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Plants vs. Zombies: Garden Warfare (Shooter) – Gemetzel in der Vorgarten-Idylle

EA gönnt den Spielergehirnen eine Pause: In Plants vs. Zombies: Garden Warfare bekriegen sich Popcaps Erzfeinde nicht im klassischen Tower-Defense-Prinzip, sondern in einem hektischen Mehrspieler-Shooter. Nach Xbox One und 360 sind jetzt PC-Spieler an der Reihe. Alberne Konkurrenz für Gears of War und Team Fortress?

© PopCap / Electronic Arts

Kaktus-Sniper gesichtet!

Bis zu 24 Spieler tummeln sich online auf einem Schlachtfeld. Bei den meisten Waffen bietet es sich an, vor dem Feuern mit dem linken Trigger anzuvisieren, wobei meist auch ein wenig hereingezoomt wird. Der bullige Quaterback trägt z.B. eine fette Minigun mit sich herum, der Kaktus feuert seine Stacheln wie ein Scharfschütze über große Distanz und die Sonnenblume folgt ihren stärkeren Kameraden mit einem gleißenden Heilstrahl. Bei den Zombies übernimmt der Wissenschaftler mit seinen Heilbrunnen diese Rolle. Der Ingenieur kann dagegen z.B. Geschütze verbessern. Zusätzlich zu den nur rund fünf Standard-Karten der Konsolenversionen (plus einigen Variationen für andere Modi) sind in der PC-Fassung von Anfang an die beiden kostenlos veröffentlichten Updates enthalten, darunter auch Garden Variety und Zomboss Down. Man kann also z.B. von Anfang an mit der Gnom-Bombe den gegnerischen Garten platt machen.

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Vorsicht, Football-Zombie! Der massige Untote… © 4P/Screenshot

Die sehr unterschiedlichen Spielweisen und das kreative Schlachtfeld-Design sorgen trotz begrenzten Umfangs für Abwechslung: Inmitten der Vorstadt-Idylle geht es durch die Häuserreihen über einen Spielplatz mit verwinkeltem Tunnel bis hin zu einem mondänen Anwesen, welches von fetten Zwiebelkanonen beschützt wird. Spannend wird es auch auf dem Friedhof oder an der zerklüfteten Steilküste, an sich die Spielerhorden über schmale Pfade und Brücken kämpfen. Auch kleine Zwiebel- oder Zombiekopf-Drohnen kommen zum Einsatz. Mit ihnen kann man arglose Gegner herrlich aus der Luft piesacken oder Luftschläge anordnen. Letzteres funktioniert auch im einfach gehaltenen Commander-Modus: Ähnlich wie in Battlefield 4 spielt ein Teammitglied in der taktischen Übersicht. Er platziert Artillerieschläge, Heilbrunnen und andere langsam regenerierende Extras auf der Karte. Zusätzliche sammelt er vom Himmel rieselnde Sonnen bzw. Gehirne – ein ödes Minispiel, welches sich aber per Tastendruck umgehen lässt.

Schlägt die In-App-Seuche erneut zu?

Auf dem Weg zu den Gärten kommen außerdem immer wieder automatisch kämpfende KI-Helfer zum Einsatz, welche an das Tower-Defense-Vorbild erinnern. Team Grün pflanzt per Knopfdruck kleine Geschütze und Energiespender in bereitstehende Töpfe und die Zombies erwecken schwächliche KI-Bots, welche aber beim Erobern durch Übermacht und Ablenkungspotential gute Dienste leisten. Jeder Helfer lässt sich allerdings nur einmal einsetzen, danach müssen mit käuflichen Sticker-Paketen neue freigeschaltet werden. In den teuren Sticker-Tütchen stecken neben lustigen Verkleidungen und anderem Krempel auch die Charakter- und Waffen-Upgrades.

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…beherrscht eine kraftvolle Ramm-Attacke. © 4P/Screenshot

Moment mal, Sammel-Bildchen? Sticker-Pakete? Käuflich erwerben? Hat EA das Spiel so sehr mit Mikrotransaktionen verseucht wie das Remake von Dungeon Keeper oder Plants vs. Zombies 2? Bislang zum Glück nur sehr viel schwächer: In den Konsolenfassungen wurde nach einiger Zeit der Kauf von Tütchen per Echtgeld nachgereicht. Auf dem PC wird die Option irgendwann vermutlich ebenfalls folgen – bislang lassen sich nur Extramünzen erwerben, indem man von Beginn an die fünf Euro teurere „Digital Deluxe Edition“ statt der Standard-Fassung für 29,90 Euro kauft. Auch Retail-Hüllen gibt es, in ihnen liegt allerdings lediglich ein Origin-Code zum Download.

  1. Ein absolut "erwachsener" Shooter, was man aufgrund der entkrampften Präsentation erst gar nicht glauben mag.
    Abwechslungsreiche, gut balancierte Klassen, sinnvolle Spezialfähigkeiten, gute Maps und Modi.
    Und der verbrauchte Begriff "unverbrauchtes Szenario" greift natürlich voll.
    Auch bei mir seit langem wieder der erste Shooter, der mir Spaß macht und spannende Matches liefert.
    Ich spiele es zusammen mit meinem 12jährigen Sohn nebeneinander an 2 PCs, die Kombination Heiler (Sonnenblume/Wissenschftler) z.B. zusammen mit "Assault" (Erbse/Zombiesoldat) führt regelmäßig zu "high-fives" am Schreibtisch :-)
    Und content wurde auch schon nachgeliefert (kostenlos).
    Bin mal gespannt, ob das nicht sogar eines Tages E-Sports-tauglich ist...
    Wegen den MTs: Es gibt die Möglichkeit, Sticker gg. Echtgeld zu kaufen. So what?
    Finde ich nicht wirklich verlockend, weil das Hochleveln durch das normale Spielen völlig ausreicht.
    Ich sehe es als Zusatzoption für ungeduldige Leute mit zuviel Geld.
    (Bei WOT z.B. ist es dagegen in hohen Tiers richtig mühselig ohne InGame-Gold noch zu leveln...)
    Das Spiel ist es alleine deshalb schon wert eine Chance zu bekommen, weil es kaum was vergleichbares gibt. BF Heroes vielleicht, aber das war nicht halb so dynamisch...

  2. Numrollen hat geschrieben:Bezahlinhalte unterstütze ich nicht, egal wie sinnlos das ist. Viel Spass damit, nur ohne mich. Gibt genug Games auf der Markt die sogar noch Addons bringen anstatt DLCs.
    Es gab bereits zwei, evtl. sogar drei kostenlose Addons mit neuen Maps, Charakteren, etc. DLCs gibt es keine. Das Problem sind die Mikrotransaktionen rund um Coins mit denen man die Päckchen kaufen kann.
    Da kann ich verstehen, dass viele dann aus Prinzip ablehen so ein Spiel zu kaufen. (Als ich es mir geholt habe, gabe es diese MTs noch nicht.)
    Was ich hingegen nicht verstehen kann, ist wie man - sorry - so blöd sein kann tatsächlich Geld für diese Ingame-Währung auszugeben.
    Die Charaktere sind im Großen und Ganzen relativ ausgeglichen, sodass man sich dadurch keinen Vorteil verschafft. Dazu kommt, dass das "ehrliche" Sammeln einen relativ großen Teil der Faszination des Spiels ausmacht.
    Man zahlt also praktisch für einen Spaßkiller. :?

  3. LePie hat geschrieben:
    kakihara hat geschrieben:Kaufen kann mans ja... ein Zeichen gegen MT setzt man in dem man diese dann einfach nicht erwirbt.
    Du scheinst da etwas grundsätzlich nicht verstanden zu haben, denn bereits mit dem Kauf des Hauptspiels hast du ein Zeichen für MTAs gesetzt, bzw. dem Hersteller dein Einverständnis gegenüber der Einbindung von Mikrotransaktionen in Vollpreisspielen signalisiert.
    Bedenke dies aus deren Perspektive: Wenn niemand durch dieses "Feature" vom Erwerb des Hauptspiels abgeschreckt wird, kann man es auch der Umsatzsteigerung wegen überall vollumfänglich implementieren - der MTA-Einbau kostet praktisch keinen Aufwand, bringt dank einiger Wale immer Geld ein, also warum nicht.
    D.h., auch wenn man selber diese nicht nutzt, der Kauf alleine sorgt schon für eine Mitschuld darin, dass zukünftige Games noch stärker damit zugepflastert werden. Konsumzombie-Butthurt in ... 4 ... 3 ... 2 ... 1 ...
    Mal wieder sehr gut erläutert. Auf dich kann man sich verlassen :D
    Mal ernsthaft: Wie kann man es okay finden, dass in Vollpreisspielen MT`s eingebaut werden? Egal ob sie im Moment/in diesem Spiel das Erlebnis für Kunden, die nicht ausgenommen werden wollen, kaum oder garnicht beeinflussen. Wenn der Hersteller sieht, dass trotzdem genug Leute das mitmachen könnte das in der Zukunft zum Standard werden (mit weitaus mehr Einfluss auf das Gameplay). Und solange genug das System aktiv oder passiv ("man muss ja nicht auf MT`s zurückgreifen...") unterstützen, wird es auch nicht von der Bildfläche verschwinden, sondern nur wachsen.
    VG lettiV

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