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Phantom Crash (Action-Adventure) – Phantom Crash

Mech-Spiele sind hierzulande ja momentan voll in Mode. In Japan sind sie hingegen schon längst über den Status einer Modeerscheinung hinaus und aus den virtuellen Spielwelten gar nicht mehr wegzudenken. Dass es dabei natürlich auch immer wieder Trittbrettfahrer gibt, die mit drittklassigem Robotergeplänkel nur auf schnelles Geld aus sind, ist ebenfalls klar. Ob Genkis Phantom Crash ein solcher Kandidat ist oder Mech-Fans bedenkenlos zugreifen können, erfahrt Ihr in unserem Testbericht.

4P Testbild
© 2rogan - stock.adobe.com / Nintendo, Microsoft, Sony

Gravierende Mankos

Gekämpft wird jedenfalls in den Ruinen von Shinjuku und Shibuya sowie am ehemaligen Hafen der einstigen Millionenmetropole und das sowohl am Tag als auch bei Nacht. In einzelnen Arenenabschnitten tut Ihr Euch allerdings schon tagsüber schwer, etwas zu erkennen. Und nachts werden die Partien trotz halbautomatischer Zielerfassung nahezu unspielbar. Warum den Entwicklern dieser Fauxpas nicht aufgefallen ist, ist unverständlich. Aber auch die Steuerung der Scoobees wirkt nicht besonders ausgereift: Vor allem die sperrige Sprungsteuerung und das hakelige Justieren des Blickwinkels sorgen für dicken Punktabzug. Überhaupt scheint die Steuerung irgendwie am Xbox-Controller vorbei programmiert worden zu sein.

Tarnung à la Hollywood

Neben Laufen, Springen und Schießen beherrscht Euer Mech auch schnelle Ausfallschritte und Turbosprints, die Ihr wie alle anderen Funktionen in einem freiwilligen Tutorial oder auf dem jederzeit zugänglichen Trainingsgelände ausprobieren könnt. Auch neue Waffensysteme lassen sich hier kostenlos an KI-Dummies testen. Dank aufladbarem Tarnmechanismus könnt Ihr Euch sogar vorübergehend unsichtbar machen, um Eure Gegner aus einem Hinterhalt zu überraschen oder deren automatische Zielaufschaltung zu überlisten. Völlig unsichtbar seid Ihr dabei aber nicht, denn selbst mit Tarnkappe sind die Konturen eines Scoobees verschwommen wahrzunehmen und spätestens bei einem Projektiltreffer fliegt die Tarnung ohnehin auf. Optisch ist der aus Predator bekannte Effekt jedenfalls recht gut gelungen.__NEWCOL__Sinnloses Gewäsch

Allgemein wirkt die Grafik bis auf ein paar nette Licht-, Blur- oder Explosionseffekte jedoch relativ trist und unspektakulär. Auch die Soundkulisse kann trotz üppigem und facettenreichen Japano-Soundtracks sowie Dolby-Digital-Effekten nicht überzeugen. Überhaupt ist die Präsentation ziemlich schlicht und die Menüführung irgendwie umständlich. Zwischensequenzen gibt es überhaupt keine, dafür aber jede Menge hirnloser Dialoge mit anderen Scoobee-Piloten und deren tierischen Bordcomputern – allerdings nur in Textform und auf Englisch, denn Sprachaufnahmen hat man sich bei Phantom Crash genau so gespart wie eine Lokalisierung. Zum Glück kann man die witzlosen Unterhaltungen wenigsten abbrechen und sich auf das Verdienen von Preisgeldern und Aufrüsten seines Mechs konzentrieren.

Monotonie hoch vier

Aber auch das wird aufgrund mangelnder Abwechslung und Möglichkeiten schnell öde und man macht sich auf die Suche nach weiteren Spielmodi. Da gibt es allerdings nur noch den Vs-Modus, wo sich bis zu vier Spieler an einem herkömmlichen Deathmatch beteiligen können. Auch hier existieren nur die drei Haupt- sowie eine zusätzliche Trainingsarena. Zu viert finden sogar alle Kämpfe auf dem eintönigen Trainingsgelände statt und zusätzliche CPU-Mitstreiter sucht man selbst zu zweit vergeblich. Zudem macht die eigentlich interessante Tarnfunktion auf geteiltem Bildschirm, wo jeder jedem über die Schulter schauen kann, natürlich wenig Sinn. Na ja, wenigstens bleibt das Geschehen meist flüssig und wird auf Wunsch sogar mit 60Hz auf die Mattscheibe projiziert.

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