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Q.U.B.E. 2 (Logik & Kreativität) – Geheimnisvoller Ego-Puzzler

Egosicht muss nicht immer zwangsläufig in schneller Action oder Survival-Horror münden. Portal hat gezeigt, dass auch Rätsel aus der Ich-Perspektive sehr reizvoll sein können. Gleiches versuchten Titel wie The Turing Test, Talos Principle, Chroma Gun, The Witness oder Q.U.B.E. zu beweisen. Letzteres geht jetzt in eine neue Runde. Ob die Puzzle mit den Farbwürfeln erneut zu unterhalten verstehen, klären wir im Test.

© Toxic Games /

Hinsichtlich der Rätsel bleibt es bei spartanischen sowie sehr leicht zu erlernenden Grundregeln. Amelia kann zwar springen, doch die dabei maximal erreichbare Höhe beträgt etwas mehr als einen der Standardwürfel, aus denen die meisten Abschnitte zusammengesetzt werden. Auch große Fallhöhen kann sie ohne nennenswerten Schaden überstehen. Mit ihren Handschuhen kann sie die weißen Flächen manipulieren und eine von drei Farben einsetzen sowie aktivieren. Färbt man sie blau, werden sie zu Sprungflächen oder Trampolinen. Aus roten Flächen kann man Säulen ausfahren. Entscheidet man sich für grün, kann man aus diesen Flächen einen Würfel „beschwören“. Die gelbe Treppenform bzw. das lila Drehen von Elementen gibt es nicht mehr. Doch mit dieser Reduktion hat sich Q.U.B.E. 2 einen Gefallen getan. Denn es gibt über etwa zwei Drittel der Spielzeit noch eine weitere, sehr wichtige Regel zu beachten: Man kann jede Farbe nur einmal pro Zimmer verwenden. Sprich: Färbt man ein zweites Feld grün, löst sich das erste auf – inklusive des eventuell darüber kreierten Würfels. Und damit wird eine sehr interessante Rätselbasis geschaffen, da man gezielt überlegen muss, welche Farbe man wo verwendet, um im Zusammenspiel mit der eigenen Position Hindernisse auf dem Weg zum jeweiligen Ausgang zu überwinden.

Um die Ecke gedacht


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Später werden die Rätsel zunehmend komplexer und bieten mehr Interaktionselemente wie Magnete, Scharniere, Rampen und vieles mehr. © 4P/Screenshot

Wenn später die gelbe „Funktion“ hinzukommt, die es einem ermöglicht, die Farben sowie ihre Effekte mehrfach pro Abschnitt einsetzen zu können, werden die Anforderungen an das logische Denken potenziert. Gleichzeitig steigt aber auch die Tendenz zu Trial & Error. Dabei sind die Lösungen über alle zwölf Kapitel von Anfang bis Ende logisch, so dass man sich angesichts der vermeintlichen Einfachheit, mit der man gelegentlich konfrontiert wird und die man sich mit zu komplexem Denken verbaut, immer wieder vor die Stirn schlägt. Dass auf zwei Puzzlelemente des Vorgängers verzichtet wird, versucht man durch physikalische Einflussmöglichkeiten zu kompensieren. Manche Türen lassen sich nur öffnen, wenn sie mit einem Objekt getroffen werden. Andere wiederum müssen in Brand gesetzt werden, wobei das Öl für die feurigen Würfel oder die Kugeln, die aus bestimmten Löchern angefordert werden können, keine große Reichweite hat und auch nur erstaunlich kurz brennt, so dass man überlegen muss, wie man entweder Wege verkürzt oder Kettenreaktionen startet. Schalter, die bestimmte Funktionen in Gang setzen, müssen aktiviert werden. Teils synchron, teils in einer bestimmter Reihenfolge, wobei hier immer die Frage ist, wie man einen der grünen Würfel auf die Druckplatte bekommt.

Elemente in den Abschnitten, die man über weitere Schalter oder ferngesteuerte Befehle aktivieren und dann entweder horizontal oder vertikal bewegen kann, sorgen für zusätzliche Herausforderung. Vor allem, wenn sie mit den über ein Gelenk beeinflussbaren Formen angewendet werden müssen. Magnete, deren Polarität man ändern darf, um Würfel oder Kugeln anzuziehen bzw. abzuschießen und weiterzuleiten, sind ebenso intelligent in sämtliche Puzzle-Funktionen integriert wie

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Die Kulisse baut eine spannende Atmosphäre auf. © 4P/Screenshot

gelegentliche Mega-Ventilatoren, die einem Auftrieb geben oder den Fortschritt bremsen. Dies wertet das je nach Länge der Blackout- bzw. Nachdenk- oder Probierphasen etwa sechseinhalb bis acht Stunden lange Puzzle-Erlebnis weiterhin auf. Sehr schön auch, dass man im Vergleich zum Vorgänger die Steuerung deutlich griffiger gestaltet hat. Sowohl die Einfärbung als auch die Aktivierung von Schalterelementen oder anderen Objekten in der Umgebung geht ohne Verzögerung vonstatten – was angesichts einiger zeitsensibler Umschalt-Anforderungen auch eine dringend notwendige Basis ist. Ebenfalls positiv fällt auf, dass man zwar unter dem Strich einem linearen Erzähl- bzw. Puzzlepfad folgt, man aber in einigen „übergeordneten“ Räumen mehrere Türen mit dahinterliegenden Puzzleanforderungen hat, deren Reihenfolge man selbst bestimmt. Sprich: Kommt man in einem der „Nebenzimmer“ nicht weiter, kann man sich einem anderen Bereich widmen. So wird gewährleistet, dass die Einbahnzimmer, aus denen es mangels Lösung kein Entkommen gibt, auf ein absolutes Minimum reduziert werden. Da kann man verzeihen, dass die Physik auf die Puzzles abgestimmt ist und die „richtigen“ anstelle von „akkuraten“ Ergebnissen liefert, solange man Schalter etc. in der richtigen Reihenfolge betätigt. Und auch, dass man Variationen bestimmter Puzzle-Mechaniken in den späteren Abschnitten verhältnismäßig schnell entschlüsselt. Denn dafür sorgen die Kombinationen für eine durchweg ansprechende Herausforderung.

  1. Was die rätsel angeht muss ich Usul zustimmen. Bin jetzt bei Kapitel 7 und es gab bisher kein Rätsel an dem ich länger als 2-3 minuten gebraucht habe. Hatte gehofft das wird noch schwerer aber das scheint wohl nicht der Fall zu sein. Schade.

  2. Ich bin nicht wirklich begeistert. Ja, der Vorgänger wirkte steriler und hatte in der Normalversion keine Story - was aber für mich sowieso die bessere Lösung ist, denn mal ehrlich: Wer braucht bei einem solchen Puzzle-Game eine weitere hochtrabende Geschichte? Ich auf jeden Fall nicht... umso störender finde ich sie hier im 2. Teil. Sie ist meines Erachtens belanglos und wird auch nicht gut vermittelt - die Sprachausgabe ist ganz nett gemacht, aber die Hauptdarstellerin nervt nach ca. 5 Minuten bereits ungemein. Dieser übertrieben britische Akzent, die teilweise unpassenden Emotionsregungen, die zur Schau gestellte Begriffsstutzigkeit des Spielcharakters... ne, das hätte man sich auch sparen können.
    Dann hätte man nämlich auf die teilweise sehr langen und zähen Übergänge verzichten können, die nötig sind, damit die Dialoge untergebracht werden können. Von den paar Stunden Spielzeit geht ein erstaunlicher Teil nur für langsam-behäbige Laufen durch lange Passagen sowie durch nervige Aufzug-Fahrten drauf. Daß man nicht sprinten kann, ist ja OK - aber daß man DERMASSEN langsam durch die Welt kriecht, ist schwer zu ertragen.
    Das alles wäre aber zu verschmerzen, wenn die Rätsel dafür entschädigen wüden. Das tun sie meiner Meinung nach aber zu keinem Zeitpunkt. Es gab kein einziges Rätsel, für das ich nicht sofort oder zumindest nach 1-2 Minuten überlegen die Lösung gewußt hätte. Der Schwierigkeitsgrad beginnt sehr niedrig und zieht im Laufe des Spiels auch nicht merklich an. Klar, es kommen neue Elemente hinzu und die Level werden größer und verschachtelter... aber keine wirklich harten Herausforderungen, nichts wo man mal ne halbe Stunde hin- und herüberlegen müßte. Die Lösungen sind stets mehr oder weniger sofort und leicht zu erkennen - in ein, zwei Fällen muß man dann noch an der Realisierung Feintuning betreiben, aber sonst ist da nix. Man schlendert quasi durch die Rätselwelt, ohne sich auch nur im Ansatz zu verausgaben.
    Kurz: QUBE2 ist ein visuell gut gemachtes...

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