Veröffentlicht inTests

Pro Evolution Soccer 4 (Sport) – Pro Evolution Soccer 4

Pro Evolution Soccer 4: Bei der Erwähnung dieses Titels bekommen die Augen Fußball-begeisterter PS2-Besitzer einen feuchten Glanz. Doch nun dürfen auch die PC- und erstmals auch die Xbox-User mit dem gefeierten Kick-König auflaufen. Ob die neuen Versionen sich als mindestens gleichwertig präsentieren und ob das Online-Feature tatsächlich das Spielerlebnis aufwertet, erfahrt ihr im Test!

© Konami Tokyo / Konami

Die Steuerung

Auf dem PC wird zwar auch eine Tastatur-Steuerung angeboten, doch die könnt ihr getrost in die Tonne treten – es sei denn, ihr seid ein wahres Koordinationsgenie. Denn um alle spielerischen Möglichkeiten ausnutzen zu können –vor allem, ohne nachdenken zu müssen- ist dann schon fast eine pianistische Fingerfertigkeit Voraussetzung.

Vorbildliche Ballphysik, klasse KI und ein enormer Spielspaß zeichnen auch die „neuen“ Versionen aus. (PC) 

Insofern ist die Benutzung eines Gamepads fast Pflicht. Und hier solltet ihr tunlichst darauf achten, ein Pad wie z.B. das Logitech Dual Action zu verwenden, das mit zwei drucksensitiven Analog-Sticks und zehn Tasten ausgestattet ist und damit eine extrem gute Alternative zum PS2-Pad darstellt. Entsprechend konfiguriert stellt sich auch umgehend ein nahezu identisches Spielgefühl ein. Wieso nahezu? Ganz einfach: Auch das Pad kann nicht 100-prozentig die absolute Punktgenauigkeit vermitteln, die man mit den PS2-Controllern hat. Doch selbst die 98 Prozent, die auf dem PC erreicht werden, langen locker, um FIFA 2005 dieses Jahr auch auf Rechenknechten deutlich in die Schranken zu weisen.

Die Xbox-Version kämpft mit einem ganz anderen Problem: Denn obwohl die Steuerung und Kontrolle der Spieler auf einem Level mit der PS2-Variante liegen, sorgen die Benutzung der schwarzen und weißen Taste auf Grund ihrer Lage auf dem Pad für kleine Unstimmigkeiten – man kann sich nur schwer daran gewöhnen. Filigran-Spieler, die auf der PS2 z.B. häufig mit der R2-Taste getrickst haben, werden das Design des Xbox-Pads ab und an verfluchen. Doch das kann nichts daran ändern, dass Konami mit den zur Verfügung stehenden Mitteln das Maximale heraus geholt hat, so dass sich auch auf der Microsoft-Konsole unheimlich schnell Spielspaß einstellt.

Der Online-Modus

Mit Spannung haben wir uns auf den Online-Modus gestürzt, der den PS2-Usern vorbehalten blieb und sowohl auf Xbox als auch auf PC endlich weltweite Duelle gegen Spieler möglich macht.

Die Dramatik wird wunderbar transportiert. Nur der Netzcode der Xbox Live-Variante lässt zu wünschen übrig. (Xbox)

Doch wie bei der Steuerung gibt es auch hier deutliche Unterschiede: So habt ihr auf der Xbox nicht nur Ranglisten, sondern auch die gewohnt komfortable Benutzerführung, wenn es darum geht, Begegnungen aufzustellen, in ein schnelles Match einzusteigen oder per Optimatch zu suchen.

Auf dem PC hingegen müsst ihr nicht nur auf Ranglisten verzichten, sondern seid auf ein LAN angewiesen bzw. müsst die IP-Adresse des potenziellen Mitspielers wissen und eingeben, um ein Spiel online aufzubauen. Dies ist äußerst unkomfortabel und nagt etwas an der Motivation. Außerdem verpasst ihr dadurch die Möglichkeit, wie bei Xbox Live andere Spieler kennen zu lernen, da ihr selten durch die Weltgeschichte lauft und PES 4-Spieler nach ihrer IP fragt.

Doch auch über Xbox Live läuft der Ball nicht optimal: Das Online-Spiel krankt an einem schwachen Netzcode. Spielt ihr als Client, kann es abhängig von der Verbindung zu starken Lags kommen, die den Titel bis zur Unspielbarkeit verzerren können. Dies ist höchst bedauerlich, da gerade Xbox Live eine neue Dimension für PES 4 eröffnet hätte. Und letzten Endes führt dies dazu, dass PS2-User dem fehlenden Online-Modus nicht mehr nachtrauern müssen, da das Spiel zu zweit vor einem Bildschirm meines Ermessens wesentlich angenehmer ist, als das Glücksspiel auf der Xbox, wenn es darum geht, ein Gegenüber zu finden, das eine akzeptable Verbindung mit der geringsten Lag-Anfälligkeit bietet.