Was macht man, wenn man nachts um drei von Partylärm geweckt wird? Klar: Man schnappt sich ein Messer, mischt sich unter die Leute, die einen nicht schlafen lassen und bringt sie einen nach dem anderen um die Ecke. Und weil man nicht gefasst wurde, lebt man seine Partywut auch noch bei anderen Veranstaltungen aus und nutzt alternative Tötungsmethoden, um unerkannt zu bleiben. Dies ist die simple, aber zweckmäßige Basis für Party Hard, das mit seinem grundsätzlichen Thema sowie dem gewählten Pixelart-Design Erinnerungen an Hotline Miami weckt. Doch wo die meist ballistischen Auseinandersetzungen in der Florida-Metropole sich eher als verkappter Zweistick-Shooter mit viel Action präsentieren, geht Party Hard ruhiger und etwas taktischer an die Thematik.
Denn hier hat man stets nur einen nicht scrollenden sowie prall mit Partygästen gefüllten Bildschirm zur Verfügung und muss sein Vorgehen genau planen. Wer beim Meucheln beobachtet wird, wird sofort als Täter identifiziert und die Polizei, die immer gerufen wird, wenn eine Leiche entdeckt wird, hat leichtes Spiel. Um sich die Sache etwas zu erleichtern und sich die Finger nicht schmutzig zu machen, kann man an bestimmten Stellen der Umgebung Fallen aktivieren – idealerweise natürlich auch ungesehen. Dies können Flammen sein, die aus einem Dancefloor schießen und alle dort Tanzenden grillen, aber auch umstürzende Bäume, plötzlich unkontrollierbar gewordene Fahrzeuge oder Zombies, die man per Telefon (!) zur Party bestellt. Und die vergiftete Bowle ist immer ein probates Mittel, um die Gästezahl zu dezimieren. Es gibt pro Level einige unkonventionelle Methoden, sein Ziel zu erreichen – auch wenn man keine eigenen Experimente wagen kann, um z.B. den Pool mit Badenden unbemerkt unter Strom zu setzen. Da die grundsätzlichen Abschnitte zwar gleichbleiben, aber die Verteilung von Fallen etc. immer per Zufall ausgelost wird, ist man allerdings einen Hauch zu viel von Glück abhängig.
Spannend, aber redundant
Wenn man jetzt noch gefundene Kleidung aufnehmen dürfte, um untertauchen und quasi eine andere Identität annehmen zu können, würde man sich noch dichter an die Hitman-Serie schmiegen als ohnehin schon. Allerdings würden bewusst gesetzte Kostümierungen das Spiel deutlich aufwerten – zumindest mehr als die im Rahmen von zufällig ausgewählten Gegenständen, die man aufnehmen kann. Überhaupt ist das Grundkonzept interessanter als die Umsetzung. Zwar kommt immer wieder punktuell Spannung auf, wenn man Dinge zum ersten Mal ausprobiert. Und es kommt zu einer nicht zu verachtenden Genugtuung, wenn die Falle tatsächlich wie geplant zuschnappt und dutzende Feiernde in den Tod reißt. Doch es kommt auch häufig zu redundanten Momenten. Vor allem, wenn man alle zur Verfügung stehenden Interaktionen genutzt hat und noch zwölf, 15 oder 20 „Gegner“ übrig sind, die man nun alle mit dem Messer erledigen muss. Denn dann benötigt man viel Geduld und etwas Glück. Zwar kann man versuchen, die Pfade zu beeinflussen, indem man in ihrer Nähe tanzt und sie zum „Weitergehen“ bewegt, da sie einen meist als Störfaktor empfinden. Doch letztlich ist man hier wieder stark vom Zufall abhängig, dass sie alleine um die Ecke schlendern oder niemand in der Nähe ist, wenn man einen Gaststatus von einem temporären Schlaf zu einem endgültigen ändert.
Interessant wiederum sind die Gäste, die einem begegnen und das breite Popkultur-Spektrum bedienen. Unter den Pixelopfern befinden sich Personen in einem Darth-Vader-Kostüm, Figuren, die aussehen wie Ronald McDonald, Hulk Hogan oder die eine schwarze Version von Milla Jovovichs knappem Outfit aus „Das fünfte Element“ tragen. Ebenfalls nett: Falls man der Polizei, die einem auf den Fersen ist, ein paar Mal zu häufig über eine der meist spärlich vorhandenen Ausweichrouten entkommen ist, erscheint ein schnauzbärtiger Klempner mit roter Latzhose und vernagelt sie. Doch weder alle Ostereier wie die von einem Tornado am Strand fallen gelassenen Haie noch die unter dem Strich konzeptionell gelungene Kulisse im 16-Bit-Stil können dafür sorgen, dass Party Hard an Langzeitreiz gewinnt. Ganz im Gegensatz zu den Zwischensequenzen, die zwar mit amateurhafter Sprachausgabe unterlegt sind, aber dennoch eine interessante Mystery-Geschichte rund um den Partykiller erzählen. Schade ist wiederum, dass die spielbaren Figuren zu wenige Unterschiede bieten – mit Ausnahme des an Leatherface angelehnten Killers, der mit einer Kettensäge hantiert.
Hatte es mir auf Steam gekauft und nach ca. 20 Minuten wieder zurückgegeben.
Die "Übersetzung" auf Deutsch ist ca. auf einem Niveau von Salt & Sanctuary, sprich: Sie ist Müll, ein Witz, absolut unbrauchbar, Google copy & paste. Richtig witzig ist dann die Tatsache, dass es keine Möglichkeit gibt das Spiel auf Englisch zu spielen. Es gibt keine Ingameeinstellung auch kein Rechtsklick -> Language in der Spielebibliothek. Steam ist bei mir standartmäßig auf Englisch eingestellt, das bedeutet, dass normalerweise alle Spiele auf Englisch installiert werden. Dieses nicht, es orientert sich wohl an der PC bzw. Windows - Einstellung und das ist wirklich nicht zumutbar.
So wusste ich teils schlicht nicht, was mir das Tutorial vermitteln will und alles wurde zu einem Ratespiel, welche Funktion denn da gerade eingeblendet wird.
Darüber hinaus wirkte das Spiel leider wirklich sehr langweilig. Die Idee ansich ist wirklich interessant, leider verbleibt man wohl dabei ca. 80 % aller Partygäste mit dem Messer abzumurksen.
Wäre vielleicht nicht schlecht gewesen, kurz auf die Person der Spielfigur einzugehen - ich reime mir jetzt mal zusammen, dass die Spielidee schwarzhumorig zu verstehen ist, ansonsten fänd ichs problematisch, Genugtuung beim Meucheln Unschuldiger zu verspüren.
47 wird schließlich auch nur auf die Bösen angesetzt.
Schade, klang genau nach einem Spiel, da zu den "Betroffenen" gehöre und schon gerne den ein oder anderen besoffenen Studenten von meinem Fenster abwerfen würde. Vielleicht kommt es ja mal bei PS Plus.