So schön dieser Wechsel zwischen Planet und Weltraum auch ist, eine Gemeinsamkeit verbindet beide Elemente neben der unterbelichteten KI: eine furchtbare Trostlosigkeit. Egal wo ihr euch gerade befindet, es ist keine Spur von virtuellem Leben vorhanden. Die Planeten wirken gänzlich unbewohnt, außer den Feinden ist niemand unterwegs und selbst im Weltall herrscht kaum Verkehr. Ein belebtes Universum wird bei Darkstar One oder X3 wesentlich besser simuliert.
Was gibt es sonst zu tun? Obwohl ihr regelmäßig mit neuen fliegenden Untersätzen versorgt werdet, steuern sich alle Schiffe gleich – und zwar ausufernd komplex. Abseits der einfachen Standardkontrollen für Flugrichtung und Energieverteilung müsst ihr euch zig Tastaturkürzel merken.
Als Belohnung für eure harte Arbeit winken Ausrüstungsgegenstände (für das Schiff oder euren planetaren Anzug) oder Geld (globale Währung ist Treibstoff), das ihr bei Händlern wiederum in neue Items investiert. Zwischen den Missionen könnt ihr, wie in X3 oder Darkstar One, frei durch das aus 500 weitgehend abwechslungslosen Sternensystemen bestehende Universum flitzen und selten auftauchende Feinde verschrotten, Geschäfte treiben oder andere Aufträge für eine der sechs Gruppierungen ausführen. Besonders das Fraktionssystem gestaltet sich erstaunlich simpel: Wenn ihr eine Mission für Partei X erfüllt, freuen sich deren Anhänger und Partei Y wird böse. Danach könnt ihr bei Gruppe X neue Gegenstände oder Traumsschiffe kaufen (ab Ruf „neutral“), während euch Gruppe Y angreift.
Auch das Handelssystem ist auf Einfachheit getrimmt. Generell könnt ihr an Raumstationen oder bei planetaren Händlern Waren kaufen und sie an anderer Stelle günstig verticken und so Gewinn einfahren. Eigene Fabrikanlagen zur Produktion von Treibstoff dürft ihr ebenfalls unter eure Fittiche nehmen, wobei das Wirtschaftsystem keinesfalls in Sachen Komplexität und Produktsketten-Umfang an X3 herankommt. Als Folge schippert ihr zwischen den Einsätzen durch das langweilige Weltall und werdet mit der Zeit von der Ödnis übermannt. Zum Glück gibt es den Autopiloten, der die happigen Leerlaufphasen etwas verkürzt. Echte spielerische
Abwechslung im späteren Verlauf ist sowieso Mangelware.
Bugs und die Wartezeit auf den Patch
Parkan II erschien bereits 2005 in den russischen Läden und brauchte knapp ein Jahr, um von Frogster vertrieben in den deutschen Handel zu landen. Allerdings kämpft der Genre-Mix weiterhin mit einer Vielzahl an Bugs, ungeklärten Absturzursachen und Skriptfehlern (Auslöser funktionieren nicht, alternative Missionsreihenfolge lässt das Spiel abstürzen, etc.). Da selbst die russische Version seit über einem Jahr keinen Patch verpasst bekommen hat, müsst ihr höchstwahrscheinlich mit den Fehlern in Parkan II leben oder auf einen Patch hoffen…