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Rage 2 (Shooter) – Wuchtiges Ballett im Ödland

Auf einen Gegner springen, während des Abschießens zweier Schrotladungen in der Luft stehen bleiben, um mit einem vernichtenden Faustschlag schließlich gen Boden zu krachen: Das ist Rage 2! Klingt nicht unbedingt nach einem Shooter von id Software, aber schon mit dem Vorgänger wollten die Doom-Macher ja eine ganz neue Zielgruppe erschließen. Ob ihnen das nun mit der Hilfe eines zweiten Studios gelingt, besprechen wir im Test. Auf ins Ödland!

© Avalanche Studios und id Software / Bethesda Softworks

Auch die plötzlichen Übergänge zwischen den Zonen tun dem Erlebnis nicht gut. Lieber wäre mir eine durchgehend gleichbleibende Felslandlandschaft mit vereinzelten, dafür umso stärker herausgearbeiteten „Sehenswürdigkeiten“. Die handelsübliche Aufteilung in klar abgesteckte Zonen verstärkt zudem den Eindruck des erwähnten Spielzeuglands. Rein visuell macht das Ödland seinem Namen somit alle Ehre. In meinen Augen gibt der Vorgänger heute noch ein wesentlich besseres Bild ab.

Was zählt ist aufm Sand

Egal! Allzu wichtig ist die Fassade nicht, wenn der Schauplatz spielerisch fesselt und mit krachender Action protzt. Und die bekommt Avalanche glatt hin. Nun ist Rage 2, das merkt man durchaus, kein waschechtes id-Spiel. Manche Stege sind eine Idee zu eng, man bleibt an Steinen oder Stühlen hängen – alles für den Spielfluss ärgerliche Kleinigkeiten, die viel zu selten Erwähnung finden, die Shooter aus Texas aber seit jeher vermeiden.

Beim Waffenhandling sind die Schweden dafür nah dran. Und ganz unabhängig davon: Wie man sich zwischen Deckung und Feinden hin und her bewegt, mit explodierenden Fässern Chaos anrichtet oder auf einen Gegner zu schlittert, um ihm aus nächster Nähe die Schrotflinte aufs Zahnfleisch zu drücken, das macht mächtig Laune! Manche Aktionen sind zwar nicht so schnell kombinierbar, wie es mir lieb wäre (mitunter dauert es z.B. relativ lange, bis man wieder schießen oder zuschlagen kann), und ich finde es schade, dass einige Aktionen, darunter das schnelle Ausweichen sowie das Rammen anderer Fahrzeuge, nur über Spezialfähigkeiten möglich sind. Insgesamt wütet man aber herrlich energiegeladen unter den Bösewichten.

Der Clou sind akrobatische Fähigkeiten, mit denen man Gegnern einen heftigen Stoß verpasst oder in die Luft springt, um mit einem harten Schlag wieder zu landen. Entscheidend ist außerdem ein Overdrive, der einige Sekunden lang nicht nur Gesundheit wiederherstellt, sondern mit dem alle Waffen besonders großen Schaden anrichten und teils sogar anders funktionieren als im Normalzustand. Kombiniert man all das mit Schlittern, Doppelsprung und Nahkampf-Faust, wirbelt man bald im Mittelpunkt eines kraftvoll überzeichneten Kampf-Balletts.

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Die Action ist klasse! Rage 2 vereint klassische Shooter mit akrobatischer Wucht. © 4P/Screenshot


Nüsse knacken

Großen Anteil daran hat ein markantes Treffer-Feedback, das glatt dem Vorgänger entsprungen sein könnte. Wie Gegner hier ins Taumeln geraten, hat mich jedenfalls sofort an Rage erinnert. Klasse auch die Wucht, mit der Rüstungsteile wegbrechen. Das fühlt sich fast besser an als mancher Todesstoß – so lange der kein Kopfschuss ist. Dann knackst es nämlich in etwa so, als hätte man eine Erdnussschale sauber in der Mitte aufgebrochen, was als unverschämt befriedigende Rückmeldung dient.

Hinzu kommen Hilfsmittel, genauer gesagt Granaten, Geschützdrohnen sowie die aus Teil eins bekannten Wingsticks, die sogar um Hindernisse herum in Richtung aufgeschaltete Mutanten & Co. fliegen. Richtig begeistert bin ich aber erst von den Drohnen, weil sie Gegner so zuverlässig und stark unter Beschuss nehmen, dass man sich damit sehr zuverlässig aus kniffligen Situationen befreien kann. Ach, und eins noch: Feindliche Granaten direkt zum Werfer zurück zu kicken, ist ein fantastisch fieses „Nein, danke!“.

  1. Zugegeben, ich liebe beides. Einerseits ein TLOU2 und andererseits blutrünstige Spiele wie Rage oder Doom. Oder eben die Vermengung von beidem: God of War.
    Ich liebe es in dramatische Spiele einzutauchen und die Story aufzusaugen. Dann sind mir manche Gameplayelemente sogar gar nicht so wichtig. Zuletzt habe ich auch gerne zu Walking-Simulatoren gegriffen. Auch weil diese mitunter eine recht kompakte Spiellänger haben. Andererseits spiele ich dann aber auch MP-Spiele, die ja (fast) nur auf Gameplay ausgelegt sind. Was mich in dieser Hinsicht übrigens immer fasziniert hat ist Metal Gear Solid. Das Spiel war immer sehr videogamey, hat es aber trotzdem geschafft eine ernste Story zu erzählen.

  2. MaxDetroit hat geschrieben: 23.08.2021 09:05
    NoCrySoN hat geschrieben: 23.08.2021 07:28 Nö, schreibst du doch selbst. Muss es halt nicht, nur andere Vertreter dieses Genre machen es wohl einfach besser, wie z.B Doom eben.
    Und zusätzlich Subjektivität und so, aber das beantwortest du dir ja auch selbst. Nur mal so zum Vergleich, 4players bewertet gar besser als der UserScore bei meta.
    Hab doch einfach Spaß am Spiel. Nimmt dir keiner weg.
    Ein Forum ist ja dazu da sich auszutauschen, und wenn man eine andere Meinung als der Tester hat, darf man das ja auch darlegen und beschrieben wieso und warum. Kritik geht in alle Richtungen. Oder soll man hier nur Beifall und Zustimmung posten? Und ja, ich hatte meinen Spass an dem Spiel und den nimmt mir auch keiner weg.
    Dein Post liest sich halt recht aggressiv gegenüber dem Redakteur. Meinung ist ja ok, aber warum so laut?
    Ansonsten fühl dich gedrückt, heute ist ein trauriger Tag. :Häschen:

  3. NoCrySoN hat geschrieben: 23.08.2021 07:28 Nö, schreibst du doch selbst. Muss es halt nicht, nur andere Vertreter dieses Genre machen es wohl einfach besser, wie z.B Doom eben.
    Und zusätzlich Subjektivität und so, aber das beantwortest du dir ja auch selbst. Nur mal so zum Vergleich, 4players bewertet gar besser als der UserScore bei meta.
    Hab doch einfach Spaß am Spiel. Nimmt dir keiner weg.
    Ein Forum ist ja dazu da sich auszutauschen, und wenn man eine andere Meinung als der Tester hat, darf man das ja auch darlegen und beschrieben wieso und warum. Kritik geht in alle Richtungen. Oder soll man hier nur Beifall und Zustimmung posten? Und ja, ich hatte meinen Spass an dem Spiel und den nimmt mir auch keiner weg.

  4. MaxDetroit hat geschrieben: 26.07.2021 10:05 Ich glaube der allgemeine Zeitgeist ist eher das man sich nicht mehr an so einer banalen Action-Gewalt-Orgie erfreuen darf. Das ist zu niveaulos, zu platt. Wo kommen wir denn da hin? Wenn, dann muss man das wie in Last of US 2 verpacken, wo nach der Gewaltorgie immer der erhobene moralische Zeigefinger kommt,...
    Aber dann bekommt ein Doom Eternal (das ich aus den gleichen Gründen wie Rage 2 abgefeiert habe) hier eine 91%. Da ist die Story auch nur schmückendes Beiwerk und nicht der Rede wert, und genauso ein "frühpubertäres Märchen". Ja, anderer Tester, anderer Geschmack.
    Nö, schreibst du doch selbst. Muss es halt nicht, nur andere Vertreter dieses Genre machen es wohl einfach besser, wie z.B Doom eben.
    Und zusätzlich Subjektivität und so, aber das beantwortest du dir ja auch selbst. Nur mal so zum Vergleich, 4players bewertet gar besser als der UserScore bei meta.
    Hab doch einfach Spaß am Spiel. Nimmt dir keiner weg.

  5. MaxDetroit hat geschrieben: 26.07.2021 10:05
    Spoiler
    Show
    Da ich es gerade auf der XBox Series X spiele, ich muss mich da jetzt nochmal zu äußern. Ich glaube meine spielerischen Vorlieben scheinen sich mittlerweile in gänzlich andere Richtung zu entwickeln, als die der meisten Kritiker heutzutage. Ich hatte fast gar keinen Spass an einem Last of Us 2, habe aber meine helle Freude an einem Rage 2. Warum? Hier wird nicht viel geschnackt, hier geht es um Gameplay, hier geht es einfach darum ein Videogame zu sein und nicht mehr.
    Gamplay-Loop:
    Und es ist ein Videogame, im klassischen Sinne, das gar nicht erst versucht mit einer tiefgreifenden Story daherzukommen, dafür hat es aber einen dermaßen exzellenten Combat, der extrem gut durchdacht ist. Die Mechaniken greifen hier richtig gut ineinander, und auch das Progression System ist extrem motivierend, denn Jedes Upgrade das man findet erweitert den Combat-Loop sinnvoll. Hätte man alle Abilities von Start an wäre man überfordert, so baut man sein Skillset über Zeit weiter aus und grast die Map nach weiteren Upgrades (die Arks) ab, weil sich die Sachen, die man da findet jedes mal lohnen und nicht nur schmückendes Beiwerk wie in anderen Games sind.
    Nahkampf:
    Und wenn man den Nahkampf kritisiert, dann hat man sich auf das Spiel nicht eingelassen und wollte das Spiel anders spielen als es gedacht ist - bei Spielen geht es auch immer darum das Spielprinzip zu verstehen und sich darauf einzulassen. Sorry. Ich spiele ja auch nicht Dark Souls wie ein God of War, nur weil ich gerade Bock auf God of War habe - dann kommt man halt nicht weit und es wird frustrierend und macht kein Spass.
    Sammelkram:
    Der Sammelkram hält sich auch definitiv in Grenzen (ist vielleicht aber auch eine der QOL mit den Updates), meistens grase ich das Gebiet nach erledigen der Gegner nochmal ab, und dann geht's direkt weiter - es gibt auch Upgrades die einem das finden von Kisten, Datapads usw. extrem erleichtern.
    Story:
    Und ja, die Story ist rein...

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