichts des seinerzeit mitgelieferten Trailers abzusehen, dass es sich hierbei um eine recht simple Umsetzung handeln würde. Kein Vergleich mit dem Aufwand, den Capcom sich mit der GameCube-Version von Resident Evil gönnte – von der Neuerfindung des bald erscheinenden Resident Evil 2 ganz zu schweigen. Die vorgerenderten Hintergründe sehen bedingt durch höhere Auflösungen natürlich besser aus als das PS2-Original von 2001. Auch das Figurendesign profitiert von der HD-Anpassung. Doch zieht man die bereits angesprochenen Remakes der ersten beiden Resident Evils als Vergleich hinzu oder betrachtet den Aufwand, den Activision mit der Crash Bandicoot N.Sane Trilogy bzw. Spyro Reimagined an den Tag legte, wirkt die „Aufskalierung“ und optionale Anpassung an 16:9-Bildschirme sehr spartanisch.


  1. Melcor hat geschrieben: 17.01.2019 14:03
    casanoffi hat geschrieben: 17.01.2019 13:22 Bei Teil 1 weiß ich, was ich bekomme (im schlimmsten Fall nur gute Erinnerungen ^^).
    Imo ist ein schlechtes Remake noch enttäuschender als ein schlechtes neues Spiel. Und die Erwartungen sind natürlich viel höher. Zusätzlich muss sich das Remake dann noch gegen das Original behaupten.
    Vollkommen das Selbe. Bei einem Remake sind die Erwartungen hoch weil der Spieler mindestens genauso begeistert davon sein will wie vor X Jahren. Und besonders die Spielepresse erwartet aber auch das Altlasten über Bord geworfen werden. Heute nicht mehr zeitgemäße und sperrig wirkende Mechanismen wie die Resident Evil Panzersteuerung bspw. Oder auch sinnbefreite Rätseleinlagen die jeglicher Logik widersprechen. Geht der Entwickler hier nicht sehr behutsam vor mag sein Spiel am Ende weder die Presse noch der Spieler.
    Aber das kannst du auch alles auf einen Nachfolger anwenden. Die Erwartungshaltung ist nämlich exakt die Selbe. Wir haben hier immer noch Spieler die bspw. auch heute noch die "gute alte Panzersteuerung" in einem RE sehen wollen. RE als Beispiel weil es recht viel hat was ich heutzutage nicht mehr in einem Survival Horror Spiel sehen will.
    Das gilt aber auch fuer Onimusha. Allen viel Spaß die sich dafür noch begeistern können. Mir waere hier ein Remake auch deutlich lieber gewesen.

  2. Mal ne Info...
    Für alle die sich die physische Disc aus Japan importieren wollen.
    Die Version ist komplett in deutsch spielbar (Menü und Untertitel). Nur das Cover ist japanisch und das was beiliegt. Ebenso erscheint in der Spielebibliothek in Japanisch "Onimusha" in Kanjischrift.
    Die US-Version ist übrigens auch mittlerweile importierbar beim "gelben Gamesladen" aus Österreich (weiß nicht ob ich Werbung beim Namen nennen darf). 8)

  3. Melcor hat geschrieben: 17.01.2019 00:31 Was für ein mieser Test. Wieso ist die Videospielindustrie die einzige, in denen man sich nicht nur gegen Remakes niemals auspricht, nein, man wünscht sich diese sogar noch. Diese Einstellung, ein Spiel wäre kein zusammenhängendes Ganzes, sondern nur eine Reihe an Gameplaysystemen, eine Story, Soundtrack und Grafik, die man alle beliebig austauschen und erneuern kann, widert mich an. Das ein solches HD Remaster eine Pflege eines bedeutenden Klassikers ist, vergleichbar mit der Restauration eines Filmklassikers und der Neuveröffentlichung auf Blu Ray, kapieren wenige. Danbenen findet somit auch ein Klassiker hoffentlich unverändert ein neues Publikum. Und genau DAS sollte gestestet werden. Ist die Restaurierung gelungen? Gibt es vielleicht Probleme, die es im Original nicht gab? Stattdessen beschwert man sich hier darüber, das man kein komplett Remake wie das baldige Resident Evil 2 vor sich hat. Bah!
    Wichtige Fragen werden nicht beantwortet und bedeutende Features nicht erwähnt. Das Onimusha in dieser Version im Westen erstmals ungeschnitten erhältlicht ist? Kein Satz dazu. Das es endlich den Originalton anstelle der miesen englischen Vertonung gibt? Egal. Sind die Hintergründe einfach hochskaliert, oder hat man wie im Remaster von RE0 die Originaldateien gefunden und diese in 1080p neu gerendert? Wird nur indirekt erwähnt.
    Danke für den Kommentar. Spiegelt meine Meinung wie in der Presse und Spielerschaft (vor allem Presse)mit Remaster umgegangen wird ziemlich genau wieder.

  4. Ich bin mit der HD-Version zufrieden. Das erste mal mit jap. Tonspur in Europa, verbesserter Steuerung etc. Das man für den Preis von 20 Euro kein ausgewachsenes Remake im Sinne eines REmake oder RE2 erwarten kann sollte klar sein. Das Gamecube-Remake war damals bei Release auch nicht für 20 Euro zu haben.
    Anhand der beiden Remaster von REmake und RE: Zero konnte man ja so ungefähr abschätzen was einen erwartet. Was ich mich aber frage: Warum hat Capcom nicht die erweiterte (und meiner Meinung nach bessere) XBox-Version (Genma Onimusha) Remastered ? Wenigstens die Möglichkeit Cutscenes zu überspringen hätte man im Remaster unterbringen können.

  5. 9-10 gb downloaden ..hmm das wird nervig (über nen tag , bei meinem wlan). Aber ich würde onimusha ne chance geben, vorallem , weil ich diesen Teil nicht kenne, habe nur mal Samurais destiny gespielt und das wars.

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