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Ratchet & Clank 3 (Action-Adventure) – Ratchet & Clank 3

Ein ehemaliger Raumschiff-Mechaniker und ein vorlauter Allzweck-Roboter sind seit 2002 aus dem Nichts in den Olymp der Action-Plattformer aufgestiegen. Ihre Namen: Ratchet & Clank. Und mit nahezu gnadenloser Pünktlichkeit dürfen ballerversessene Gelegenheitshüpfer auch dieses Jahr wieder zu den Waffen greifen. Kann die Galaxien-Rettung immer noch überzeugen oder ist Ratchet & Clank 3 nur ein lauer Aufguss?

© Insomniac Games / Sony

Galaxie in Aufruhr

Ratchet & Clank kommen nicht zur Ruhe: Ein gewisser Dr. Nefarious, der seinerzeit von Captain Quark besiegt wurde, hat Rache geschworen, und will alle organischen Lebensformen auslöschen.

Action bis zum Abwinken in grafisch opulenter Kulisse – und trotzdem spielt sich R&C 3 wie die Vorgänger.

Und so werden die beiden Aushilfshelden reaktiviert, um wieder einmal die Galaxie zu retten. Selbst wenn das bedeutet, dass Clank nicht mehr als Agent Clank in seiner eigenen TV-Serie arbeiten kann…

Zugegeben: Auf den ersten Blick scheint die Geschichte nicht gerade spektakulär. Und um ehrlich zu sein: Auf den zweiten ist sie es auch nicht. Doch der Humor, der auch schon die Vorgänger auszeichnete, wird in R&C 3 auf die Spitze getrieben. Wenn der augenscheinlich unattraktive Roboter Clank z.B. mit einem heißen Robot-Popstar anbandeln möchte und dabei alle Register zieht, wandern die Mundwinkel unweigerlich nach oben. Doch natürlich finden sich auch die typischen Elemente wie Rache, Verrat, der strunzdoofe Superheld Captain Quark und viele andere lieb gewonnene Charaktere wieder, die bereits den ersten Teilen so viel Charme verliehen haben.

Best of R&C

Erinnern wir uns: Als Ratchet & Clank 2002 ihren ersten Auftritt feierten, konnten sie mit einem ausgewogenen Mix aus anspruchvollen Plattformelementen und nett inszenierter Action nicht nur uns begeistern. Ein Jahr später gab es ein Wiedersehen mit dem ungleichen Paar, das sich in Ratchet & Clank 2 weniger aufs Springen und dafür mehr auf das Abschießen von Gegnern konzentrierte. Doch trotz eines erhöhten Action-Anteils, Anleihen aus dem RPG-Genre und aufrüstbaren Waffen blieben die beiden Titel austauschbar.

Auch im Mehrspieler-Modus wird ein Effekt-Feuerwerk abgefackelt.

Und 2004? Wer frei nach dem Motto „Back-to-the-roots“ hofft, dass Insomniac Games wieder verstärkt auf Plattform-Hüpfereien setzt, kann jetzt eigentlich schon aufhören zu lesen und sich anderen Titeln zuwenden. Denn R&C 3 setzt noch stärker als der zweite Teil auf Action und ist letzten Endes genau so aufgebaut wie Teil 2 (oder Teil 1, nur mit weniger Hüpfeinlagen).

Zwei Herzen, ein Tester

Genau in diesem Moment beginnen zwei Herzen in meiner Brust zu schlagen. Das eine schreit lauthals „Award her!“, denn Insomniac präsentiert die Action vorbildlich: Die Kameraproblematik der Vorgänger wurde behoben, mittlerweile kann jede der 20 imposanten Waffen in fünf Stufen aufgerüstet werden und da die variantenreich agierenden Gegner mehr als je zuvor gegen bestimmte Waffen anfällig sind, wiegt auch das taktische Kalkül stärker. Und wenn ich dazu noch die punktgenaue Steuerung, die mit ca. 20 Stunden deutlich umfangreichere Kampagne anschaue, sowie den famos ausbalancierten Schwierigkeitsgrad anschaue, liegt der Griff zum Gütesiegel nahe. Auch angesichts der Mini-Games, allen voran das 2D-Jump&Run rund um Captain Quark und seiner Erlebnisse vor dem Zusammentreffen mit Ratchet & Clank, möchte ich den Titel mit Platin begießen.